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Ihr Spiegelbild war konträr zu ihrer Seele. Während ihre Schönheit alles überstrahlte, lag auf ihrer Seele ein düsterer Schatten, den es danach gierte, befriedigt zu werden. So war sie ständig auf der Suche nach dem Typ Mann, der ihr das verschaffte, wonach es sie dürstete. An Bewunderern mangelte es ihr nicht, nur ein Fingerschnippen hätte gereicht, um ihre Bettstatt zu füllen, aber das war nicht ihr Anliegen. Sie wollte die Männer leiden sehen und verlangte den Typus Mann, der alles für eine Frau tun würde, um ihr Herz zu gewinnen. Sie brauchte nie lange für eine Analyse der Charaktereigenschaften ihrer Opfer und wurde sie fündig, köderte sie den Auserwählten mit schmachtenden Blicken und dezenten Berührungen, bis er an ihrem Haken hing. Dann erst begann das eigentliche Spiel.

Es war der uralte Tanz von Zuckerbrot und Peitsche. Immer und Immer wieder lockte sie mit Angeboten, um dann wieder rigoros abzublocken. Solange bis der liebeshungrige Gockel wie Wachs in ihren Händen war, und alles getan hätte, um sie nur einmal Küssen zu dürfen. Wenn sie spürte, dass es so weit war, zog sie ihn in ihr Nest und verwöhnte ihn eine ganze Nacht lang mit den Künsten der exotischsten Liebe, die sich ein Mann nur erträumen konnte. Er ahnte am seligen Morgen nicht, dass es die einzige Nacht sein würde, und von nun an, nur noch an der langen Leine gehalten wurde.

Wenn er anrief, schob sie wichtige Termine vor, oder spielte krank. Sie weidete sich an seinem Verlangen, das in jedem seiner Worte, in jedem Atemhauch, für sie spürbar war, und befriedigte sich dabei. Kurz bevor sie kam, legte sie den Hörer auf, um dann ungehemmt ihre Lust hinauszuschreien. Danach rief sie ihn erneut an, entschuldigte sich für ihre Unpässlichkeit, und flößte ihm ein, wie sehr sie sich nach ihm verzehren würde. Es dauert nie lange, bis sie ihren Nachtisch bekam.

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Geschrieben

Hallo Freiform!

 

Auch mir mag dein Text gefallen. 

vor einer Stunde schrieb Carlos:

Dies, zum Beispiel, ist ein Meisterstück!

da kann ich mich nur Hände klatschend anschließen. 

Hätte ich Wunderkerzen, ich würde ein Feuerwerk für dich entzünden.. *grins ( kleiner Scherz ) 

 

Irgendwie sind deine Zeilen magisch, auf der anderen Seite gleichen sie einem Thriller.. 

Wie du mit deiner Wortwahl Spannung aufbauen kannst, herrlich.. 

 

Hoffentlich endet der Nachtisch nicht in einem Drama.. 

 

Gern gelesen und kommentiert, 

mit behutsamen Grüßen, Behutsalem

 

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Geschrieben

Hallo Freiform!

 

Psychopathen gibt es in jeder Nachbarschaft. Ein Gespür für solche Menschen zu entwickeln um ihnen auszuweichen, gehört zum Leben dazu. Sollte dazu gehören. Wie immer... einfacher gesagt als getan. 

 

LG Psycho-JC

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Geschrieben

Hallo Freiform,

 

die Domina muss nicht immer die Peitsche schwingen....Du hast diese Dame treffend beschrieben, sie  ist wohl eine Sadistin, und Sadismus kann auf sehr sublime Weise ausgeübt werden, denn es macht ihr ja Spass, ihre Opfer zappeln zu lassen und sich dann an ihrem Frust zu weiden, das sind meines Erachtens das, was den Sadisten ausmacht. (und umgekehrt müssen die Männer, die sich quälen lassen wohl, vielleicht auch latent, masochistisch veranlagt sein)

Sehr interessant, dein Psychogramm.

 

Liebe  Grüsse

anais

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Geschrieben

Hallo Freiform, 

 

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Eine sehr gelungene Geschichte, mit einer guten Schilderung der Dinge. 

