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Du weißt nicht, was soll es bedeuten


Schmuddelkind

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Du weißt nicht, was soll es bedeuten,
dass ich sarkastisch bin.
Da will ich mich nur mit dir streiten,
doch dir kommt das nicht in den Sinn.

Du sagst mir, wir sollten mal kochen;
ein Kochkurs wäre schön.
"Oh ja! Darauf wart ich seit Wochen.
Ich hab dich nie kochen gesehn."

Du küsst mich und greifst schon zum Handy
und meldest uns gleich an.
Das ist unser Modus vivendi:
ich trotze und du packst es an.

"Wie seh ich denn aus mit den Haaren?"
"Na, fast so schön wie ohne.
Nee, du kannst det wirklich so traren.
So trug man det ooch in der Zone."

Sie kämmt es mit rosanem Kamme
und denkt, ich fänd sie schön.
"Ach Liebling, ich füll dir die Wanne.
Wird nass, drum vergiss nicht den Föhn!"

Ich glaube, die Wellen verschlingen
die Liebste mit rauer Macht.
Und das hat zu ihrem Gelingen
die Ironie gemacht.

 

 

(Aus dem Fundus)

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Hallo Schmuddelkind,

 

eine interessante Mischung von Ironie und kritischer Begegnung. Ab und zu klopft bisschen schwarzer Humor an, gefällt mir! Das Original...... mmh. irgenwann habe ich die Loreley mal gelesen, ist aber ewig her. Ich gehe also mehr oder weniger unvoreingenommen an dein Werk.

Inhaltlich lese ich die Reibungspunkte zwischen Menschen, bzw. menschlicher Interaktion. Auf ach so vielen Irrwegen.. nun, wohin führt ein Wort, wenn es erst zu Ende gedacht?

Bitterböse fast die vorletzte und letzte Strophe :whistling:  Jaja, Föhn nicht vergessen. Kennen wir alle.

 

Sprachlich bin ich mäßig schockiert über die arge Vernachlässigung der Metrik (Ironie) :biggrin:

Aber tatsächlich bin ich es von deinen Werken überhaupt nicht gewohnt, hin und wieder zu stolpern. Vielleicht stellt sich bei diesem Gedicht auch einfach für mich kein rechter Lesefluss ein.. Ich markiere einfach mal, was ich meine, vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen.

 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

Du weißt nicht, was soll es bedeuten,
dass ich (g'rad) sarkastisch bin.
Da will ich mich nur mit dir streiten,
doch dir kommt das nicht in den Sinn.

Du sagst mir, wir sollten mal kochen;
ein Kochkurs wäre schön. ---> Idee: gemeinsam zum Kochkurs gehn
"Oh ja! Darauf wart ich seit Wochen.
Ich hab dich nie kochen gesehn."

Du küsst mich und greifst schon zum Handy
und meldest uns (beide) gleich an.
Das ist unser Modus vivendi:
ich trotze und du packst es an.

"Wie seh ich denn aus mit den Haaren?"
"Na, fast (schon) so schön wie ohne.
Nee, du kannst det wirklich so traren. ---> Idee: Det kannst du ganz ehrlich so traren
So trug man det ooch in der Zone."

Sie kämmt es mit rosanem Kamme
und denkt (wohl) ich fände sie schön.
"Ach Liebling, ich füll dir die Wanne.
Wird nass, drum vergiss nicht den Föhn!"

Ich glaube, die Wellen verschlingen
die Liebste mit rauer Macht.
Und das hat zu ihrem Gelingen
die Ironie gemacht.

(beim letzten Vers bin ich unsicher. Auch von der Bedeutung.. irgendein Stück scheint mir da zu fehlen. Etwa "die Ironie ausgemacht" oder "daraus Ironie gemacht" o.ä..., bin mir aber gar nicht ganz sicher, wie es nun gemeint war)

 

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

 

Jap, so weit :grin:

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Vielen Dank für deine ausführliche Beschäftigung mit meinem Gedicht, liebe Lichtsammlerin!:smile:

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

eine interessante Mischung von Ironie und kritischer Begegnung. Ab und zu klopft bisschen schwarzer Humor an, gefällt mir!

Freut mich, dass diese Mischung dir gefällt. Solche "fiesen" Texte sind ja nicht Jedermanns Sache, aber hin und wieder kommt der Zyniker in mir durch, dem ich sonst nicht mehr Gewicht zugestehe, als es dem guten Auskommen mit mir selbst zuträglich ist.

 

vor 1 Stunde schrieb Lichtsammlerin:

Inhaltlich lese ich die Reibungspunkte zwischen Menschen, bzw. menschlicher Interaktion. Auf ach so vielen Irrwegen.. nun, wohin führt ein Wort, wenn es erst zu Ende gedacht?

