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Geschrieben am (bearbeitet)

 

So haben wir gelebt: Die Finger ineinander

verkantet und Münder verschworen

zu einem einzigen Laut.

 

Selten von Lücke zu Lücke.

Räume die vorher nicht waren

und ewig sind. Das Herz in der Hand

einer flüchtigen Erinnerung.

 

Und so baten wir zu sterben: Das letzte Wort

eines Büßers und Finger gekreuzt

weil nichts zu wirklich wäre

allen Zweifel abzulegen.

 

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Geschrieben

Liebe Lichtsammlerin!

 

Ich bin immer wieder fasziniert wenn ich deine Gedichte lese. So wie eben hier. 

Alleine schon die Wortwahl in den ersten drei Versen zeigen mir wie verbunden du mit dem Wort bist. 

Ich kann das nur lobend hervorheben, sorry; 

Mir kommt vor du strickst deine Werke.. du hast eine Vorlage im Kopf, schlägst die Maschen an, strickst, Reihe für Reihe ( in dem Fall Vers um Vers ) und am Ende steht immer etwas Handgestricktschönes da.

 

Zum Inhalt. 

Wieder sehr berührend und gehaltvoll. 

So haben wir gelebt.. Von der Hand in den Mund? Vom Verdrängen? Vom Schönreden? 

Damit kein Außenstehender die Defizite erspürt. 

Liebe füllt nur eine Ritze in dem sonst so porösen Verputz der Mauer nach außen. 

 

Sich unvollkommen fühlen, weil einfach das Fundament fehlt. 

Und so baten wir zu sterben.. dem LD zugeordnet... nur einmal die Wahrheit aussprechen.. zugeben, eingestehen.. den Verputz wenigstens versuchen zu ebnen.. ihn zu glätten wäre so oder so nicht möglich.. 

 

Liebe Lichtsammlerin.. sehr wehmütige Zeilen und ich kreuze meine Hände und bete , dass ich wenigstens ein bisschen was vom Inhalt richtig erkannt habe. 

 

Wie immer sehr gerne gelesen, 

behutsame und liebe Grüße, Line

 

 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Faszinierend, welche Worte du findest liebe @Lichtsammlerin, um einen Schmerz auszudrücken. Um die Folgen daraus dem Leser näherzubringen. Die Ursache wird dem daraus resultierenden Ergeben in die Situation mit zaghaften Andeutungen trotzdem klar mitgeteilt. Eine besondere Gabe, die man wohl nur hat, wenn sie aus dem Innersten kommen, aus einem Wundsein der Seele. Man möchte bei diesen Zeilen eingreifen (darum kommt wohl auch "ergreifend" davon) und helfen. Und ist doch machtlos.

Sehr berührt.

Sonja

 

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Line,

 

der Vergleich gefällt mir sehr gut, Gedichte schreiben hat tatsächlich etwas wie beim Stricken. Reihe um Reihe und daraus ergibt sich ein Muster..

Du hast dich wieder durch meine Wortbilder gewühlt, lieben Dank dafür!

vor 16 Stunden schrieb Behutsalem:

So haben wir gelebt.. Von der Hand in den Mund? Vom Verdrängen? Vom Schönreden? 

Ja, all dies. Leben nur im Augenblick - und von der Lüge. Wieder und wieder gesagt.. Eine Lüge der Täuschung gegenüber anderen, und eine Lüge des Schönredens gegenüber sich selbst..

vor 16 Stunden schrieb Behutsalem:

Sich unvollkommen fühlen, weil einfach das Fundament fehlt. 

Das ist ein wesentlicher Punkt. Daher immerr nur von "Lücke zu Lücke" .

Und weil das Verdrängen und flüchten aus der Zeit ein Leben im Augenblick bedingt, scheint dieser ewig zu sein. Das eigene Selbst aber, das Herz, so flüchtig wie die Erinnerungen.

vor 16 Stunden schrieb Behutsalem:

Und so baten wir zu sterben.. dem LD zugeordnet... nur einmal die Wahrheit aussprechen.. zugeben, eingestehen..

Auch hier triffst du im Ganzen den Kern. Nicht unbedingt dem LD zugeordnet.. aber die Absicht sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Wirkliches einzugestehen, und wenigstens im Sterben anderes als Lüge auf den Lippen zu tragen.

- soweit die Absicht. Das Misstrauen ist nur so groß, dass die Finger gekreuzt bleiben, damit die letzte Aussage doch einer Lüge nahe kommt.

 

Was ich nicht gedacht hätte, ist, dass jemand die Wehmut in den Worten heraus liest. Und genau das hast du hervorgehoben..  ja, da steckt viel Wehmut drin.

Danke dir!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

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Liebe Sonja,

 

auch du bist in die Zeilen getaucht, lieben Dank dafür!

Es stimmt schon, den ursprünglichen Schmerz brauche ich hier gar nicht zu benennen, damit er deutlich wird. Vielmehr erfahren die Leser hier das Resultat.

vor 15 Stunden schrieb Sonja Pistracher:

dem daraus resultierenden Ergeben in die Situation

LI fügt sich der Situation vermutlich einzig, weil es keine Alternative gibt, dennoch finde ich "Ergeben" sehr passend. Es erkennt das ungleiche Machtverhältnis und die aussichtslose Option zu kämpfen.. also ergibt es sich in die Situation. Sehr treffend ausgedrückt!

Es gibt dies berühmte Lied "Die Gedanken sind frei", und in gewisser Weise greift es auch hier. Denn all dies kann LI in Gedanken reflektieren und die Lüge im eigenen Handeln ausdrücken. Ebenso wie den Wunsch anders zu sterben. Die Gedanken sind also nie vollständig ergeben gewesen..

vor 15 Stunden schrieb Sonja Pistracher:

Man möchte bei diesen Zeilen eingreifen (darum kommt wohl auch "ergreifend" davon) und helfen. Und ist doch machtlos.

Wer Worte hat, besitzt auch eine Macht.. eine ziemlich große. Und Worte wirken. Das ist ihre Macht, und du hast sie gerade gebraucht um einzugreifen, die Wirkung davon ist angekommen..;-)

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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