 

Auch bei diesen Menschen gilt, meiner Meinung nach, dass sie nicht nur schlecht/böse sind. Es sind meistens Menschen denen schreckliches widerfahren ist. Es sind Dinge, aus ihrer Kindheit, an die sie selbst nicht erinnern können (Abwehrmechanismen bzw. Schutzmechanismen der Psyche im allgemeinen. Welche dann in Form von Projektionen an die Außenwelt gelangen). Und wenn sie es können, hält sie die Scham davon ab sich zu öffnen, weil sie wissen, dass sie dafür verurteilt werden würden(was teilweise auch eine Projektion ist) 

Sie kennen diese bedingungslose Liebe nicht und suchen daher ein Leben lang danach. Sie testen quasi immer noch ihre Grenzen aus, nur nicht mehr bei ihren Eltern. Wenn man diesen Leuten dann keine Grenzen setzt, wird man langweilig und entsorgt. Wenn man solche Sachen mit sich machen lässt, spreche da aus Erfahrung, sollte man auch sich selbst hinterfragen. 

Die einen zerstören andere und andere wiederum, zerstören sich selbst. 

 

@Joshua Coan, danke für den lieben Gruß. Habe herzlich gelacht!

 

Gruß, 

 

Vorsitzender der Psycho's ✌️

 

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Geschrieben

Hallo Carlos,

Am 8.7.2020 um 20:51 schrieb Carlos:

Nun, wie viele Freiforms gibt es?

…ich hoffe nur einen, der lässt sich aber nicht in eine Form pressen.

Am 8.7.2020 um 20:51 schrieb Carlos:

Die Qualität deiner Schriften schwankt sehr.


Da stimme ich dir vorbehaltslos zu! In meinem Gemischtwarenladen findet man unterschiedlichste Qualitäten. Ich freue mich sehr, das mal wieder etwas für deinen Geschmack dabei war.

 

Dankeschön! :smile:

 

Hallo Behutsalem,

Am 8.7.2020 um 22:15 schrieb Behutsalem:

Hoffentlich endet der Nachtisch nicht in einem Drama.. 

...bei dieser Geschichte wird sich das Drama wohl kaum vermeiden lassen, stellt sich nur die Frage, wer es am Ende überlebt! Eine Fortsetzung ist allerdings nicht geplant.

 

Dankeschön! :smile:

 

Hallo Joshua,

Am 9.7.2020 um 00:22 schrieb Joshua Coan:

Psychopathen gibt es in jeder Nachbarschaft.

...die Wartezimmer sind zum Bersten gefüllt.
Die AFD nimmt sich ihrer gerne an, wie ich mal irgendwo gehört habe…:whistling:

 

Dankeschön! :smile:
 

Hallo anais,

Am 9.7.2020 um 00:52 schrieb anais:

(und umgekehrt müssen die Männer, die sich quälen lassen wohl, vielleicht auch latent, masochistisch veranlagt sein)

...wenn beide dieses Spiel lieben, haben sie sich ja gesucht und gefunden. Ansonsten macht der Mann wohl eine Erfahrung der unschöneren Natur. 

 

Dankeschön! :smile:


Hallo Zarathustra,

Am 9.7.2020 um 10:09 schrieb Zarathustra:

Auch bei diesen Menschen gilt, meiner Meinung nach, dass sie nicht nur schlecht/böse sind. Es sind meistens Menschen denen schreckliches widerfahren ist.

...ich denke auch, dass man so nicht geboren wird, und das einschneidende Erlebnisse notwendig sind, um sich in einem solchen Verhalten auszuprägen. In dieser Geschichte gibt es nicht nur ein Opfer!

 

Dankeschön! :smile:

Ich danke euch ganz herzlich, für die schönen, und  sehr wohlwollenden Kommentare. Es war mir wieder eine Freude, euch unterhalten zu dürfen!

 

Dankeschön! :smile:

@Carlos@Behutsalem@Joshua Coan@anais@Zarathustra@Cheti@Melda-Sabine Fischer@Gina@Federtanz@Skalde
 

grüßend Freiform

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