An alle gerichtet -> müssen Buchstaben auch zueinander [.

[Black Raziel]

Ich werde mal etwas weiter ausholen und würde mich über rege Beteiligung freuen.

 

Angefangen hat es mit folgenden Gedicht:

 

"Ich schreie mir die Lungen wund,

doch entweicht kein Laut meinem Mund.

Die Lippen sind mir vernäht zu,

nur damit sie nun geben Ruh'.

 

Mein Herze singt nie wieder mehr,

die Adern sind des Blutes leer.

Und entfernt was die Rippen gebt,

weil ohne Herz sich keiner regt.

 

Am Grabe fehlt auch jede Spur,

dass vermisst mich doch einer nur.

Für immer jetzt um Abgrund sein,

wie mancher fällt als schwerer Stein.

 

Zum Schweigen wurd' ich gebracht 'gar,

das nunmehr schon seit Tausend Jahr.

Wenn verstummt die letzt' Geigen hier,

nimmt keiner mehr das Schweigen mir."

 

Wollte das ganze strickt nach Silben aufbauen, nämlich immer erst ein Wort mit einer Silbe, dann mit zwei, eins, und wieder von vorne. So dass am Ende jede Zeile so aussieht: I II I I II I

 

Auch wenn es so ganz oke am Ende geworden ist, stören mich zwei Stellen.

Einmal in der zweiten Zeile das "... kein Laut meinem ..."

und in der vorletzten das "... letzt' Geigen..."

 

Dann hab ich mir überlegt, die Buchstabenendungen aufeinander abzustimmen. Dass also ein Wort mit der Zunge und auch in Gedanken da endet, wo das nächste wieder anfängt, sodass man quasi ganze Sätze wie EIN EINZIGES Wort lesen kann...

 

Raus gekommen ist dann das hier... ich finde es lässt sich sehr schön lesen, aber leider sind jetzt ein paar Sinnverdreher drin und auch die Silbenanzahl... aber egal... würde mal gerne wissen, ob ihr das so prinzipiell besser findet?

 

"Ich schreie mir die Lungen wund,

doch entweicht kein Laut dem Mund.

Die Lippen nähte man mir zu,

nun geben sie für immer Ruh'"

 

Ein Herze singt nie wieder mehr,

wenn Adern sind des Blutes leer.

Auch entfernt, was mir die Rippen hebt,

weil ohne Herze sich keiner regt.

 

Am Grabe fehlt auch jede Spur,

dass vermisst mich doch einer nur.

Für immer jetzt im Abgrund allein',

wie mancher fällt schwerer als Stein.

 

Ich wurd' Zum Schweigen gebracht 'gar,

das schon mehr als Tausend Jahr.

Wenn verstummt, die letzten Geigen hier,

nimmt das Schweigen keiner Dir."

-------

 

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele, bin jetzt zu Faul jedes einzelne Paar da raus zu suchen, sind doch mehr als ich dachte

Aber um das begreiflich zu machen, ich hab immer Buchstaben hintereinander markiert, die entweder sehr gut zusammen passen beim Aussprechen allein von der Koordination beim Sprechen oder die selbst ein einfaches Wort ergeben oder oft in Worten vorkommen.

Und da hab ich mir überlegt, dass man soetwas wie eine Tabelle machen könnte, welche Buchstaben gut zueinander passen und welche nicht. Ich finde die 2. Version oben zergeht einem viel schöner auf der Zunge und hat Buchstabenmässig keine Verhaspelungen.

 

Und als Gegenbeispiel ---> Holzpflock

 

Das erste Unding ist bei dem Wort, dass die beiden Grundwörter gar nicht zusammen passen, schon alleine in Holz und Pflock ... die Rotmarkierten stellen lassen sich alleine nur schwer aussprechen find ich, oder zumindest net angenehm.

 

Achtet ihr beim Schreiben von Gedichten oder Texten auf solche Kleinigkeiten???

Das würd mich auch mal sehr interessieren.