Und darüber hinaus: Das Ausbleiben einer kritischen Reaktion des Gegenübers verleitet ja erst zum Zu-Ende-Denken. Es ist eine Interaktion, die eher durch das Ausbleiben von Interaktion gekennzeichnet ist. Das LI befindet sich ganz in der Sprache, zu der das LD keinen Zugang hat und das LD lebt ganz in der Handlung, die das LI nicht mittragen will, aber zu deren Unterbindung ihm die Handlungsbereitschaft fehlt.

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

(beim letzten Vers bin ich unsicher. Auch von der Bedeutung.. irgendein Stück scheint mir da zu fehlen. Etwa "die Ironie ausgemacht" oder "daraus Ironie gemacht" o.ä..., bin mir aber gar nicht ganz sicher, wie es nun gemeint war)

Der letzte Vers beschäftigt sich mit der Frage der Schuld: Ist das LD durch diese unreflektierte Handlungsbezogenheit selbst Schuld an ihrem Tod (ist ja schließlich keine gute Idee, den Föhn mit in die Wanne zu nehmen)? Oder kann man sagen, dass das LI letztendlich den Tod des LD herbei geführt hat, da das LI wusste, dass die Mechanismen, die es ja in den vorangegangenen Strophen beschrieben hat, dazu führen müssen, dass das LD im Unwissen um die Wirkungsweise von Ironie und aufgrund des blinden Aktionsdrangs den Föhn mit in die Wanne nimmt.

 

Die Antwort auf diese Frage präsentiert das LI dem Leser dann natürlich in ironischer Distanz zur eigenen Handlung: Ich war es nicht - es war die Ironie. Denn ironischerweise hat dieses Muster, dass das LI alles sprachlich verarbeitet und das LD handelt, dieses Muster, das sonst immer dazu führte, dass das LI auf ironische Weise seinen Unwillen bekundet hat, den das LD in Unkenntnis um die Bedeutung von Ironie durch direktes Handeln ignoriert hat, dieses Muster führte letztendlich, als das LI es sich bewusst zu Nutze gemacht hat, dazu, dass das LD eine Handlung ausübte (sich umzubringen), das das LI vom Gegenüber (in Ironie verkleidet) forderte.

 

Es war also gewissermaßen die Ironie selbst (beim Wissen um das Unvermögen des LD, Ironie zu begreifen), die das LD getötet hat und ironischerweise ist es zugleich auch die Ironie, die zulässt, dass das LI als unschuldig da steht: "Ich hab das ja nur ironisch gemeint. Man kann doch nicht davon ausgehen, dass jemand tatsächlich einen Föhn mit in die Wanne nimmt, nur weil ich es ihm sage."

 

Wobei der Gipfel der Ironie wohl ist, dass am Ende in zweifacher Weise mit dem gewohnten Muster zwischen LI und LD gebrochen wird. Zum einen natürlich durch ihren Tod - klar! Zum anderen aber auch, indem Sprache selbst hier zur Handlung wird - was sie ja im Grunde auch ist - aber erst, als dies dem LI bewusst wird, wird es zu einem aktiv Handelnden, statt ein Mensch zu bleiben, der seine Ironie als emotionales Ventil benutzt, um seine Handlungsscheue zu kompensieren, die ihn immer in Abhängigkeit zu den Handlungen des LD setzen. Insofern hat die Ironie selbst zum Gelingen der Ironie beigetragen. Die Formulierung ist dabei eben auch bewusst an Heines Schlussverse angelehnt, der ja selbst ein recht ironischer Dichter war:

 

"Und das hat mit ihrem Singen

die Loreley getan."

 

Auch in Heines Gedicht geht es ja darum, dass das Schicksal nicht als Folge menschlichen Verhaltens begriffen wird und Schuld bei sprachlichen Gebilden (in Heines Falle Mythen) gesucht wird. Auch hier kann man sagen, die Loreley habe erreicht, was sie wollte, weil Menschen sie erfunden haben, um sich davon abzulenken, dass sie selbst nicht erreichen, was sie wollen.

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Bitterböse fast die vorletzte und letzte Strophe :whistling:  Jaja, Föhn nicht vergessen. Kennen wir alle.

Ach, es tut zuweilen wirklich gut, bitterböse Texte zu schreiben, wenn sie in unzähligen Schichten dicker Ironie eingewickelt sind.:whistling:

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Aber tatsächlich bin ich es von deinen Werken überhaupt nicht gewohnt, hin und wieder zu stolpern. Vielleicht stellt sich bei diesem Gedicht auch einfach für mich kein rechter Lesefluss ein.

