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Geschrieben am (bearbeitet)

 

So fragte ich als kleines Kind

ob er mich mitnimmt, Herr vom Wind,

hinaus in eine and're Welt

mich höher trägt und sachte hält

ich schlinge mich um seine Böe

und fürchte nicht die große Höh.

 

Nur dass er mich, mal hier mal da,

auch schauen lässt, ob Sterne nah

gar nah genug zu greifen sind

denn dies versprach der Herr vom Wind:

Der Erde hauch ich Spuren ein

doch droben wird sie nichtig sein.

 

Bald mögen düst're Fronten schwinden

und wir auf Wolken Orte finden

die watteweich in Träumen liegen

und Kinderherzen sachte wiegen

so nimm mich mit auf deine Reise

wir tosen still und wehen leise.

 

Nur sag es keinem, wo ich bin,

es wäre sonst der Zauber hin

und bring mich nicht zu schnell zurück

weit fern, wie hier, da wohnt noch Glück

wo ich die Hoffnung fassen mag

und aus der Nacht erhebt sich Tag.

 

So flog ich mit dem Herrn vom Wind

durch viele Nächte, einst als Kind.

 

  • Gefällt mir 4
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  • Schön 3
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,
ein schönes "Kindermärchen" hast Du hier in Reime gefasst.
Wer mag wohl in der Vorstellung des Kinds der "Herr des Winds" sein?
Vielleicht Gott oder Mutter Natur?
Letztlich ist es egal, denn (nicht nur) Kinderseelen brauchen manchmal solche Sehnsuchts- und Fantasiebilder, um der Dunkelheit des realen Lebens zu entfliehen.
Gern gelesen und LG
Perryi

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Perry,

 

es freut mich, dass du dir die Zeit für dieses kleine "Märchen" genommen hast.

Der "Herr vom Wind" ist in der Fantasie des Kindes genau dies - der Wind. Also keine Metapher, lediglich eine Personifikation des Windes.

Und mit dem Wind begibt sich LI nun in der Fantasie auf die Reise, entflieht für eine Zeit dem Alltag. Spürt die Leichtigkeit des Seins, wenn die Wirklichkeit beizeiten zu schwer wird.

Danke dir fürs Reflektieren :smile:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

Geschrieben

Das gefällt mir sehr gut, liebe Lichtsammlerin. Hat viel Dynamik. 

 

An einer Stelle würde ich umformulieren:

 

und wir auf Wolken Plötze finden,

die watteweich in Träumen liegen

und Kinderherzen sachte wiegen

 

 

Mit Freude gelesen.

Liebe Grüße von gummibaum

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo gummibaum,

 

lieben Dank dir, das freut mich!

 

Dein Vorschlag gefällt mir gut, die leichte Sinnveränderung fügt sich sanft ins Gesamtbild.

"Plätze" finde ich im Plural immer etwas unbequem. Aber mit "Orte" wird das ganze für mich rund!

Danke für diese gute Anregung!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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