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Geschrieben am (bearbeitet)

rauchend sitzt er auf dem poller am kai schaut hinaus
auf die see wie viele fische bleiben heute ungefangen
weil er seine mütze endgültig an den haken gehängt hat

statt der gischt fällt nun regen auf sein boot das ihm
nur noch haus ist kein motor tuckert mehr im rumpf
hält die lampe am brennen das radio am rauschen

das nächste frühjahr wird bestimmt besser im sommer
wird er sich neu verlieben den herbststürmen trotzen
wenn die nächte kalt werden sich zusammenkuscheln

 

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Geschrieben

Hallo Perry!

 

Vielleicht liegt es daran, dass der Somme in den Herbst übergeht, oder es ist einfach Zufall. Aber ich lese gerade so viele Gedichte mit einer wehmütigen Stimmung und Sehnsucht darin, das ist beachtlich!

 

Du bringst ebenfalls starke Stimmungsbilder zum Ausdruck. Der Fischer, der nicht mehr fischen geht, aber was folgt nun? Ich freue mich ja ein wenig, dass dann die Fische am Leben bleiben, aber vermutlich wird ein neuer Fischer kommen und die Lücke ersetzen.

Von der Szenerie her würde ich vermuten, dass der Fischer sich zur Ruhe setzt und daher nicht mehr raus fährt. Aber dies Boot ist nach wie vor sein Heim und das Meer sein Zuhause.. ich bewundere Menschen, die sich dieser kargen Idylle so leichten Herzens hingeben. Hier wird das Herz zwischendurch ganz schwer.. so recht weiß ich nicht, ob der Fischer sich in der letzten Strophe selbst tröstende Worte zusprechen möchte, und Mut nach vorn zu schauen, oder ob es schon mehr einem Strohhalm gleicht, an den er sich klammert. Es ist für mich eine Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung darin.

In jeder Zeile klingt eine Einsamkeit mit.. die Verbundenheit zum Meer vermag kaum darüber hinweg zu trösten. Aber natürlich bietet das neue Jahr auch neue Chancen.

 

Mir bleibt ein wenig das Rätsel, warum dieser Sommer für den Fischer so schlecht war. Das nächste Frühjahr soll besser werden.. aber was in diesem schlecht war, bleibt ungewiss. Dass er den Job aufgegeben hat? Dass er allein war? Dass dieser Alltag einer Monotonie glich, die er lange ändern wollte, und doch immer wieder darin verharrte?

Es ergeben sich viele Möglichkeiten.. vielleicht suche ich mir auch nachher einfach die heraus, die mir am meisten zusagt..;-)

 

vor 6 Stunden schrieb Perry:

nur noch haus ist kein motor tuckelt mehr im rumpf

Das Wort tuckelt ist mir auch ein Rätsel. Meinst du vielleicht "tuckert"?

 

Ich würde dem Fischer sehr wünschen, dass alles gut ist. Und wenn es nicht gut ist, dass es gut wird.. im nächsten Frühjahr.

Die Wortbilder lasse ich noch weiter wirken..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Lichtsammlerin,
danke fürs Interesse und genaue Hineinspüren.
Der Fischer ist in Rente gegangen und hofft auf einen beschaulichen Ruhestand. Was das "tuckeln" anbelangt, hatte ich wohl eine Mischung aus zuckeln und tuckern im Sinn , aber ich denke, tuckern ist passender.
LG
Perry

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