Beim Versmaß habe ich mich an Heines Original orientiert - zwar mit gelegentlichen Abweichungen, die allerdings selbst auch im Geiste Heines Metrums beheimatet sind. Denn Heine hatte (wie viele Dichter seiner Zeit) einen sehr viel spielerischen Zugang zur Metrik, als es vor oder nach seiner Zeit üblich war. Die ersten drei Verse jeder Strophe sind bei Heine in folgendem Versmaß verfasst:

 

xXxxXxxXx

xXxXxX

xXxxXxXx

 

Vgl. z.B.:

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,

dass ich so traurig bin.

Ein Märchen aus alten Zeiten

 

Diese Struktur habe ich (fast) eingehalten, außer dass bei mir im dritten Vers eine Senkung vor der letzten Hebung hinzugefügt wird, sodass das Versmaß in V1 und V3 identisch wird:

 

xXxxXxxXx

xXxXxX

xXxxXxxXx

 

Vgl. z.B.:

Du weißt nicht, was soll es bedeuten,
dass ich sarkastisch bin.
Da will ich mich nur mit dir streiten,

 

Im vierten Vers variiert Heine von Strophe zu Strophe. Es finden sich Verse, die so aussehen:

 

xXxXxxX

 

Z.B.:

Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

 

Aber auch folgender Versmaß findet sich zuweilen im vierten Vers:

 

xXxXxX

 

Z.B.:

Im Abendsonnenschein.

 

Aber auch:

 

xXxxXxX

 

Z.B.:

Gewaltige Melodei.

 

Ich habe mich stattdessen fast durchgängig für ein Muster entschieden, das auf V1 und V3 zurückgreift und sich nur in der Kadenz von diesen beiden Versen unterscheidet (habe also, wenn man so will, Heines Metrik ein wenig "geglättet", obwohl sie mir so faltig gefiel, wie sie bei ihm zu lesen ist, denn bei Heine wirkt alles so lebendig und aufbrausend):

 

xXxxXxxX

 

Z.B.:

Ich hab dich nie kochen gesehn.

 

Davon gibt es aber eine einzige Ausnahme, nämlich im allerletzten Vers. Da war mir bewusst, dass ich denselben Ausklang brauche wie bei Heine, auch weil sein und mein Satz derart parallel zueinander stehen:

 

xXxXxX

 

Die Ironie gemacht.

 

Oder eben:

 

Die Loreley getan.

 

Unterm Strich ist meine Metrik also zwar recht bewegt, aber sehr viel regelmäßiger als in Heines Original; denke dennoch dass im Großen und Ganzen auch metrisch die Anlehnung zu erkennen ist. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es Lesern schwerfallen kann, in den Lesefluss zu kommen, wenn man "geordnetere" Formen gewöhnt ist. Für mich aber sieht es so aus (und fühlt sich so an), wie ich es erreichen wollte. Ich kann ja trotzdem mal deine Ausrufezeichen durchgehen und kurz erklären, wie ich es lese. Vielleicht siehst du ja trotzdem noch einen Fehler. Dabei ist aber zu bedenken, dass alle Stellen, die du verbessert hast, Stellen aus den zweiten Versen sind. Diese sollten also, wie gesagt, so klingen:

 

xXxXxX

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

dass ich (g'rad) sarkastisch bin.

dass ich sarkastisch bin.

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

ein Kochkurs wäre schön. ---> Idee: gemeinsam zum Kochkurs gehn

ein Kochkurs wäre schön.

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

und meldest uns (beide) gleich an.

und meldest uns gleich an.

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

"Na, fast (schon) so schön wie ohne.

"Na, fast so schön wie ohne.

 

(Da ist halt nur nicht ganz so schön, dass ich hier eine weibliche Kadenz habe; das sollte natürlich nicht so sein, ließ sich aber vermutlich nicht vermeiden)

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

und denkt (wohl) ich fände sie schön.

und denkt, ich fänd sie schön.

 

Trotzdem vielen Dank für deine Mühe und für das Feedback, dass das Versmaß nicht unbedingt für alle intuitiv zugänglich ist. Und überhaupt danke, dass du wieder mal so viel zu meinem Gedicht zu sagen hattest und dabei über die reine Beobachtung und Wertung hinausgegangen bist!:smile:

Ich weiß das wirklich zu wertschätzen.

 

LG

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Hallo Schmuddelkind,

 

wow.. nun ist es an mir mich zu bedanken, dass du so intensiv auf meine Gedanken und Anmerkungen eingegangen bist!

Ja, mit deinen Hinweisen erschließt sich mir auch die Metrik besser. Zumindest theoretisch, praktisch tue ich mich tatsächlich schwer diesen Zugang zu finden. Was aber wohl auch - wie ich durch deine Ausführung gemerkt habe - daran liegt, dass ich intuitiv anders betonen würde.

z.B.:

vor 1 Stunde schrieb Schmuddelkind:

Da will ich mich nur mit dir streiten,

Ich lese intuitiv: Da will ich mich nur mit  dir streiten,

Wie ein gewöhnlicher Jambus.

vor 1 Stunde schrieb Schmuddelkind:

Ich hab dich nie kochen gesehn.

