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Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

gehst du nachts die straße entlang verfolgt dich
fremder schritte klang wirst unwillkürlich schneller
bis du schließlich keuchend an der haustür lehnst

genießt du die aussicht von einem hohen berg
vermeide den blick nach unten denn in der tiefe
bist du ein zwerg also bleib weg vom felsenrand

steigst du in den letzten zug zeig dem schaffner
selbstbewusst die fahrkarte denn dein platz
im jenseitsabteil ist schon von geburt an gebucht

 

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Geschrieben

Hallo Perry,

lass mich raten...

Der Titel erinnert mich an das Ziehen an einer Zigarette.

Vielleicht hast du eine Frau beim Rauchen beobachtet?

Wie dem auch sei, das Gedicht gefällt mir.

Wir leben ein Leben lang von der Angst gepeinigt.

Hoffnung und Angst prägen unsere Existenz. Ohne Angst und Hoffnung bräuchten wir keine Religion.

Manche, die nicht glauben wollen, flüchten sich in exotischen Doktrinen wie der Buddhismus.

Nikos Kazantzakis, der Autor von "Zorbas der Grieche". An seinem Grab in Iraklion kann man lesen:

 Δεν ελπίζω τίποτα, δεν φοβάμαι τίποτα, είμαι ελεύθερος.

Ich hoffe nichts, ich fürchte nichts, ich bin frei.

Er wollte immer ein Buddhist sein. Das ist ein Leitfaden in seinem berühmten Roman, was in der Verfilmung eher am Rande vorkommt.

Liebe Grüße

Κάρλος

 

Geschrieben

Moin, lieber Perry

Ich meine Angst ist ein guter Ratgeber, er schützt uns vor Übermut, mahnt zur Vorsicht.

"Der Platz im Jenseits Abteil ist schon von Geburt an gebucht."

Das klingt für mich etwas deprimierend, obwohl ich auch dieser Meinung bin.

Doch wir haben ja irgendwie auch ein wenig Einfluss auf die Dinge, die mit uns geschehen, können sie in anderen Bahnen lenken.

Mit Willenskraft oder indem wir Verantwortung für unser Leben übernehmen und nicht die Hände in den Schoß legen.

Dein Gedicht hat mir gefallen, gerne gelesen

LG Josina

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Viel Lebenserfahrung lieber @Perry, die hier mitschwingt und die Angst in einen rauchenden Zug verwandelt. Wobei dies - wie Carlos es erwähnt hat - auch etwas mit dem Rauch einer Zigarette zu tun haben könnte.

Deine Schreibweise gefällt mir ausnehmend gut und die Aussage erst recht. Und sie erschreckt mich nicht - denn du hast der Tatsache nur einen anderen Namen gegeben.

Freue mich auf deine nächsten Zeilen.

Sonja

  • Gefällt mir 1
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Carlos,
als Nichtraucher hatte ich den Vergleich des rauchenden Zugs mit einer Zigarette natürlich nicht als erstes im Sinn, aber das Verwehen ist ja ähnlich.
Religionen bzw. der Glaube können hilfreiche Fahrpläne sein,  wobei die letzte Abfahrt für jeden erfolgt.
Danke fürs interessante Reflektieren und LG
Perry

Hallo Josina,

„Jegliche Furcht rührt daher, dass wir etwas lieben (Thomas von Aquin)", also Angst haben es zu verlieren. Die Kunst ist also auch ohne Angst zu lieben und das Beste aus seinem Leben zu machen.
Danke fürs Hineinfühlen und LG
Perry

Hallo Sonja,
"Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr (Marie Curie)."
Dein Interesse an meinen Texten freut mich, der nächste auch schon in Arbeit.
LG
Perry

 

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