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Geschrieben am

Die Mutter steht, von ihrem Kind begleitet,
im Sommerwalde starr und lächelt kühl,
der feingemachte Sohn, der Mutter leitet,
empfindet wachsend schon ihr Angstgefühl.

Wie anders läuft es sich an Vaters Seite,
der auf dem Regenschirm Trompete spielt,
die beiden sind wie Clowns und in die Weite
entflieht das Zage, das die Kindheit stiehlt.

Doch ist der Vater meistens auf der Reise,
und weil dem Jungen dann kein Essen schmeckt,
wird frühes Kranksein nun zur neuen Speise,

das Fieber kommt und er wird zugedeckt,
die Mutter sorgt sich wärmend, zittert leise,
was ihm die Einsamkeit erquickend leckt.

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Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb gummibaum:


wird frühes Kranksein nun zur neuen Speise,
das Fieber kommt und er wird zugedeckt,
die Mutter sorgt sich wärmend, zittert leise,
was ihm die Einsamkeit erquickend leckt.

Wenn Krankheit zum Ersatz wird,  hört die Seele zu denken auf,  nur der Körper spricht.  Das Erkennen dieses Dilemmas entspringt nicht mehr dem eigenen Ich, obwohl nur dadurch eine Heilung möglich ist.  

Erinnert mich sehr an eine nahestehende Person.  Und selbst das Zuschauen verursacht Schmerz.  

Danke! Sehr gut geschrieben und auf den Punkt gebracht,  vor allem,  wenn die Vorstellung sich auf ein Kind überträgt. 

LG Sonja 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo gummibaum! 

 

Das ist herzzerreißend schön geschrieben. Wunderbare Wortwahl, man fühlt mit beim Lesen.. 

einmalig gut.. Das du deine Gedanken als Sonett präsentierst, wertet das Ganze für mich noch auf.. 

Ich liebe Sonett.. auch wenn ich derer im Schreiben nicht so gewachsen bin, ( einige wenige ) so lese ich diesen Stil sehr, sehr gerne.. 

 

Mein Favorit.. 

 

vor 23 Stunden schrieb gummibaum:

der auf dem Regenschirm Trompete spielt,
die beiden sind wie Clowns und in die Weite
entflieht das Zage, das die Kindheit stiehlt

 

Ich kann nur lobend den Hut ziehen.. gefällt mir wirklich außerordentlich super gut.. 

 

Mit behutsamen Grüßen, Behutsalem

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

dieses Sonett kann man nicht lesen, ohne den ein oder anderen Seufzer loszulassen. Man steckt mittendrin im Geschehen und teilt Freud und Leid mit dem Kind. Das ist wirklich beeindruckend geschrieben!

 

Lieben Gruß, Letreo

 

 

  • Gefällt mir 2

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