Oder hier: Ich hab dich nie kochen gesehn

--> wo dann schon der Wechsel in den Trochäus zum Stolpern führte. Dazu die xxX (war das Anapäst? verwechsel Anapäst und Daktylus immer gerne..) am Ende.

Ja, mit deiner Betonung erschließt sich das besser.

 

Und stimmt, markiert habe ich überwiegend Stellen aus dem zweiten Vers. Weil mir da das Versmaß zusätzlich zur Metrik verkehrt schien. Da sich das durchzog, habe ich mir aber irgendwie auch schon gedacht, dass etwas dahinter steckt..

Der etwas spielerische Umgang mit Metrik.. bin ich tatsächlich nicht gewohnt. Ich lese und schreibe zwar gerne ohne (striktes) Schema, aber wenn es mal ein Reimgedicht ist, dann meist in klarer Form.

Interessant, da gibt es sicher noch einiges zu entdecken..

 

Ich muss mir nun unbedingt noch einmal die Loreley durchlesen, geht ja eigentlich gar nicht, dass ich hier was vom Pferd erzähle, wo Hauptfigur ein Föhn ist! :whistling: Gibt da so ein Lied von Otto Waalkes.. Susi Sorglos.. sitzt zu Hause.. und föhnt ihr Haar.. mit einem Föhn..  [...] und aufeinmal hatte sie einen Rasierapparat in der Hand.

Ja liebe Kinder, der Föhn hat gelogen.. :rofl2: 

 

So, ich geh besser. gibt nur noch Quatsch heute.

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

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Am 25.9.2020 um 20:16 schrieb Lichtsammlerin:

wow.. nun ist es an mir mich zu bedanken, dass du so intensiv auf meine Gedanken und Anmerkungen eingegangen bist!

Na gerne! Wenn du dir so viel Mühe machst, deine Gedanken zum Text zu verfassen, ist es doch das Mindestse, dass ich darauf auch in ausreichendem Maße eingehe. Ob man dann am Ende einer Meinung ist, ist eine andere, und wie ich meine, zweitrangige Frage.:smile:

 

Am 25.9.2020 um 20:16 schrieb Lichtsammlerin:

Ich lese intuitiv: Da will ich mich nur mit  dir streiten,

Wie ein gewöhnlicher Jambus.

Ah, ich verstehe.:smile:

Danke für den Einblick in deine metrische Intuition. Jetzt kann ich besser nachvollziehen, warum es bei dir stolpert. Ja, das ist das Problem, wenn man so viele einsilbige Worte benutzt. Ich kann aus dieser und ähnlichen Begebenheiten lernen: In Zukunft sollte ich eher mehrsilbige Worte wählen, zumindest bei außergewöhnlichen oder etwas komplexeren Versmaßen. Denn du hast natürlich recht: So könnte man es auch lesen; da unterschätzt man als Autor manchmal das Potential für solche Verwechslungen, weil man ja selbst mit dem Vorwissen schreibt, wie es klingen soll.

 

Am 25.9.2020 um 20:16 schrieb Lichtsammlerin:

Und stimmt, markiert habe ich überwiegend Stellen aus dem zweiten Vers. Weil mir da das Versmaß zusätzlich zur Metrik verkehrt schien. Da sich das durchzog, habe ich mir aber irgendwie auch schon gedacht, dass etwas dahinter steckt..

Solche von Vers zu Vers alternierenden Betonungsschemata sind leider unüblich geworden. Dabei liegt so viel Kraft und Ausdrucksvermögen darin. Jedenfalls ist es daher natürlich für zeitgenössische Leser zuweilen schwer, sich metrisch ganz darauf einzulassen, weil man z.B. einen durchgängigen Jambus gewöhnt ist. Wenn die Häufung einsilbiger Worte, wie hier leider in meinem Gedicht, dann zusätzlich Rätsel aufgibt, wird es natürlich schwer, denselben Rhythmus zu fühlen, den der Autor beim Lesen spürt.

 

Am 25.9.2020 um 20:16 schrieb Lichtsammlerin:

Ich muss mir nun unbedingt noch einmal die Loreley durchlesen, geht ja eigentlich gar nicht, dass ich hier was vom Pferd erzähle, wo Hauptfigur ein Föhn ist!

:rofl2:

Heine ist tatsächlich ziemlich cool. Kann ich nur jedem empfehlen, weil er so quer zu allem steht, was davor oder danach kam.

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