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Geschrieben am (bearbeitet)

 

Sag mir, dass ich lebe trotz allem.

Noch benommen vom Fall

und die Flügel, zerknittert,

an Schulterblätter geheftet.

 

Nachts, schweißgebadet und Jahre

dem Regen geöffnet

eine Tür in den Schmerz.

Sag mir, es wäre das Ende

und der wievielte Frühling

ertrank in Tränen und Schweiß.

 

So viel Nass vermischt

dass Verzweiflung durchs Herz rinnt.

Regen fiel durch mich hindurch

Stunde um Wunde wusch ich vergeblich

von der Haut. Unwissend

dass mein erstickter Atem

nicht weniger als ein Stoßgebet

im Traum eines Fremden war.

 

Denn so schließen die Türen

zum Sommer. Eine stille Melodie

aber jeder Albtraum klammert am Schweigen.

 

Flüchtig eine Fackel im Mund versenkt

bis Ruß am Gaumen leckt.

Weil es der Preis dafür ist

die Nacht eines anderen zu erleuchten

der noch tiefer im Dunkel wühlt.

 

Sag mir, der Brand sei verlöscht

am erstickten Laut einer Kehle.

Als die Hand mir anbot zu leben

nachdem ihr Schatten mich würgte

wollte ich glauben.

 

  • Traurig 4
Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,
wieder sehr intensiv und auch sehr traurig! 
In diesem Abschnitt wechselst du von  der  abstrakten in die konkrete Bildebene. Das empfinde ich als etwas störend.

vor 25 Minuten schrieb Lichtsammlerin:

Unter der Dusche schrubbte ich

Stunde um Stunde um Wunde

von der Haut.

Ich würde anregen wollen ,die Stelle ersatzlos zu streichen. Eine alternative Anregung fällt mir hier schwer, trotzdem will ich es wagen:

Stunde um Stunde
Wunde um Wunde
fielen von der Haut

Ich hoffe du kannst mit meinem Leseeindruck etwas anfangen. 
Sehr gerne gelesen, wenn es auch wieder ein schwere Stoff ist!
:knuff_yellow:

 

grüßend Freiform 

 

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Freiform,

 

dein Hinweis ist ganz richtig, danke dir! Solche Sprünge in Bildebenen kommen meistens zustande, wenn ich das Gedicht nicht in einem durch schreibe sondern an mehreren Tagen :whistling: In der Zeit hat sich mein Hirn dann bereits daran gewöhnt.

 Aber der Wechsel ist tatsächlich sehr abrupt und mag nicht ganz ins Bild passen.

 

vor 31 Minuten schrieb Freiform:

Stunde um Stunde
Wunde um Wunde
fielen von der Haut

Danke für den gewagten Versuch! Auch wenn er mir nicht ganz zusagt.

Ich überlege mir was und frag dich dann nochmal :smile:

 

Ja, schwerer Stoff.. das Leben schreibt manchmal schwer verdauliches Zeug. Dafür ist das Schreiben eine Art erster Schritt im Vorgang des Verdauens, worauf ich jetzt nicht näher eingehe, falls noch jemand beim Essen ist..;-)

 

Danke dir!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe Sonja,

 

es freut mich sehr, dass ich für dich eine spürbare Realität schaffen konnte, auch wenn sie wohl schwer zu ertragen ist. Es sind vielleicht nur Worte, aber sie verkörpern eine Realität und zeigen "Fixpunkte" dieser auf. Darin wird wohl die Traurigkeit und der Schmerz spürbar..

Danke dir fürs Einfühlen!

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

 

---------------------------------------------

 

@Freiform

 

Ich habe nun noch mal an der Textstelle gebastelt. Folgende Idee scheint mir passend, aber Feedback dazu nehme ich gerne auf..;-)

 

So viel Nass vermischt

dass Verzweiflung durchs Herz rinnt.

Regen ging durch mich hindurch

Stunde um Wunde wusch ich vergeblich

von der Haut. Unwissend

dass mein erstickter Atem

nicht weniger als ein Stoßgebet

im Traum eines Fremden war.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

  • Gefällt mir 1

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