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Geschrieben am

Herr Mond,

du warst an jenem Tage,

so prachtvoll,

wie mir schien noch nie;

Herr Mond ich ging,

von deinem Lichte

begleitet;

und da sah ich sie.

 

Sie stand am See,

bereit zum Bade,

im Kleid;

das ihr der Schöpfer gab;

Herr Mond, du weißt,

das ich im Leben,

noch Schöneres 

nicht gesehen hab.

 

Ich ging ganz leis,

mich trug die Sorge,

dass sie mein Anblick so

erschreckt;

ums Schauspiel vollends

zu genießen,

hab hinterm Fels

ich mich versteckt.

 

Herr Mond, ich sah sie

nur vom weiten;

doch wars,

als hätt sie mich berührt;

so hab ich trotz

der kalten Nachtluft,

das Hemd im Schweiße

wohl gespürt.

 

Entsetlich;

sie springt in die Wogen,

ich ahnt es schon,

bevors geschah;

wie glücklich war ich,

als ich sie dann;

direkt vor mir,

auftauchen sah.

 

Sie schwimmt;

die Anmut der Bewegung,

allein versetzt mich

in Erstaunen;

gebannt, erstarrt

der Szene folgend;

vernehm ich

leises Wellenraunen.

 

Sie läßt sich treiben,

kommt mir näher;

wohl kaum, dass uns

der Fels noch trenne;

da ist sie fort,

ich voller Unruh

jetzt ungestüm

zum Ufer renne.

 

Ich springe hastig

in die Fluten;

verbring im Wasser

qualvoll Stunden;

allein;

die Suche ist erfolglos,

sie ist und bleibt;

für mich verschwunden.

 

Herr Mond,

die Jahre sind vergangen;

noch heute, weiß ich nicht,

was war;

hielt mich ein Trugbild,

nur zum Besten;

oder wars Mädchen

wirklich da?

 

Allein;

auch das ist nebensächlich;

ob Trugbild, Wahrheit

es wird vergehen;

doch machen

solch fantastisch Träume;

erst unser Leben,

wirklich schön.

  • Gefällt mir 3
  • Schön 7
Geschrieben (bearbeitet)

Lieber @Kurt Knecht!

Eine dem Wunschtraum angepasste herrlich geschriebene Geschichte mit sanften Tönen, Nuancen, Hoffnungen und dem Gefühl einer Schimäre, welche die Sinne verzaubert.

Beim Lesen habe ich mitgehofft und die Sehnsucht mitgetragen. Doch selbst das Ende hat mich von diesem Zauber nicht erlöst. Weil die Worte so mit Bedacht und Inbrunst gewählt waren. Wirklich schön.

 

vor 9 Minuten schrieb Kurt Knecht:

noch Schöneres 

nicht gesehen hab.

 

Hier würde ich vielleicht eine kürzere Versform, um den Fluss nicht aufzuhalten, wählen:

"nie Schöneres

gesehen hab."

 

"Entsetzlich" - kleine Korrektur erbeten.

 

Alles nur ein Vorschlag.

Mit liebem Gruß

Sonja

Geschrieben

Hallo Sonja, 

danke Dir, Du darfst mich immer korrigieren. Manchmal kann man so oft drüber lesen, wie man will. Man schreibt es einfach nicht im Fluß, wie Du es genannt hast. Dein Änderung passt und klingt besser. Danke dafür.

Mit den besten Grüße für ein wunderschönes Wochenende, für Dich und Deine Lieben aus dem verregneten Brandenburgischen Kurt

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Kurt,

 

ein schönes Gedicht, das zum Mitträumen anregt. Die Ansprache an den Mond ist ein wirkungsvoller Einfall.

Sehr gern gelesen und genossen.

 

Grüße von gummibaum

 

 

Ich würde erst im letzten Vers der drittletzten Strophe ins Präsens wechseln. "Wogen" (sehr große Wellen) sind auf einem See  unwahrscheinlich. Die Zeichensetzung erscheint mir etwas willkürlich. Ich hänge einen Vorschlag zum Vergleich an, in dem ich auch den Ausdruck manchmal leicht geändert habe. Vielleicht ist etwas Brauchbares für dich dabei:

 

Herr Mond, du warst an jenem Tage

so prachtvoll, schien mir, wie noch nie;

Herr Mond, ich ging von deinem Lichte

begleitet; und da sah ich sie.

 

Sie stand am See, bereit zum Bade,

im Kleid, das ihr der Schöpfer gab;

Herr Mond, du weißt, dass ich im Leben

nie Schöneres  gesehen hab.

 

Ich ging ganz leis und klamm vor Sorge,

dass sie mein Anblick jäh erschreckt;

das Schauspiel vollends zu genießen,

hab ich mich hinterm Fels versteckt.

 

Herr Mond, ich sah sie nur von weitem;

doch war‘s, als hätt sie mich berührt;

wohl hab ich mein, trotz kalter Nachtluft,

von Schweiß durchnässtes Hemd gespürt.

 

Entsetzlich war, sie sprang ins Tiefe,

ich ahnt es schon, bevor‘s geschah;

wie glücklich war ich, als ich sie dann

recht nah vor mir auftauchen sah.

 

Sie schwamm, allein in der Bewegung

lag eine Anmut zum Erstaunen;

gebannt, erstarrt der Szene folgend,

vernahm ich leises Wellenraunen.

 

Sie ließ sich treiben, kam mir näher;

und als sie sich fast zu mir wandte,

da war sie fort, und voller Unruh

war ich es, der zum Ufer rannte.

 

Ich sprang wie irr in kalte Fluten;

verbrachte darin qualvoll Stunden;

allein, die Suche war vergebens,

sie war und bleibt für mich verschwunden.

 

Herr Mond, die Jahre sind vergangen;

noch heute weiß ich nicht, was war:

Hielt mich ein Trugbild nur zum Besten,

war dieses Mädchen wirklich da?

 

Allein, auch das ist nebensächlich;

ob Trug, ob wahr, es wird vergehn;

doch machen solche Mondscheinträume

erst unser Leben wirklich schön.

 

 

 

 

  • Schön 1
Geschrieben

Danke Gummibaum,

Du hast Dir wirklich für mich Zeit genommen. Ich freue mich riesig über jede helfende Hand. Bin ein bisschen autodidaktisch unterwegs. Habe in ganz jungen Jahren einige kleine Reime gemacht. War dann über 46 Jahre auf  Baustellen und Werstätten zu Hause. Habe jetzt als Ruheständler, eigentlich der Pandemie verschuldet, wieder angefangen zu Reimen und lese auch wieder mehr Gedichte. Die hier im Forum sind oft besser, als das momentan offiziell Gedruckte. Die Short Stories laden förmlich zum lesen ein. Freue mich jeden Tag auf neue Entdeckungen.

Also noch einmal ein herzliches Dankeschön von mir. Kurt

 

P.S. An meiner Zeichensetzung werde ich arbeiten

Geschrieben

Danke Skalde, danke Darkjuls freue mich Euch unterhalten zu haben.

Euch ein wunderschönes Wochenende

komme gerade von einer kleinen Kostümparty im Freien mit meinen Enkelkindern 

Skalde gratuliere Dir zu Deine literarischen Geschmack,  ohne Bukowski ging bei mir lange Zeit gar nichts, ich weiß er polarisiert aber das tuen die guten doch alle

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