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Ohne dich


Schmuddelkind

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Ohne dich bin ich ein Knoten,
der sich nicht entknoten kann.
Nur in alten Anekdoten
spricht die Welt mich nunmehr an.

Ohne dich sind die Gedanken
bloß vergeudet und vertan
und die Welt gerät ins Wanken,
findet nicht mehr ihre Bahn.

Ohne dich sind meine Worte
nur Geräusche - doch wofür?
Ohne dich sind alle Orte
schreckliche Distanz zu dir.

Ohne dich ist Zeit des leisen
Stillstands schweres Metronom.
Immer wenn du gehst auf Reisen,
spaltet sich hier ein Atom.

 

 

(Aus dem Fundus)

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Vielen Dank für eure Gedanken zum Gedicht, lieber gummibaum und lieber Feuerfunke!:smile:

 

Am 2.9.2020 um 22:00 schrieb Feuerfunke:

ein wundervolles, gefühlvolles Gedicht. Die Sehnsucht kann so intensiv sein.

Danke für das Lob! Seh sucht ist irgendwie oft mein Thema. Weiß gar nicht, wo das genau herkommt. Ist wohl einfach nur Weltschmerz. Der vergeht bestimmt wieder.:wink:

 

Am 2.9.2020 um 22:56 schrieb gummibaum:

Wenn sogar die Atome nicht mehr stabil sind, wie sollte es das LI sein?

Danke, dass du die Analogie so gut beleuchtet hast!:thumbup:

Dabei ist ja die Bindungsenergie in Atomen viel größer als die Schwerkraft, wenn ich das als bedauernswerter Nichtchemiker richtig sehe. Da fällt also die Welt des LI völlig auseinander, wenn das LD nicht da ist.

 

LG

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  • 1 Monat später...

liebes schmuddelkind,

 

eindringlich, wie du die gefühle der hilflosigkeit und des verlassenseins des LI schilderst, wenn das LD auf reisen geht und nicht anwesend ist. dabei könnte es nicht nur um eine rein physische distanz gehen, von der das LI spricht. man kann ja auch abwesend sein, obwohl man anwesend ist. insofern meint das LI hier vielleicht nicht ausschließlich die reisen des körpers, sondern auch die geistigen reisen des LD fernab vom verständnis des LI. dann kann man mit dem partner reden und es ist doch so, als spräche man eine andere sprache, weil man nicht verstanden wird. selbst die gemeinsame zeit wird träge, wenn man keinen zugang zum anderen mehr findet. aber vielleicht reicht die spaltung des atoms ja aus, um genug energie freizusetzen, die beide wieder vereint. :grin:

 

lg

sofakatze

  • Danke 1
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Vielen Dank, liebe sofakatze und skyler!:smile:

 

vor 6 Stunden schrieb sofakatze:

eindringlich, wie du die gefühle der hilflosigkeit und des verlassenseins des LI schilderst, wenn das LD auf reisen geht und nicht anwesend ist.

Dieses Verlassensein ist ja auch ein intensives Gefühl. Zu wissen, dass der andere gehen muss, dass man kein Recht hat, ihn daran zu hindern und doch an der vorübergehenden Trennung glaubt, zu Grunde zu gehen. Da verliert alles seine rechte Ordnung, wenn der eine Mensch nicht an seinem Platz ist.

 

vor 6 Stunden schrieb sofakatze:

dabei könnte es nicht nur um eine rein physische distanz gehen, von der das LI spricht. man kann ja auch abwesend sein, obwohl man anwesend ist. insofern meint das LI hier vielleicht nicht ausschließlich die reisen des körpers, sondern auch die geistigen reisen des LD fernab vom verständnis des LI. dann kann man mit dem partner reden und es ist doch so, als spräche man eine andere sprache, weil man nicht verstanden wird. selbst die gemeinsame zeit wird träge, wenn man keinen zugang zum anderen mehr findet.

Interessante Hypothese!:thumbup:

Das wäre dann ein ganz anderes Problem, das dann zugrunde läge, aber der im Gedicht beschriebene Effekt würde sich wohl auch dann einstellen. Insofern passt es schon ganz gut. V.a. dass dann die Zeit überhaupt als Stillstand empfunden wird, ist bitter.

 

vor 6 Stunden schrieb sofakatze:

aber vielleicht reicht die spaltung des atoms ja aus, um genug energie freizusetzen, die beide wieder vereint.

Wieder vereint in einer strahlenden Zukunft!:wink:

 

vor 4 Stunden schrieb skyler:

Einfach nur wunderschön ♡

Vielen Dank für die lobenden Worte!:smile:

 

LG

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