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Geschrieben am (bearbeitet)

Zweidimensional

 

Am Kuchentisch sitzen wir da

Mit Mutter, Bruder, Frau und Kind

Kleinsprech-Lästern über nichts

Jedes mal die gleiche Leier

Ewig unfertige Pflicht

 

Höflichkeiten ausgetauscht

Nichts los, Arbeit, Essen, Schlafen

Keine Arbeit, keine Lust

Rente und Altersbeschwerden

Alltagsfrust

 

Tiefe ertrinkt schnell im Flachen

Undurchsichtig, kurz und schnell

Ballast von früher, nie erzählt

Kurzes Angebergezerre

Tiefes Ziel verfehlt

 

Schon kommen die Raucher wieder

Das Kind hat vergnügt gespielt

Mal allein, Mal dabei

War hier und da

War was? Ja!

 

"Schau, was ich gefunden hab!"

"Ist vielleicht noch Kaffee da?"

"Ist doch scheiße, wie die leben!"

"Rate, wer gestorben ist!"

Ich – soeben.

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Geschrieben

Alltag, der sich in Nichtsgesprächen auflöst - eine Wunde für die Seele. Vielleicht kein Grund, um zu sterben, aber sicherlich einer, um auszubrechen und sich endlich auf seinen eigenen Weg zu machen. Eigentlich mag ich den trivial ausgesprochenen und so oft und überall angewandten Spruch "Es gibt immer einen Weg", denn genau der sollte das LI am Schopf packen und einen Schubs in die richtige Richtung mitgeben.

Genauso liebe ich dann das Leben. Wenn ich leben darf, wie ich es will und nicht wie andere es mir in "Kleinsprechlästereien" schwer machen.

vor 5 Stunden schrieb Ponorist:

Tiefe ertrinkt schnell im Flachen

Eine wunderbare Umschreibung von Nonsens im täglichen Umgang miteinander, der sich allzugerne breit macht. Ach ja, da gibt es noch so ein schönes Sprichwort "Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom", also schnell ein bisschen Kraft aufwenden und umdrehen. Echt erfrischend - das würde ich dem LI raten.

Sehr schön geschrieben, auf den Punkt gebracht lieber @Ponorist. Wenn wir uns irgendwo in deinen Zeilen wiedererkennen, dann sollten wir schleunigst die Richtung wechseln. Meine ich halt.

Sehr gerne gelesen, weil es lebensnah ist.

Sonja

  • Danke 1
  • Schön 1
Geschrieben

Gefällt mir sehr, Ponorist!
Wenn Beziehungen augenscheinlich nur noch oberflächlich stattfinden, und man am gegenüber eigentlich gar kein Interesse mehr hat, dann sollte man sich fragen, ob das aufrechterhalten der Beziehungen noch Sinn macht. Wenn es dabei um die eigene Familie geht, wird es dann schon schwierig. Sehr gerne gelesen!

 

grüßend Freiform

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Ponorist, hier wird Klartext gesprochen, wobei ich persönlich finde, dass das Worte "scheiße" nichts in einem Gedicht zu suchen hat. (vielleicht furchtbar oder schlimm) Egal, ich mag das Gedicht und kenne diese Situation auch. Lieben Gruß Darkjuls

  • Danke 1
Geschrieben

Vielen Dank, Ihr Lieben, für's Lesen, Mögen, Kommentieren und Liken.

@Sonja Pistracher und @Freiform; ein Grund zu Sterben ist diese "Einsamkeit unter vielen" natürlich nicht. Aber ich merke, wie sich die Verbindung von der Ursprungsfamilie immer weiter entfernt. Das fühlt sich in diesem Kontext manchmal wie ein Absterben an. Emotionale Tiefe erwarte ich nach 44 Jahren nicht mehr, respektiere aber, dass meine kleine Tochter (vier Jahre alt) diesen Verwandtschaftszweig auch kennt.

 

@LisaN und @Darkjuls; vielen Dank für das Lob. Die ersten vier Zeilen der letzten Strophe sind Durcheinandersprech. Ich sollte sie in Anführungszeichen setzen.

 

Danke auch an @Skalde, @Feuerfunke und @Sonnenuntergang

 

Viele liebe Grüße und ein schönes Wiochenende

 

Euer Peter

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