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Geschrieben am

Gassi
Eigentlich hatte ich ihn weggesperrt,
ein paar Tage sein Winseln überhört.
Meine Seele hatte sich Wut auserkoren
und aus ihrer Verletztheit Enttäuschung geboren.

 

Doch nach ein paar Tagen im dunklen Dämmerlicht
ist’s ein Welpe, der aus dem Käfig bricht.
Ich hab sein Ziehen und Zerren gespürt
und dann meinen Optimismus Gassi geführt.

 

Diesmal will ich ihn besser zügeln,
er soll nicht wieder Fakten überflügeln.
Er soll nicht wieder gen Himmel fliegen
und dann doch einen Tiefschlag kriegen.

 

Vielleicht ist’s fanatisch, vielleicht naiv,
aber der Glaube sitzt nun mal tief.
Voller Zaudern, Zögern, Zweifeln ist das Leben,
aber es wird immer einen Lichtblick geben.   

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  • Schön 3
Geschrieben (bearbeitet)

Grüß Dich Bote, ein Klasse - Gedicht. Schon die erste Strophe ist großartig. "Aus ihrer Verletztheit Enttäuschung geboren" - sehr gut beschrieben. Ein gelungener Vergleich, der in Zuversicht gipfelt. Das gefällt mir. Bin gespannt, mehr von Dir zu lesen. (ich freue mich auf mehr Lese- "Stoff")

 

Liebe Grüße Darkjuls

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Hallo Botenstoff (darf ich die Striche_ _ weglassen?)

 

erst einmal ein herzliches Willkommen von meiner Seite im Forum..!

 

Die Metaphorik in deinem Gedicht finde ich sehr beeindruckend. Das Bild scheint sich mir aus einer Manie oder bipolaren Störung zusammen zu setzen, wie wenig oder stark ausgeprägt dies auch sein mag..

Auf Höhenflüge folgt der Absturz, der "elende Hund", die Manie, der Optimismus, wird in den Keller gesperrt. LI distanziert sich davon, bis die Laute sanfter werden und wieder mit "Welpenaugen" locken.

Das feste Vorhaben, dieses Mal den Optimismus im Rahmen der Realität auszuleben, mutet wie das hundertste Vorhaben dieser Art an - kann aber auch das erste Entgegenkommen sein, mit diesem Anteil vernünftig zusammen zu arbeiten.

 

Die Reflektion am Ende ist interessant. Denn LI konfrontiert sich genau mit diesen Wesenheiten - ja, vielleicht ist es fanatisch oder naiv. Aber darum sich davon trennen?

Ich bin da sehr zwiegespalten. Zum einen meine ich, dass Träume und Hoffnungen es immer wert sind, an ihnen festzuhalten, zum anderen kann man auch daran zugrunde gehen. Wenn diese Hoffnung tatsächlich fanatisch wird, krankhaft, manisch, wird sie schnell zu einer Falle, von der Realität "entkoppelt".

Was langfristig natürlich fatal ist und zu immer neuen Kämpfen führt, wo der elende Hund erst weggesperrt wird, dann aus Hass wieder Liebe wird und das Spiel von neuem beginnt.

Aber das Konstrukt an sich ist ja richtig. Es wird immer einen Lichtblick geben.. (das unterschreibe ich als Lichtsammlerin sofort!). Und ohne Hoffnung wären wir nicht lebensfähig..

Wenn LI und Optimismus Hand in Hand arbeiten, der eine nicht den anderen verblendet.. kann das einen weit tragen. Hoffen wir das Beste :smile:

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

Geschrieben

Danke erstmal für das Willkommen. Ich fühle mich wohl hier - gute Atmosphäre. Hier gibt es viele interessante Rückmeldungen, die inspirierend sind. Deine, Lichtsammlerin, ist besonders. Du steigst sehr in den Text, entdeckst mögliche Doppeldeutigkeiten, was bei einem Gedicht ja oft auch intendiert ist. Danke für deine wertvolle Rückmeldung und schönen Abend.

Gruß vom Boten (ja, du kannst die _ _ ruhig weglassen)

  • Schön 1

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