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Geschrieben am

Er traf ihn wieder, jenen Ton,

von den alle hofften doch schon;

er würde verschollen ganz bleiben,

ihn niemand wieder aufschreiben.

 

Wähnten sich sicher die ganze Zeit,

verehrten sie, die Beständigkeit;

argwöhnten die kleinste Bewegung,

schon die Absicht, erzeugte Erregung.

 

Und wenn gar etwas Neues kam,

das Ihnen schier den Atem nahm;

das durfte dann nicht bleiben,

und niemand darüber schreiben.

 

Doch einer hat sich dann getraut,

hat die Musik gestellt auf laut;

hat munter drauf los geschrieben,

nichts ist, wie es war geblieben.

 

 

  • Gefällt mir 4
Geschrieben (bearbeitet)

Schön, lieber Kurt.

 

Unterdrücktes bringt die Mauer irgendwann doch zum Einstürzen. 

 

Grüße von gummibaum

 

 

Ein metrisch überarbeitet Version zum Vergleich:

 

Er traf ihn wieder, jenen Ton,

von dem sie alle hofften schon,

er würde ganz verschollen bleiben,

vergessen und nicht aufzuschreiben.

 

Sie wähnten sich in Sicherheit         

und schätzten die Beständigkeit,

es schauderte sie die Bewegung,

und wer sie plante, schuf Erregung.

 

Und wenn gar etwas Neues kam,

das Ihnen schier den Atem nahm,

dann hinderten sie es zu bleiben,

und niemand durfte drüber schreiben.

 

Doch einer hat sich dann getraut:

Er stellte die Musik auf laut,

hat munter darauf los geschrieben,

und nichts ist, wie es war, geblieben.

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Kurt,
ich tippe mal Du meinst Heinz Rudolf Kunze, der unermüdlich gegen die Gedankenlosigkeit der Welt anschreibt. Sein aktuelles Album ist so frisch und treffend, dass man gar nicht glauben kann, dass er schon seit den 80igern seine Lieder den Menschen ins Herz und Hirn schreibt.
Ich kann zwar keinen direkten Zusammenhang herstellen, aber ich hab einfach sein neustes Lied "Die Zeit ist reif" auf "laut" gestellt.
LG
Perry

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber @Kurt Knecht! Deinen Gedanken folgend hat mich dein Gedicht angezogen und sofort war ich bestrebt, den richtigen Ton zu finden, um dir zu antworten. Doch dann habe ich bereits @gummibaum´s Beitrag gesehen und mich in der korrigierten Metrik verloren, die deinem Gedicht die Aussagekraft voll inhaltlich noch intensiver verleihen, als es bereits in deiner Absicht gelegen ist. Das ist das Schöne an diesem Forum, dass es die Hilfe von Profis gibt, die einem die Kanten schleifen, den Fluss einströmen lassen und plötzlich werden kleine Juwele aus unseren Gedanken. So wie hier aus deinem.

Mit liebem Gruß

Sonja

  • Danke 1
Geschrieben

Danke Sonja, danke Perry, danke Gummibaum,

für Eure lieben Worte und Hinweise. Sonja ich bin ganz bei Dir, im Bezug auf die Möglichkeiten,die dieses Forum uns bietet. Es ist unterhaltsam und bringt einen weiter, wenn man es zuläßt. Danke Perry für deinen Kommentar und Deine Frage. Genau wie Du verehre ich Heinz Rudof und seine Lieder, meine jedoch seinen Namensvetter Reiner, der ist schon ein paar Tage länger unterwegs und begleitet mich, seit meiner Jugend.

Sein Spruch (die Eule sprach zum Auerhahn, du darfst nicht die Sonne besingen) hat auch auf mich Ende der Sechziger,seine Wirkung nicht verfehlt. Ich werde heute unter Hommage 1.0 eine diesbezügliche Bearbeitung von mir einstellen und würde mich über die helfende Hand von gummibaum sehr freuen. Erst einmal möchte ich gummibaum für die metrisch überarbeitete gestern Version danken. Euch allen einen wunderschönen Tag. Kurt

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