feedback jeder art Rätsel

[Letreo71]

Tausendfach hab ich probiert,

Eine Lösung fand ich nicht.

Dutzend Hinweise studiert,

Nur im Dunkeln, ohne Licht.

Intervalle einbezogen,

Fallbeispiele gab es nicht.

 

Reihenweise Tatmotive,

Ein Verdacht verpufft im Nichts.

Der Moment der Offensive,

 

Tiefgang meines Angesichts.

Ehrlichkeiten bleiben liegen,

Heucheleien machen blind.

Charaktere sich verbiegen,

Unschuldslämmer alle sind.

Sammelsurium von Fakten

 

Richter richten ohne Grund

Erneut ein Fall kommt zu den Akten

Wirrnis lautet der Befund.

[Freiform]

Hallo Letreo,

vor 11 Minuten schrieb Letreo71:

Wirrnis lautet der Befund.

die umfängt mich gerade ein wenig. 

vor 12 Minuten schrieb Letreo71:

Nur im Dunkeln, ohne Licht.

kein Wunder, wenn keiner das Licht anmacht.

Rätseln gehört so gar nicht zu meinen Hobbys, von daher hoffe, ich das ein andere Mitbewohner den Lichtschalter für mich findet. 

 

Ha, ich wollte gerade gehen, da bin ich dir auf die Schliche gekommen. Gut das ich mich erinnert habe, das du gerne Rückwärts sprichst. Erwischt! Freiform 10 Points!

 

Sehr gerne gelesen und fast gescheitert...

Grüßend Freiform

[Perry]

Hallo Letreo,
Rätstel gibt es viele und beileibe werden nicht alle gelöst, außer mit dem Schwert oder der Guillotine.
Schönes Reimgedicht, nur auf die "pauschale" Richterverurteilung könnte ich verzichten.
LG
Perry, auch von Sherlock Holmes

[Letreo71]

Hallo Freiform,

 

schön, dass du trotzdem gerätselt hast und danke für deinen Kommentar.;-)

 

Hallo Perry,

 

danke für dein Feedback. Du hast recht, Richter tun auch nur ihr Bestes.;-)

 

Liebe Grüße, auch an Sherlock Holmes, Letreo

 

Bei allen, die den Daumen hoch gesetzt haben bedanke ich mich vielmals!

[Lichtsammlerin]

Liebe Letreo,

 

Wirrnis die Klarheit sucht.. für mich ein Abbild dieser Zeit. So viele Möglichkeiten, so viele Stimmen, so wenig Durchblick. Lässt sich auch gesellschaftlich anwenden..

Und dann die Gerichte. Sicher, es lässt sich schwer verallgemeinern, aber eine Tendenz ist doch erkennbar, und die wird auch maßgeblich beeinflusst durch die komplizierten Gesetze und Verfahren alle Eventualitäten abzudecken. Eine Bürokratisierung möchte man sagen..

Und dann gibt es Fälle, die zumeist ähnlichen Ausgang haben. Aussage gegen Aussage, fehlende Beweise, Täter geben sich als Unschuldslämmer und Opfer werden zu Tätern - leider Alltag.

In dubio pro reo. Eine wertvolle Errungenschaft der alten Römer, die man wahrlich nicht missen will. Aber die es auch erschwert gesetzeskräftige Urteile zu sprechen.

Vieles könnte anders sein.. manche Bereiche werden im Gesamtbild tatsächlich arg vernachlässigt.

Dazu kommt der hoffnungslose Mangel an Richtern, Staatsanwälten.... zu viele Fälle für zu wenig Juristen.

 

Ich glaube, es gibt sehr differenzierte Problematiken in diesem Bereich. Dein Gedicht scheint auf einen bestimmten Bereich abzuzielen, offenbart aber nichts genaueres.

Die versteckte Botschaft ist die gut gelungen. Mich hat die teilweise etwas ungelengte Satzstellung aufmerksam gemacht.. da musste doch was hinterstecken und tadaaa!

 

Am 4.10.2020 um 21:26 schrieb Letreo71:

Tausendfach hab ich probiert,

Da unklar bleibt, was probiert wurde, und dies auch später nicht genannt wird, passt es vielleicht besser zu schreiben:

"Tausendfach hab ich's probiert," ?

 

Deine Zeilen sind stark, machen mich aber auch traurig. Ich mag manchmal auch nur noch den Kopf schütteln über diese Mühlen der Justiz. Man fühlt sich so machtlos..

 

Liebe Grüße, Lichtsammlerin

[Sonja Pistracher]

Liebe @Letreo71

Gefällt mir ausnehmend gut.  Bin sowieso ein Fan von Worten mit Rätselcharakter. Wäre auch nur auf einen dubios verwirrenden strafrechtlichen Fall gekommen, der keiner Lösung zuzuführen ist.  Aber wie du die Phasen der Nichtfindung, der Hoffnungslosigkeit einer Lösung und im Endeffekt dem Verschwinden wegen Wirrnis verfasst hast, hat meine Hochachtung.  Echt gut.  

Lieben Gruß

Sonja 

[Letreo71]

Ihr Lieben, @Lichtsammlerin @Nina K.  @Sonja Pistracher,

 

ich danke euch vielmals für eure Kommentare und eure ausführlichen Gedanken zu meinem Gedicht, welches mir sicher nicht leicht von der Hand ging. Wie @Freiform schon richtig erwähnte, hat das Rätsel auch etwas mit dem Rückwärtssprechen zu tun, aber eigentlich entstand mir die Idee, ein Akrostichon zu schreiben, welches sich von unten nach oben liest eher zufällig. Den Anreiz hierzu bekam ich durch einen Krimi, in dem der Inspektor den Fall von hinten auflöste, der Richter stellte sich quer, aus Prinzip und ich war ziemlich verwirrt.;-)

 

Lieben Gruß, Letreo