 

Der Buchstabensalat lässt grüßen :mrgreen:

[Torsul]

Und genau sowas wollen wir im Labor! :wink:

 

Moved!

 

lg Torsul

[Black Raziel]

Naja, war mir eben nicht sicher,...

Schade, hat bisher keiner geantwortet, dann werd' ich einfach mal ein Alphabet mit zueinder passenden Buchstaben hier Versuchsweiße aufschreiben und bitte um Verbesserungen oder Ergänzungen, falls jemand anderer Meinung sein sollte.

 

 

A ---passt zu---> B; D; L; H; R; S; F; N; M; A

B ---passt zu---> A; W; B; P

C ---passt zu---> K; G; T

D ---passt zu---> D; A; T; Z; I

E ---passt zu---> E; H; W; L; N; M

F ---passt zu---> F; W; V; A

G ---passt zu---> G; K; C; T

H ---passt zu---> H; A; E; O; I; U

I ---passt zu---> I; Y; M; M; L; R; D; J

J ---passt zu---> J; Y

K ---passt zu---> K; G; T; C

L ---passt zu---> L; A; E; I; O; U;

M ---passt zu---> M; N; A; E; I; O; U

N ---passt zu---> M; N; A; E; I; O; U

O ---passt zu---> O; R; S; N; M

P ---passt zu---> P; B

Q ---passt zu---> G

R ---passt zu---> I; O ; U; A; R; E

S ---passt zu---> S

T ---passt zu---> T; K; Z

U ---passt zu---> L; M; N

V ---passt zu---> W; F; V

X ---passt zu---> X

Y ---passt zu---> I; J; Y; O

Z ---passt zu---> Z; T; D

[Knigg3]

Wodran machst du deine Tabelle denn fest? :|

 

Also bei mir passt jeder Buchstabe zu jedem...

Ob's klingt hängt wohl eher vom ganzen Wort ab und nicht von den Staben. :wink:

 

lg David

[Black Raziel]

Ich mache es davon abhängig, wo die Zunge beim erzeugen eines Lautes am Ende liegt, bzw. wohin man die Zunge am Anfang eines Lautes hinbewegen muss, um diesen zu erzeugen. Und wenn der eine Buchstabe mit einer bestimmten Stellung Endet und der nächste mit der gleichen Stellung beginnt, dann lassen sie sich besonders angenehm aussprechen und auch leichter in höherer Geschwindigkeit.

 

Schweigen oder Schleim sind z.b. zwei Wörter, die einem doch gerade zu auf der Zunge zergehen, im wahrsten Sinne des Wortes^^ ...

 

Versteht mich einer?

[Knigg3]

Joar, ich verstehe worauf du hinaus willst, aber davon hängt der Wohlklang des Gedichts nicht ab! :mrgreen:

 

lg David

[Vokalchemist]

Phonetische Sublimation ist doch mal was anderes.

 

LG RS

[Angel]

Von dem allein hängt es nicht ab, aber es hilft.

Ich finde ein Gedicht muss sich fliesend lesen lassen und beim lesen muss ein Gefühl herüberkommen, dann ists ein gutes Gedicht,

ob das vom Buchstabenspiel abhängt, keine Ahnung, wäre mal zum austesten.

 

Aber eine gute Idee sowas hier mal anzuregen.

 

Alles Liebe

Angel

[Black Raziel]

Das ganze ist ja beim Nachdenken darüber entstanden, was für Eigenschaften DAS perfekte Gedicht haben müsste.

Ein Gedicht, das Inhaltlich jeden anspricht, einem unter die Haut geht, sich ein markeloses Reim- und Metrikschema aufweist, Jedes einzelne Wort durchdacht ist und der gesamte Text in sich schlüssig und sich angenehm lesen lässt und beim Vortragen perfekt klingt, indem die Übergänge schön sanft sind von Buchstabe zu Buchstabe, weil selbst die aufeinander abgestimmt wurden.

 

Es würde mich einfach reizen, irgendwann einmal möglichst nahe an einen solchen Text herankommen zu können.