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Geschrieben am

Hier zwischen Tür und Rahmen sind

so viele der Erinnerungen

an jenes Glück, das uns verrinnt,

in meinem Geist empor gedrungen.

 

Du sagst "Leb wohl!" und schließt die Tür.

Ich bin zu stolz, sie aufzuhalten.

Dann zögerst du und blickst zu mir

durch eine viel zu enge Spalte.

 

Da sie sich nicht mehr öffnen lässt

durch deinen längst verstummten Willen,

verengt sich also auch der Rest.

Ich sage dir "Leb wohl!" im Stillen.

 

 

(Aus dem Fundus)

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Geschrieben

Hallo Schmuddelkind,
ja da hat sich wohl die Tür zwischen den Protagonisten für immer geschlossen.
Bildlich bin an der "zu engen Spalte" hängengeblieben, denn sie wirkt etwas konstruiert.
Die schließende und sich nicht mehr öffnende Tür hätte mir als Metapher auch genügt sowie als Titel dazu "Zwischen Tür und Angel."
Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen.
LG
Perry
 

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Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Schmuddelkind:

Du sagst "Leb wohl!" und schließt die Tür.

Ich bin zu stolz, sie aufzuhalten.

Dann zögerst du und blickst zu mir

durch eine viel zu enge Spalte. 

Wieder ein wunderschönes inhaltvolles Gedicht mit Tiefgang. Gefällt mir sehr.  

Bis auf die von Perry angesprochene Spalte, über die du selbst wohl nicht ganz glücklich bist.  Denk ich mir -  bei deinem Gefühl für das geschriebene Wort mit besonders gut gewählten Ausdrucksformen.

 

Vorschlag:

Du sagst "leb wohl!" und schließt die Tür, 

mein Stolz ein Flehen schwach benennt 

dann zögerst du und blickst zu mir

doch schon verrinnt dieser Moment. 

 

Freue mich auf alle deine nächsten Zeilen.  

Sonja 

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank für euer Feedback und eure Vorschläge!:classic_smile:

 

Am 20.6.2020 um 20:06 schrieb Perry:

ja da hat sich wohl die Tür zwischen den Protagonisten für immer geschlossen.

Ja, manchmal gibt es noch den einen Moment, in dem klar wird, dass beide doch diese Tür nicht für immer schließen wollen, aber wenn man ihn aus Stolz oder emotionaler Überforderung vergehen lässt, gibt es manchmal kein Zurück mehr.

 

Am 20.6.2020 um 20:06 schrieb Perry:

Bildlich bin an der "zu engen Spalte" hängengeblieben, denn sie wirkt etwas konstruiert.

Ja, stimmt. Irgendwie ist Spalte nicht ganz stimmig. Danke für den Hinweis!:thumbup:

 

Am 21.6.2020 um 10:20 schrieb Sonja Pistracher:

Vorschlag:

Du sagst "leb wohl!" und schließt die Tür, 

mein Stolz ein Flehen schwach benennt 

dann zögerst du und blickst zu mir

doch schon verrinnt dieser Moment. 

Danke für deinen Vorschlag. So ungefähr in diese Richtung könnte die Lösung gehen, aber im zweiten Vers ist der Satzbau noch nicht so, wie ich ihn gerne hätte. Vielleicht ungefähr so:

 

Du sagst "Leb wohl!" und schließt die Tür.

Mein Mut steht hinter Stolz zurück.

Dann zögerst du und blickst zu mir,

doch schon dahin, der Augenblick.

 

Am 21.6.2020 um 10:20 schrieb Sonja Pistracher:

Wieder ein wunderschönes inhaltvolles Gedicht mit Tiefgang. Gefällt mir sehr. 

Wieder freue ich mich, dir für deine lobenden Worte danken zu dürfen.:classic_smile:

 

LG

Geschrieben

Sehr schön, liebes Schmuddelkind, wird die Trennung mit dem Schließen der Tür zu einem bewegten Bild. Einen Moment lang halten sich widerstreitende Kräfte die Waage. Doch weil jeder vom anderen den rettenden Schritt erwartet, ist das Spiel verloren.  

 

Es grüßt dich gummibaum

    

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank, lieber gummibaum!:smile:

 

Deine Beobachtung, dass sich kurz dieses fragile Gleichgewicht einstellt und doch kein Händereichen stattfindet, weil jeder dies vom anderen erwartet, hat die Tragik der Situation gut auf den Punkt gebracht. So viele soziale Situationen könnten sehr viel psoitiver ablaufen, so viele Beziehungen könnten gerettet werden, wenn man es nur schaffen würde, über seinen Schatten zu springen. Aber wenn das Bild wirklich etwas über die Wirklichkeit aussagt, muss man wohl leider festhalten, dass es unmöglich ist, über seinen eigenen Schatten zu springen - wohl aber über den des Anderen.

 

LG

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