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Munter sprudeln deine Verse,
Bäche schielen neidisch
auf die Mächtigkeit der Worte,
die von deinen Lippen fließen.

Besser als des Wassers Kraft
kannst du Kiesel glatt polieren,
ohne Mühe reihst du Reime,
schreibst voll Zartheit und Gefühl,

lockst ein Lachen auf Gesichter,
schießt auch schnell mal aus der Hüfte,
treibst bisweilen Mitleidstränen
in die Augen deiner Leser.

Bist du nicht genug geküsst
von der Muse, von Apoll?
Unzufrieden seh ich dich
nun vor weißen Blättern hocken

und am Kiel der Feder kauen.
Schreib doch auf, was dich beschäftigt,
lass die eitle Selbstkontrolle,
gönne der Kritik den Spaß,

dich mal kräftig zu versohlen.
          Schenk mir, Göttin, ein Gedicht,
          Tiefgang soll es haben und Gewicht!

Ach, dich soll der Teufel holen,

kaum beginnst du Tropf zu dichten,
ist der Versfuß schon im Eimer!
Den Parnass ersteigt mitnichten
jeder selbsternannte Reimer.

          Reicht es nicht, wenn meine Augen
          sehnsuchtsvoll zum Gipfel schauen?
          Was solln deine Küsse taugen,
          schenk mir lieber dein Vertrauen,

          lass die Leier hell erklingen,
          dann, Erato, will ichs wagen…

Schluss mit deinem lauen Klagen:
Fang doch einfach an zu singen!

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