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Hinter den Mauern

 

Stein auf Stein

baute er die Mauern

jahrelang mit Akribie

eine Festung entstand

um seine Seele

glänzend schön

bemalt mit

Regenbogenfarben.

 

Dort kann er sein

so wie er ist

Verfallener der Melancholie

weich gebettet auf Lethargie

und heimlich Geliebter der Apathie.

 

Niemand sieht je

die Tränen quellen

er zerdrückt sie

mit jedem Wimpernschlag

sie würden sonst

sein Buntgesicht verwischen

und ließen das Lachen

verstummen.

 

Der Clown -

 

 

© Sternwanderer

 

 

 

 

 

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Hinter den Mauern der starken Fassade..

 

Sternwanderer, das sind sehr eindrucksvolle Zeilen. Wir alle tragen Masken und verbergen beizeiten gerne unsere Trauer. Aber nie habe ich eine so starke Beschreibung für den Vorgang der Entstellung gelesen.. In jedem Wort bricht ein Stück der Mauer und dahinter ist eine Persönlichkeit, die im Grunde nach Hilfe schreit, lautlos.

 

Die Formulierungen "Tränen zerdrücken" und "sein Buntgesicht"  rühren mich besonders.

Ich finde, da ist dir etwas großartiges gelungen, auch etwas trauriges..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Hallo Sternwanderer,


deine Gedanken und Bilder rund um den 'traurigen Clown' gefallen mir.  -  -

Hinter der Fassade aus Fröhlichkeit regiert die Trauer, die es zu verbergen gilt; am besten mit einem 'Buntgesicht'. 


Ich frage mich lediglich, ob es den Vers 'eine Festung entstand' braucht. Durch ihn entsteht ein recht wuchtiges, martialisches Bild, das - nach meinem subjektiven Leseempfinden - die anderen Bilder (die bunt bemalten Mauern, die Stimmung der Schwermut, die zerdrückte Träne) dominiert und in ihrer Wirkung hemmt. - Nur ein Gedanke, den du entspannt in die Tonne klopfen kannst.


So oder so, ich meine dir ist hier ein überzeugendes, stimmungsvolles Gedicht gelungen, das ich sehr gern gelesen habe. :thumbup:


LG, Berthold 
 

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Hallo Sternwanderer,

ich verstehe Bertholds Einwand.

Wie er es sagt, es betrifft das

subjektive Leseempfinden.

Mir persönlich kommt das nicht wuchtig oder  martialisch vor.

Vielleicht brauchst du die Mauer nicht niederzureißen.

Frag den Clown...

"Wir alle tragen eine Maske", sagt Lichtsammlerin.

Wir sind Personen. Das Wort "Persona", bezeichnete ursprünglich die Masken, die Schauspieler auf der Bühne trugen, um die Resonanz zu vergrößern. Da steckt das lateinische Wort "sonare", klingeln. "Personare", durchklingeln.

Liebe Grüße

Carlos

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Hallo Sternwanderer,
Du hast ein bedrückend schönes Gedicht geschrieben und ich sehe viele Menschen, die Stein auf Stein eine Mauer um sich bauen, einer Festung gleich.

Am 26.6.2020 um 06:45 schrieb Sternwanderer:

Verfallener der Melancholie

weich gebettet auf Lethargie

und heimlich Geliebter der Apathie.

 

Das sind unglaublich starke Worte.
Man muß kein Clown sein, um so zu werden oder wir alle sind es manchmal oder irgendwann im Leben...?

 

HG Rhoberta

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Vorweg: Ich bin sehr überrascht über die Resonaz an meinen Zeilen und dafür bedanke ich mich sehr herzlich.

 

 

 

Hallo Lichtsammlerin,

 

 

viele Menschen tragen Masken, manchmal als Selbstschutz und manchmal zur gewollten Täuschung.

 

Irgendwann geht auch das Immerlachen verloren und die Mauern beginnen einzustürzen und es ist zu hoffen, das Jemand da ist der neuen Schutz bietet.

 

Ganz vielen Dank für dein großes Lob, liebe Lichtsammlerin.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Lena,

 

vielleicht fallen dir noch Worte ein und wenn nicht danke ich dir recht herzlich für dein großes Gefallen.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Berthold,

 

 

aus Mauern entstehen Gebäude, doch dieses Bauwerk um die Seele ist ein „Schweres Geschütz“ und dies wollte ich mit der - Festung – verdeutlichen.

 

Hab vielen Dank für dein Gefallen.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Carlos,

 

und dieses Maskeraden(schau)spiel tragen sehr viele Menschen mit Bravour vor, so gut, dass niemand das wahre ICH entdecken kann. Danke für das Erklären des Wortes Person(a).

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Rhoberta,

 

dankeschön.

 

Ein Clown muss man sicher nicht sein.

 

Zu meinem Schlussvers kam es in Erinnerung des alten Heinz Rühmann Liedes, der einen traurigen Clown besang.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Hallo Buchstabenenergie,

 

herzlichen Dank.

 

Der Mensch ist in der Tat so facettenreich wie ein Kaleidoskop, schwer zu verstehen. Dabei muss er doch nur sagen was ihn bewegt.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

Ich bedanke mich aufs Herzlichste bei @anais  für die Empfehlung!

 

 

Und für die stillen "Gefällt mir" bedanke ich mich bei: @Skalde  @Freiform  @Josina  @Carry  @Gina  @Zarathustra  @Charlotte van der M

 

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