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Sein ganzes Leben lang bewegte er die Tasten, bereits von seinem dritten Lebensjahr an. Des Nachts verfolgt ihn regelmäßig ein riesiges Metronom, und die Stimme seines Vaters, die sang „Schneller Junge, nicht so schlampig, mehr Gefühl, lernst du es denn nie!“ Und dann spürte er die Schläge des Taktstocks auf seinen Händen. Seine Hände zitterten noch, wenn er bereits aufwachte, und erst wenn er am Klavier saß, beruhigten sie sich langsam, bis die Musik endlich durch seine Finger strömte.

Seine Mutter träumte immer von der Carnegie Hall, wenn sie ihm über den Scheitel streichelte. Sie würde sich sicher im Grab rumdrehen, wenn sie wüsste, dass er es nur in die nächste Hafenspelunke geschafft hatte. Ein dankbares Publikum, denn sein Spiel, stellte die einzige Kultur in diesem Milieu dar, die sie jemals erfahren würden. Ab und an, gab es sogar ein Free Blow Job, wenn eine der Huren ihren moralischen hatte, und den ganzen Abend die Tasten, des immerzu verstimmten Pianos vollrotzte.

Er besaß noch nicht mal ein eigenes Klavier, und so spielte er manche Nachmittage für umsonst in der Musikschule, und gab Unterricht für diejenigen, die ihn sich sonst nicht hätten leisten können. Er forderte nie von seinen Schülern, sondern förderte! Sprach sich nur für Talente aus, die es aus sich heraus wollten, und nicht gezwungen wurden. Kein Kind sollte jemals, durch Musik krank werden, und ein Leben fristen, wie er es tat. Immer das Gefühl im Nacken, den Ansprüchen nicht zu genügen, auch wenn seine Peiniger längst tränenlos von ihm gegangen waren.
 

 

 

 

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Geschrieben

Mitgefühl, Liebe, Ehrgeiz und Hoffnung ergeben oft diese Situation, in die kleine Kinder geraten und ihr ganzes Leben lang mittragen. Ein Glück, wenn eine dieser Eigenschaften bleibt.

Ich bin sehr froh, dass dem Klavierspiel das Mitgefühl und die Liebe zum Klavier geblieben sind.

Sehr gerne gelesen.

Danke.

Sonja

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Geschrieben

Hallo Freiform,

 

deine Zeilen machen mich sehr traurig.

Ich bin unendlich dankbar, dass mein Opa es mir ermöglicht hat, Klavierunterricht zu bekommen, von meinen Eltern hätte ich da keine Hilfe erwarten können. Aber ich mag es mir auch nicht umgekehrt vorstellen - so auf Drill und Zwang in die Musik gestoßen zu werden. Das Wertvollste an dieser nie auskosten dürfen, weil immer die Erwartung eine andere ist.

Musik kommt doch aus dem Herzen, und nicht aus Schlägen..:sad:

Ganz stark geschrieben.. und schön das Stück dazu! Passt hier gut rein..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Geschrieben

Hallo Gina,

vor 20 Stunden schrieb Gina:

habe gar nicht gewusst dass du auch das kannst.

…kann ich doch gar nicht!
Ich kann mit der rechten Hand nur Melodien spielen, mehr nicht.
Ich komponiere mit der Gitarre, übertrage das in Tabulatur, dann in Midi, und lasse das von einem Klangerzeuger abspielen. Wenn das ein richtiger Klavierspieler spielen würde, dann würde das ganz anders klingen.

vor 20 Stunden schrieb Gina:

denn er kennt dich von YouTube.

Grüße an deinen Urenkel, was gefällt so einem jungen Mann denn am meisten? Mache ja sehr viel unterschiedliche Sachen.

Ich wünsche dir auch noch einen schönen Sonntag, mit hoffentlich vielen kreativen Ideen!

Dankeschön! :smile:

 

Hallo Sternwanderer,
freu mich wieder sehr das dir meine Darbietungen gefallen haben!

Dankeschön! :smile:
 

Hallo Sonja
ich freu mich dich unter diesem Text begrüßen zu dürfen! Leider kein Einzelfall, viele Kinder werden auf Wunsch ihrer Eltern gedrillt, egal ob in der Musik, dem Sport, den Künsten aller Art usw.. Furchtbar! Ich hatte zum Glück immer die freie Wahl!

Dankeschön! :smile:
 

Hallo Kastanienblüte,

von jeder Geschichte gibt es die verschiedensten Perspektiven. Ich habe mich für die entschieden, weil man darüber nicht alle Tage etwas liest!

Dankeschön! :smile:
 

Hallo Lichtsammlerin,

vor 16 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

von meinen Eltern hätte ich da keine Hilfe erwarten können.

...das zu lesen macht mich wiederum traurig.

vor 16 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Passt hier gut rein..

Ich hatte erst überlegt ein anderes Stück dafür auszuwählen, was technisch, wesentlich anspruchsvoller ist, habe mich aber dann, für die etwas stimmungsvollere und musikalischere Variante entschieden.
Vielleicht gibt’s dann irgendwann noch mal eine Geschichte von „Der Pianist“, wer weiß...:whistling:

Dankeschön! :smile:

Euch allen ein großes und herzliches Dankeschön fürs lesen und reinhören. :smile:

Einen schönen Sonntag wünsche ich euch! 
@Gina@Sonja Pistracher@Sternwanderer@Kastanienbluete@Lichtsammlerin@Melda-Sabine Fischer@Sonnenuntergang@Berthold@Josina

grüßend Freiform

 

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