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Geschrieben am

Ich gehe nach Hause,

zu meinem Schatz.

Da höre ich von hinten einen Satz.

" Was bist du denn für Transen-Ding?"

Ich konnte nichtmal antworten bevor ich mir die Erste fing.

Vier Jahre ist die OP schon her,

ich habe einen vollen Bart und breitere Schultern, trotzdem machen mir Leute wie du das Leben schwer.

Ich möchte doch nur zu meinem Mann und unserem Sohn.

Also kannst du mich bitte einfach verschon'? 

 

Gefühlslos schaue ich dich an.

Ein ebenso großer wie dicker Mann.

An dir klebt der Geruch von altem Bier und Puff ,

"Ey Mistvieh. Antworte!" deine Stimme ist verschwommen vom Suff.

Kein Wort wird mit helfen, darum bleibe ich stumm. Egal was ich sage, du nimmst es mir krumm.

So ist es mir lieber du hälst mich für dumm.

"Was rennst du hier rum wie ein verkackter Regenbogen?"

Was hat nur diesen Zorn geboren?

Hat dich vielleicht deine Frau betrogen?

Regenbogen ist zudem wahrlich übertrieben

die schrillen Klamotten sind schon lange im Keller geblieben.

Ich finde meine grüne Jeans zum karierten Hemd ganz schick,

doch die Wut und Aggression sind wohl dein kick.

Was für ein Leben dieser arme Mann wohl führt?

Wann hat das letzte Mal jemand dein Herz berührt?

 

Dafür berührst du mich,

mit deiner Faust

Als du mir auf die Nase haust.

Deine Finger sind mit Ringen besetzt.

Nach den ersten zwei Treffern sind die ersten Hautschichten aufgeplatzt und zerfetzt.

Jeder Schlag der meine Lippen trifft, macht sie rot wie Lippenstift.

So viele  bunte blauen Flecken, werde ich die nächsten Tage an mir entdecken.

Lass es ruhig raus, ich halte es aus.

Okay die Schläge in den Magen,

spüre ich noch in den nächsten Tagen.

Doch Scheiß auf meine Scherzen und mein Leid.

Das verheilt mit der Zeit.

Doch du bist nur temporär von deiner Unsicherheit befreit.

Langsam werde ich etwas benommen

Ich spüre wie die Tränen kommen,

die in meinen Augen glitzern und schimmern

Körper hör doch auf zu wimmern.

Plötzlich ziehst du eine Klinge.

Und lässt sie in mich eindringen.

 

Warum trachtest du mir nach dem Leben?

Ich hätte ihm auch ohne diesen toten Fluss etwas Wärme gegeben.

Nach einigen Stichen verblasst deine Wut.

Ich liege zusammengesackt in meinem Blut.

Du blickst auf mich,

und dann auch dich.

Du schaust als du dich selbst nicht erkennst.

Als letztes höre ich wie du wegrennst.

Und auch wenn mich die Ohnmacht aus dem Dunkel küsst,

bist du es, der in den Schatten verloren ist.

 

Zwei Tage habe ich im Krankenhaus verbracht.

Das Geräusch der Schläge ist noch nicht ganz in meinem Kopf verhallt.

 Doch hoffe ich du bist nach deiner Tat endlich aufgewacht.

und hast endlich die Bedeutung von friedlicher Vielfalt ohne Gewalt geschnallt.

Sonst bleibt deine Welt auf immer so dunkel und kalt.

 

Denn erst wenn du erkennst dass man koexistieren kann

ohne Vorurteile und Gewalt, dann

Ja dann bist du, 

ein richtiger Mann

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Geschrieben

Hallo @Jendric R.!

Das ist Aufarbeitung, die mir den Atem nimmt. Ein wahres Erlebnis des LI nehme ich stark an. Denn diese Ausdrucksform ist schon sehr intensiv im Erleben. Wow. Da kann ich nur inständig hoffen, dass sich das LI vollständig erfangen hat. Die Welt ist roher geworden, einzelne Individuen bekommen es gar nicht mehr auf die Reihe. Wo soll das enden?

Sehr gut geschrieben - vor allem die verzeihende Note macht mich betreten.

Lieben Gruß

Sonja

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