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Abschied vom Abschied

 

Manchen ist Er ein Problem,-

manchmal kann man Ihn auch so sehn,...

…doch kommt er heftig, wohl keines ist,

weil Er dann, vielleicht betont, endgültig ist.

 

Doch lässt man diese Sicht nun eben,

mal von Ihm weg und außen stehen,

lässt aufkeimend einen Willen leben,

mit dem es dann mag Hoffnung geben,

um vielleicht mit dieser auch zu leben,...

 

...heißt es so Abschied vom Abschied nehmen, -

 

für die Freude auf ein Wiedersehen!

 

R. Trefflich  2006 / 2020

  • Gefällt mir 3
  • Schön 1
Geschrieben (bearbeitet)
Am 9.8.2020 um 11:33 schrieb anais:

Hallo Ralf,

 

die Aussicht auf ein Wiedersehen mag den Abschied erleichtern.

 

Gerne gelesen.

Liebe Grüsse

anais

Und ein paar gereimte Zeilen

können etwas zum Tag mitteilen

und dazu aktuell an sich,

hier mal wieder...

 

Das Morgengedicht

 

Es ist Mittwoch und kurz nach Fünf.
und die Dämmerung zeigt sich.
Am Himmel steht noch der halbe Mond,
dessen Anblick sich stets lohnt,
wie auch etwas Sternenlicht.

 

Die Temperatur der frühen Stund'
liegt bei lauen 18 Grad,-
es ist nicht direkt Morgenfrische,
die Sommerwärme macht sie zunichte,
heut am beginnenden Tag.

 

Zu Tageszeit die Vorschau spricht:
Es wir heut`wieder mal sehr warm,
Vormittags scheint ungehindert die Sonne
und der Nachmittag wird auch eine sonnige Wonne,
bei ein paar Wolken und bis 30 Grad, ist zu erfahr'n.

 

Nachts gehen die Werte dann zurück,
man spricht dazu von 19 Grad.
Der Wind säuselt leicht aus Südost.
Also heute für uns wieder hochsommerliche Kost.
Und somit: "Guten Morgen und einen schönen Tag!"

 

R. Trefflich am 12. August 2020

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Ralf T. 


wir nehmen täglich Abschied...

und das Schöne daran kann auch das Wiedersehen sein..

 

Aber... 

... manchmal ist es gut zu gehen, 

doch wenn er, so wie du schreibst,  endgültig ist, 

dann schmerzt es einfach.

 

Habe deine Zeilen sehr gerne gelesen, 

behutsame Grüße, Behutsalem

  • Danke 1
Geschrieben
Am 12.8.2020 um 08:26 schrieb Behutsalem:

Hallo Ralf T. 


wir nehmen täglich Abschied...

und das Schöne daran kann auch das Wiedersehen sein..

 

Aber... 

... manchmal ist es gut zu gehen, 

doch wenn er, so wie du schreibst,  endgültig ist, 

dann schmerzt es einfach.

 

Habe deine Zeilen sehr gerne gelesen, 

behutsame Grüße, Behutsalem

 

In Gedanken an Frau F.

 

Hab mal eine Frau gepflegt.

Es fing mit Kaffee trinken an.

Sie war betagt mit 83 Lenzen,

hab den Frühling ihr gesät,

mit meiner Rhetorik, so gut

es ging, sie war gerührt und bewegt,

sie fing auch wieder mit lachen an.

 

Hab versucht sie zu verstehen,

einfach war das leider nicht,

sie sprach manchmal wirr,

konnte nicht mehr gut sehen,

der Star saß ihr im Augenlicht.

 

Sie gab Beifall manches Mal,

als ich aus Kästners Werke las,

seine Zeilen waren ihr nah,

er schrieb aus dem Leben

und sie glaubte ihm das,...

 

...ohne diesen selbst zu kennen

oder mit ihm vielleicht zu sprechen,

denn er schrieb fast ihr Leben,

mochte sich zu der Zeit bekennen,

wo in Deutschland die Nacht stets zugegen.

