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Geschrieben am (bearbeitet)

Hallo :)

ich bin 18 Jahre alt und das ist mein allererstes Gedicht. Seid nicht zu hart zu mir :D, aber konstruktive Kritik ist mehr als erwünscht, denn ich möchte mich unbedingt verbessern.

 

 

Schlachtfeld

 

Es ist wieder so weit,

einer dieser Tage,

wo du nicht weißt,

Wohin? Warum? Wieso?

Deine Gedanken, sie kreisen,

und du lässt dich schweifen,

ins Loch, welches du gräbst,

und nachdenkst über die Ziele, die du verfehlst,

hätte ich doch dies getan,

wäre ich doch diesen Weg gegangen,

und du hast es, das Verlangen,

nach Glück und der großen Liebe,

aber du führst nichts anderes als diese Kriege,

mit dir selbst und den Gedanken,

die Menschen, die sich abwenden

und du nun denkst und denkst und denkst,

Warum jetzt?

Warum sie?

Warum ich?

Was stimmt mit mir nicht?

Die Sterne, sie kommen und gehen,

aber du bleibst immer noch stehen,

Angst vor dem was wird,

nun geh wieder ins Bett,

Angst vor dem was kommt,

sie erwarten dich morgen,

auf dem Schlachtfeld.

 

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo dt02 und herzlich willkommen in der schreibenden Zunft!:smile:

 

Ich bin froh über jeden jungen Menschen, der die Leidenschaft für das Schreiben für sich entdeckt und habe daher auch gar kein Interesse, zu hart zu sein, wohl aber dir mit konstruktiver Kritik weiterzuhelfen. Vieles davon wird allerdings subjektiv sein. Denk also in Ruhe über meine Gedanken zum Text nach, aber halte mich nicht für zu wichtig!:wink:

 

Was mir am grundlegenden Aufbau des Gedichts sehr gefallen hat: Dass du die ganze Zeit offen lässt, über welche Situation du redest und es erst am Ende konkretisierst. Hatte zwischendurch alle möglichen Gedanken dazu, z.B. dass es vielleicht um die Unsicherheit eines jungen Menschen in der Selbstfindungsphase geht etc.. Durch den Hammer, den du dann dem Leser mit dem Schlussvers ins Gesicht schwingst, kommen mir diese Gedanken dann nachträglich fast ein bisschen trivial vor. So werde ich als Leser auf meinen Erwartungshorizont verwiesen, darauf, dass Vieles, was wir für wichtig halten, im Grunde First-World Problems sind. Wir sind so sehr damit beschäftigt, herauszufinden, was wir mit unseren ganzen Möglichkeiten anstellen sollen, während irgendwo auf der Welt Menschen gar keine Möglichkeiten haben und sehr mit dem viel weniger trivialen Problem des Überlebens beschäftigt sind.

 

Um diesen Effekt zu verstärken, würde ich darüber nachdenken, den Titel zu ändern, um nicht schon dadurch vorwegzunehmen, dass es sich um eine Kriegssituation handelt. Ich hatte da das Glück, dass ich den Titel zunächst überlesen hatte. Weiß nicht, wie ich das Gedicht sonst aufgenommen hätte. Es wäre sicher nicht dieselbe Wirkung gewesen.

 

Vielleicht hätte dem Text eine Aufteilung in Strophen ganz gut getan, weil es zum einen leserfreundlicher ist, zum anderen den Gedankengang in bestimmte Phasen des Denkens und Empfindens unterteilen kann. Andererseits kann die bestehende Form auch ganz gut dafür geeignet sein, das übergangslose Denken zu verdeutlichen, das sich in einer Paniksituation vollzieht. Das ist dann eine Abwägungssache.

 

Ansonsten wäre das Gedicht vielleicht noch eingänglicher, wenn es in der Ich- statt der Du-Perspektive geschrieben wäre. Mit dem Du ist es nämlich immer so eine Sache: Oft wirkt es so, als wollte es mir aufdrängen, mich in die Lage des Protagonisten zu versetzen und das kann zuweilen zu sehr gewollt sein, sodass sich ein Teil von mir dagegen sträubt, diese Perspektive einzunehmen. Wenn der Protagonist aber von seinen Gedanken und Gefühlen berichtet, habe ich die Möglichkeit, mich wirklich einzufinden, ich kann einen zwar fiktiven, aber letztendlich doch von mir unabhängig existierenden Menschen darin erkennen, wodurch es mir leichter fällt, mich in seine Lage zu versetzen, als wenn man mir erklärt: "Das sind deine Gedanken und Gefühle."

 

Die vielen Fragen, die im Gedicht auftauchen und auf die das Gedicht keine Antworten findet, verdeutlichen die Verwirrung und Angst, in der sich der betreffende befinden muss. Das ist definitiv sehr viel effektvoller, als wenn einfach nur die Angst beschrieben wird. Gefühle sind nämlich dann nur noch Gesprächsgegenstände, wenn man über sie redet und können daher nicht so gut nachempfunden werden. Daher fand ich dann den Vers "Angst vor dem was wird" nicht so gelungen. Lieber subtiler arbeiten! Wie gesagt, diese Fragen sind dafür geeignet oder auch bildhafte Stilmittel. Dahingehend fand ich das Bild von den sich bewegenden Sternen und dem wie festgefrorenen Soldaten sehr anrührend, weil es wirklich die Überforderung mit der Situation auf den Punkt bringt. Klasse Symbolik!

 

Also, wenn das dein 100. Gedicht wäre, würde ich es immer noch unterm Strich für gelungen halten. Für das allererste Gedicht: Mehr als ein vielversprechender Anfang!:thumbup:

Ein paar Kniffe kannst du noch lernen - das ist aber völlig normal. Am besten lernt man das Schreiben auch durch das Schreiben. Daher würde ich mich freuen, wenn du am Ball bleibst.:smile:

Aber vielleicht kannst du ja auch schon in meinem Kommentar den ein oder anderen Hinweis finden, den du beim nächsten Gedicht umsetzen magst...

 

LG

 

P.S.: 2. Vers: einer dieser Tage

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Geschrieben

Vielen vielen Dank für euer Feedback :)) Eure Kommentare haben mich sehr gefreut.

 

@Schmuddelkind  Ich danke dir vielmals für deine konstruktive und höfliche Kritik! Das nehme ich mir definitiv zu Herzen! 

Ich war ziemlich selbstkritisch über das Gedicht und es nagte bisschen an meiner Motivation mehr zu schreiben, aber dank eurem Feedback weiß ich wo ich ansetzen kann und habe richtig Motivation weiter zu schreiben :) Vielen Dank 

Liebe Grüße

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