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Eine Ode möcht ich dichten,
doch ein Bessrer schrieb sie längst vor mir.
Lasst uns nun das Heiligtum errichten,
welches er erträumte, und ich weih es dir.
Auf Granit und unzerstörbar

müssen seine goldgeschmückten Säulen stehen,
über einer großen Halle
soll die deutsche Trikolore wehen.
Kommt, ihr Schwestern, Brüder alle,
Freude, Frieden werden wahr.

Singt mit mir das Lied der Freude,
das uns Schiller ahnend schrieb,
hört vom Turm des Tempels das Geläute:
Freude sei uns gottgeschenkter Trieb!
Lasst uns jubeln allen Hasses bar:


Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elisium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligthum.

Deine Zauber binden wieder
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.

Ja, wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund!

Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder, über'm Sternenzelt
Muss ein lieber Vater wohnen.


(Die letzten vier Strophen sind bei Schiller entliehen)

 

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