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Innere Kritiker

 

Warum hast du dich nicht gewehrt

Was wäre denn passiert?

Hättest du zu dir gestanden

Ein einziges Mal verstanden

Dass du, nicht Angst, an dir nagt

Hast versagt

 

Hast es nicht besser verdient

Fühlst dich, ach, so ungeliebt

Um dich selber zu bedauern

Dem, was nicht war, nachzutrauern

Siehst nicht, was wirklich passiert

Und verlierst

 

Suhle dich in Selbstmitleid

Bist ja nicht einmal bereit

Wahrzunehmen den Bestand

Spuck über den Tellerrand

Aus dem miefen Stall

Zum Abfall

 

Ist alles bloß altes Zeug

Wirklich nicht mehr neu

Wischst das staubig Alte blank

Bis es strahlt und prangt

Bis auch Du vergisst

Was es ist

 

Immer bist du nur das Opfer

Hass-Neid-Mißgunst-Stopfer

Möglichst tief in dich hinein

Außen perlt es ab, ganz fein

Hast ein einziges Problem

Ganz bequem

 

Hör jetzt endlich auf zu heulen

Drückst nur auf die alten Beulen

Wirst es wohl niemals kapieren

Kriechst auf allen Vieren

Hoffst, dass dafür bald

Jemand zahlt

 

Letztlich bist du selber schuld

Tritt drauf rum voll Ungeduld

Lass die Welt endlich in Ruh‘

Bist ein Loch im alten Schuh

Voll mit stumpfen Scherben

Geh doch sterben

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Geschrieben

Hallo Peter, 

 

dein Gedicht erinnert mich an einen Kumpel von mir. Das beschreibt ihn ziemlich gut!

Der innere Kritiker und überhaupt alle anderen Stimmen und Emotionen, sind wie Tiere in der Manege. DU solltest der Dompteur sein und jedes Raubtier auf seinen Platz verweisen, wo es hingehört. So haben selbst Selbstmitleid und Hass eine Daseinsberechtigung, wollen aber auf einem gesunden Level und wohl dosiert gelebt oder umgewandelt werden. Kommt mir jetzt dazu in den Sinn. 

Der letzte Satz ist perfekt gewählt und sogar die korrekte Schlussfolgerung des vorherigen beschriebenem. Vor allem in seiner harschen Ausdrucksweise.  

 

Sehr gern gelesen und reflektiert!

 

LG JC

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  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Herzlichen Dank für die Likes* und Kommentare @Joshua Coan und @Nina K..

 

Der letzte Satz des inneren Kritikers ist natürlich provokativ. Es ist die endgültige Schlussfolgerung der ganzen Kaskade an Selbstvorwürfen. Die Konfrontation damit hält dem Protagonisten / lyrischen du den Spiegel vor und zeigt ihm die Absurdität seiner Gedanken.

Trotzdem gibt es bei jedem von uns Bereiche im Unbewussten, die ohne Zeitempfinden fortbestehen und immer wieder die Leier vom fremdverschuldeten Leid beginnen. Ich glaube, aus diesen Mechanismen sind ganze politische Systeme entstanden.

 

VLG Euer Peter

 

*)von @Gina @CB90 @anais @Kurt Knecht @Joshua Coan

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