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Nebel


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Nebel

 

 

 

 

Träge wallst du durch

die Täler

lange Schleppen ziehst du

hinter dir her -

kein Sonnenstrahl vermag

dich zu durchdringen,

Laute gehen in dir unter

wie in Watte.

 

Meist bist du weiß

kannst aber auch andere

Farben annehmen,

die uns als Schwaden

umhüllen.

 

Arm und reich deckst du

gnädig - wie mit einem

Schleier zu,

ebenso verbirgst du

Tod und Leben.

 

Mal erscheinst du uns

trocken und bedrückend -

ein andermal erleben

wir dich feucht und

befreiend.

 

Nebel -

wir brauchen dich

so - wie das tägliche Brot:

Wenn wir immer einen

freien Blick auf

Elend und Kummer,

Leid und Alltagssorgen hätten;

 

immer die kranke Natur

sehen würden,

hätten wir Menschen

keinen Bestand.

 

 

 

 

Sei uns gnädig,

decke auch weiterhin

unsere Unzulänglichkeiten

und unsere Fehler mit

deinem wallenden

Gewand

zu.

 

 

 

 

 

Richard von Lenzano

© 10/88

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