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Geschrieben am

 

Streife Gestern von dir ab

und morgen ist ein neuer Tag.

Dazwischen fallen Jahre

und wieder fehlt Erinnerung.

 

Du schichtest so viel Erde ins Vergessen

ein Grab für jede Nacht

und Kindheit liegt darin.

Wie lange wartet diese Hand

das Verlorene zu fassen

und stößt sich an der Leere wund.

 

Aber morgen ist ein neuer Tag

sagst du dir wieder und wieder

und wieder lag dazwischen Nacht

ein Tod und frische Erde im Vergessen.

Irgendwann wird jedes Wort Symbol

für Schweigen das zu lange Sinn verbarg

und die Kehle ist ein Abgrund

in den die Hoffnung springt.

 

Du pflückst Minuten Tageslicht

bis deine Hände darin glänzen

und sammelst Sterne wie Klicker

aber Schwärze liegt darüber

auch deine Hände malen Schattenspiele.

 

Das Heute lebt vorüber

der letzte Regen haftet noch

an dir und fiel durch dich hindurch

und Nie und Immer wird ein neuer Tag.

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Lichtsammlerin

 

Es ist einfach ein tolles, sehr ausdrucksvolles Gedicht das mich berührt.

Sehr gut geschrieben.

 

Mehr kann ich zur Zeit nicht sagen, außer die 1. Strophe ist so als würde sie über mich sprechen... Man findet sich einfach wieder in Gedichten anderer....

 

Sehr gerne gelesen

 

Liebe Grüße

Lena

 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Lena,

 

ich freue mich über dein Feedback..

Mir geht es ganz ähnlich. Für mich ist Poesie häufig ein direkter Weg zwischen zwei Herzen, und so finde ich mich dann und wann mit ganzem Herz in manchen Zeilen wieder. Ob nun im ganzen Gedicht oder einzelnen Strophen..

Und wenn es dir hier ebenso ging, freut mich das sehr.;-) Auch wenn die Stimmung des Gedichts ja etwas schwermütiges in sich hat..

Danke dir!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,

manche Wunden kann auch die Zeit nicht heilen.
Aufarbeitung ist vermutlich die einzige Möglichkeit damit abzuschließen, aber dazu müsste man all das Schmerzliche wieder "ausgraben" und so hofft man lieber darauf, ihm nie wieder zu begegnen.
Sehr eindringliche Bilder!
LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Lichtsammlerin,

 

schön, diese Ambivalenz der vollen und doch leeren Hand, die nach einer Zukunft greift, die blühend winkt, aber auf einem mit Altlasten vergifteten Boden wachsen muss.

 

Sehr gern gelesen.

Grüße von gummibaum  

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Sternwanderer,

 

ich hoffe ich verstehe dich recht und dein Kommi war nicht ironisch gemeint!

Ja, es ist die Hoffnung, und ein Regen mag sie nähren.. Quell allen Lebens. Auch Lachen mag zurückkehren..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Hallo Perry,

 

stimmt, um die Wunden ansatzweise zu heilen, müsste wohl die Erde Schicht um Schicht abgetragen werden.. Die Hoffnung, dass ein neuer Tag kommt, schöner als der letzte, lässt einen schnell davor zurück schrecken. Die Welt könnte heil sein, aber... ist es nicht.

Darin hast du die Problematik auf den Punkt gebracht.

Danke dir fürs Hineinspüren.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

----------------------------------------------------------------------------------

 

Hallo gummibaum,

 

das versprochene Leben, ein blühendes Morgen.. mehr wollte das LD ja nicht. Aber ja, der Boden ist vergiftet, nicht nahrhaft, die Pflanzen gedeihen nur mühsam.

Das Leben ist eine einzige Ambivalenz und irgendwann müssen wir uns immer entscheiden. Welchem Streben wir nachgeben..

Auch dir herzlichen Dank!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,


ein neuer Tag, ein neues Spiel, ein neues Glück ...?


Von dem Wunsch in eine lichte Zukunft zu schreiten und den langen Schatten der Erinnerung, die LI im Dunkel halten wollen. Eine wahre Sisyphosarbeit, so scheint es, dieser Weg ins Licht; gleichwohl eine Arbeit und ein Weg der sich lohnt. 
Es gilt, so meine ich, nicht die Hoffnung zu verlieren, den Kopf hoch zu halten und das Ziel im Blick. Denn ...
 

Am 29.8.2020 um 13:10 schrieb Lichtsammlerin:

morgen ist ein neuer Tag.



Dein Gedicht gefällt mir sehr. 
Gern gelesen und darüber nachgedacht.

LG, Berthold 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Berthold,

 

lieben Dank für deine Reflektion meiner Zeilen!

Eine Sisyphosarbeit mit lohnendem Gewinn.. ja, das ist die Hoffnung.

Die Hoffnung zeigt auch eine Verzweiflung auf, denn die Hoffnung "morgen ist ein neuer Tag" verging tausende Male in der Nacht, die dazwischen lag.

Aber irgendwann.. irgendwann, so hält LI daran fest, ist morgen tatsächlich ein neuer Tag und ein neues Leben. Beinahe verzweifelt hofft LI dies zu erfahren. Und ist ebenso zerrissen zwischen Verzweiflung (NIE wird ein neuer Tag) und vollkommener Hoffnung (IMMER wird ein neuer Tag).

 

Immer sollten wir an der Hoffnung festhalten. Das kann ich nur aus ganzem Herzen unterschreiben.

Danke dir!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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