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Geschrieben am

 

Glücklich preisen mich die Menschen, denn ich bin,
glaubt es mir, ein Sonntagskind, und das macht Sinn:
Christen nennen dich Domingo, Tag des Herrn,
heidnisch bete ich dich an, mein goldner Stern.

Unsre Ahnen weihten Luna, diesem Schwan
silberheller Nächte andachtsvoll den zweiten
aller Tage, folgten staunend seiner stillen Bahn,
die ihn zwingt, die Erde treulich zu begleiten.

Martialisch klingts im Süden, wenn der Römer
Dienstag meint und wir im kühlen, deutschen Norden
Tyr den dritten Tag benennen, finden‘s schöner
Mars zu tilgen - aus dem Kriege ist so Recht geworden.

Merkur ist der Namensgeber für den vierten Tag,
Wodan wird ihm gerne gleichgesetzt, aus mercoledi
wurde bei den Briten Wednesday, mit einem Schlag
stürzten Christen Götter; ohne Sinn für Melodie
nannten sie dich Mittwoch, stümperhafter geht es nie.


Iovis, glänzender der Götter, wirst von Eingeweihten
Jupiter mit Ehrfucht nur im Flüsterton gerufen,
wurdest Donar, als Germanen ihre Götter schufen.
Greif nach Mjölnir, lass uns in die Morgensonne reiten,
denn an deinem Tage trat ein Iovissohn ins Rampenlicht,
gratulieren will ich ihm mit einem Feiertagsgedicht.
Johann Wolfgang Goethe, unter all dem Sterngewimmel
bist du Sonne mir, der hellste Stern am Dichterhimmel.
Iovis Tag, den Donnerstag, ich lobe dich vor allen,
wäre ich wie du noch vor dem ersten Schrei in Wein gefallen,
könnt ich singen, dichten, den Prometheus deklamieren,
brauchte mich ob meiner Verse nimmermals genieren.

Deinem Feiertage folgt, wie sollt es anders sein,
Frijas Tag, der Gattin Tyrs, dem Gotte der Gerechtigkeit.
Anderswo benannt der Römer schon vor langer Zeit
diesen Tag nach Venus, sprich Veneris auf Latein.
Dass der sexte Tag der Liebesgöttin Denkmal ist -
sagt doch nur, dass du als Säugling schon von Venus
heiß geliebt, umarmt und sicher tausendmal geküsst -

neidvoll warten wir auf einen einzgen Musenkuss.

Samstag ist der siebte Tag des Gangs durch die Geschichte,
Sabbat - jüdisch - ist die Wurzel und wir dürfen staunen,
selbst die hassgetriebnen, diese fleckenlosen Braunen,
machten den Sabato, Jahve freut sich, nicht zunichte.

Schluss nun mit dem Exkursiönchen,
Musentöchter, Musensöhnchen,
heut ist Sonntag und zu meiner Wonne
scheint die Sonntagabendsonne
auf mich Schreiberling hernieder.
Donnerstag, da komm ich wieder.

goethe figur.jpg

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Geschrieben

Liebe LisaN,

herzlichen Dank für Deinen gereimten Kommentar!

An verschiedenen Stellen scheine ich mich nicht richtig ausgedrückt zu haben. Goethe - nein, der ist keine Sonntagskind. Goethe ist an einem Donnerstag geboren, am Tag des Donar, der von seiner Bedeutung her mit Jupiter = Iovis dem römischen Gott gleichgestellt wird. Beide sind die Hauptgötter (Donar = Thor, Jupiter = Iovis). Dass Donar, der Namensgeber für den Donnerstag, nach Mjölnir greifen soll, heißt einfach, dass er zu dem Hammer des Thor/Donar greifen soll.

Der vierte Tag der Woche (1. Tag = Sonntag, 2. Tag = Montag, 3. Tag = Dienstag, 4. Tag = in Italien " mercoledi" von  Merkur, im Deutschen = Mittwoch, 5. Tag = Donnerstag, 6. Tag = Freitag (nach der germ. Göttin  Frija (im Lateinischen: Veneris - nach der Liebesgöttin Venus, deswegen die absichtlich falsche Schreibweise "der sexte Tag),

7. Tag = Samstag vom jüdischen Sabbat.

Das "sonnatgskind bin ich selbst (und mein jüngster Enkel ist auch an einem Sonntag, dem 2. August, geboren.

In den Wein gefallen ist Jesus nicht. Dieser Vers bezieht sich auf Goethes Geburt am. 28.8.1749. Goethe kam als tot zur Welt. Die Geburtshelferin "badete" ihn in Wein und konnte der Mutter verkünden: "Räthin, er lebt!" (Nebenbei: Die schwierige Geburt brachte den Vater oder Großvater dazu,das muss ich nochmal nachschauen, in Frankfurt Hebammenkurse einzuführen.

Luna, die Mondgöttin, ist im Italienischen weiblichen Geschlechts ("Lunedi"), bei uns der Mond .

Dass die "fleckenlosen Braunen" die Benennung des Samstags (Sabbat) nicht geändert haben und Jahve dankbar lächelt, heißt nichts anderes, als : Die Nazis haben es - Gott sei Dank - nicht geschafft, den jüdischen Namen des 7. Tages der Woche abzuschaffen.

Dein Stoßseufzer "Woher, bei Wotan, kann man soviel wissen?" hat mich grinsen lassen. Komm Du erstmal in meine Jahre, dann geht Dir noch mancher Stern auf.

Lieben Dank für Deinen Kommentar!
Hayk

 

Geschrieben

Liebe LisaN,

in jungen Jahren wärest Du vor Mitternacht gar nicht zum Schlafen gekommen".

Mich in einem Atemzug mit Homer zu nennen, lässt mich nun die ganze Nacht nicht schlafen. Nee, ich neige nicht zum Gigantismus. Das einzige, was mir manchmal gelingt, ist das Anzünden eines kleines Wachslichts an den lodernden Phantasiegebilden der ganz Großen. Was die sich einfallen ließen an Göttergeschichten und Welterklärungen - ich lese und staune".

Wenn in Deinem Methusalem-Alter der Anschein erweckt wird, dass die Sterne immer weiter auseinander rücken, dann macht sich halt die Erkenntnis breit, die unsere Astronomen mit dem Auseinanderdriften des Weltalls erklären. Du bist also auf dem besten Weg! Dunkelheit? Klar, wenn Du die Augen schlie0t, wirds dunkel. Also: Kopf hoch, Krönchen zurechtrücken und nach den hellen Punkten schauen!

 

Liebe Anais,

ich freue mich sehr über Deinen kurzen Kommentar. Mal sehen, ob ich mit den Monatsnamen etwas Vergleichbares zustande bringe.

 

Liebe Grüße Euch beiden!
Hayk

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