 

Wir gingen sehr oft durch die Stadt,

in der sie ihre Jugend verbracht,

wo Gauleiter Sauckel ihr einen Schubs gab,

als sie fröhlich auf der Schauckel saß,…

…der nette Gauleiter war auf Frohsinn bedacht.

 

Sie erzählte mir von Buchenwald,

und das alle im Ort wussten,

das es auf dem Ettersberg ein Lager gibt,

in dem viele Menschen ausharren mussten,

bei schwerer Arbeit und Hunger im Krieg.

 

Sie erzählte mir von Onkel Willi,

der ein bekannter Busfahrer war,

mit Spitznamen Zwecke,

so nannten sie ihn,

ein Mensch mit Charakter,

sein Wesen wunderbar.

 

Unter Einsatz seines eigenen Lebens

nahm er aus dem Lager Briefe mit,

diese Hilfe war nicht vergebens

und war für manchen Verfasser

das Glück im Unglück.

 

Er nahm seine Nichte bei der Hand,

sie gingen ins Lager

als der Krieg ward verbannt,

zeigte ihr dort die barbarischen Wege

und unmenschlichen Resultate

der deutschen Rassepflege.

 

Da wurde der jungen Ursula,

auf einmal das Reden

der Erwachsenen

hinter vorgehaltener Hand,

in ihrer Jugendzeit, völlig klar,

und sie sah ihre Kinderzeit

zu Recht, als betrogen an.

 

Sie dachte oft an ihre Kindheit zurück,

die alten Menschen sehr oft

ins Bewusstsein rückt,

dachte an den Vater,

der vor Verdun sein Bein verlor

und an seine Holzprotese,

denn die brachte sie monatlich

nach Jena zur Pflege.

 

Sie dachte an die Mutter

und ihre drei Schwestern,

an ihren Mann, der schon

vor Jahren ging,

erzählte von ihnen,

als wäre es grade Gestern

wo sie zusammen gewesen sind.

 

Und selbst wenn sie sich oft

wiederholte hörte ich ihr zu,

stundenlang war ich ihr

dabei immer zugegen,

sie saß mit mir vor´m Fernseher

ganz froh und in Ruh‘,

selbst wenn sie selbst

nicht mehr viel konnte sehen.

 

Mir war klar, sie genoss

meine Anwesenheit,

nur das jemand da ist

der ihr auch sehr nah,

was ja nicht von der Hand

zu weisen ist, da ich für

ihre Pflege verantwortlich war.

 

Dadurch war sie nicht zuletzt,

mir selbst schon sehr nah

als seihen wir verwandt,

und die Pflege als Notwendigkeit,

schließlich nicht als diese,

für Frau F. stand.

 

Nein, es war meine Hilfe,

die ich gern hab gegeben,

bis zum Schluss, als der Abschied nah,

und ich nichts mehr tun konnte,

als ihre Hand halten

und Kästner vorlesen,

weil Geräte sie hielten am Leben.

 

Ganz zum Schluss,

kurz vor ihrem Ableben,

sagte mir einer der

hauptberuflichen Pfleger:

„Bei Ihnen ist es anders,

da reagiert Frau F. ,

man sieht, für sie,

sind Sie nicht jeder!“

 

Es war schön und traurig,

das mich mit ihr etwas verband,

schön – weil sie merkte

das ich da war,

traurig – wenn jemand

aus der Familie am Bett stand,

denn weder Sohn noch Schwestern

waren ihr selbst noch nah.

 

Ich hab Abschied genommen,

hab es ihr gesagt,

das ich leider nicht mehr

zu Besuchen werd kommen,

und hoffe, das sie nicht

mehr lang zu leiden hat.

 

Kurz darauf ist Frau F.

dann verstorben,

ihr Leiden endlich

ein Ende fand,

den Bestattungsbesuch

hatte ich schon

zu ihren Lebzeiten,

auf ihre Frage, verworfen,

hatte ihr gesagt

das ich sie in Gedanken

besser tragen kann.

 

Ich habe Abschied

vom Abschied genommen,

denn ich kann Frau F.

jeden Tag sehen,

wenn ich an sie denke

ist die Erinnerung willkommen...

...und es ist als wäre sie noch am Leben.

 

R.Trefflich im August 2020

 

 

 

 

 

 

 

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