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Geschrieben am

Ich höre dich bis hierhin schreien
aus einer weit entfernten Welt.
Um dich vom Zwange zu befreien,
hat man dich unter Zwang gestellt.

Wie bleibt man da denn noch bei Sinnen
in einer solch verrückten Zeit,
da uns Gewissheiten entrinnen
in jenes Meer aus Möglichkeit?

Doch was du leimst aus Geistesscherben,
spricht ganz für sich, gewiss und klar,
dass in der Tat ich dich schon sterben
und wieder auferstehen sah.

Oft muss man sich erst überwinden,
um sich an ungeahntem Ort
zu unbestimmter Zeit zu finden.
Ich hoffe sehr, wir sehn uns dort.

 

 

(Aus dem Fundus)

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Liebes Schmuddelkind,

 

wer nur den Zwang kennt, den verunsichert die  Freiheit, den verwirren ihre Möglichkeiten, und so scheint man ihn zwingen zu müssen, auf den Zwang zu verzichten.

Selbst die Naturwissenschaft musste begreifen, dass ihre Gesetze nur gelten, wenn sich ausreichend große Zahlen zufälliger Ereignisse überlagern. Aber sie hat es begriffen, hat geistigen Scherben neu zusammengeleimt, ist flexibler wieder auferstanden. Lässt z.B. das Elektron nicht mehr auf einer fixen Bahn kreisen, sondern sich irgendwann irgendwo aufhalten und gibt nur noch eine Wahrscheinlichkeit dafür an.

 

Mit Interesse gelesen.

 

LG g

  • Danke 1
Geschrieben

Schöne Deutung, lieber gummibaum!:thumbup:

 

Rousseau hat ja mal gesagt, die Menschen müssten zur Freiheit gezwungen werden. Ja, in diesem Sinne kann man vielleicht tatsächlich die etwas seltsamen Verse drei und vier des Gedichts verstehen. Oft stellt sich mir die Frage, ob ein Mensch frei ist, wenn er aus 30 Fernsehsendern auswählt oder ob er nicht erst dann zur Freiheit gelangt, wenn er sich dazu entschließen kann, den Fernseher auszuschalten (oder gar wegzuwerfen)? Manche Dinge, von denen wir uns einbilden, sie würden zur Freiheit verhelfen, machen uns wohl in Wahrheit abhängig von diesen Dingen.

 

Am 21.9.2020 um 21:59 schrieb gummibaum:

Selbst die Naturwissenschaft musste begreifen, dass ihre Gesetze nur gelten, wenn sich ausreichend große Zahlen zufälliger Ereignisse überlagern. Aber sie hat es begriffen, hat geistigen Scherben neu zusammengeleimt, ist flexibler wieder auferstanden. Lässt z.B. das Elektron nicht mehr auf einer fixen Bahn kreisen, sondern sich irgendwann irgendwo aufhalten und gibt nur noch eine Wahrscheinlichkeit dafür an.

Ja und man sollte auch als Wissenschaftler bei aller Neugier und Euphorie über seine Entdeckungen, die Bescheidenheit bewahren, dass alles Wissen ohnehin nur vorläufig ist. Naturgesetze gelten, bis sie an der Erfahrung scheitern und da weiß man nie, ob und wann dies geschehen wird.

 

LG

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