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Den Himmel halten: Teil 7


Freiform

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„Ich habe während des Essens über unsere prekäre Situation nachgedacht, in die ich euch, wenn auch unverschuldet, gebracht habe. Ich würde mich bereit erklären, euch hier in der Umgebung ein Hotelzimmer zu besorgen, da in der Stadt wegen der Messe nichts mehr zu kriegen ist. Mein Hotel ist jedenfalls ausgebucht und das wird in den anderen Hotels auch nicht anders sein. Ich war jedenfalls froh, dass ich überhaupt noch ein Zimmer bekommen habe. Ich könnte euch dann morgen hier abholen und wenn sich die Lage dann hoffentlich beruhigt hat, bei euch zu Hause absetzen. Was haltet ihr davon?“ Schlug ich meinen mühsam erarbeiteten Plan vor und hoffte, dass er Anklang fand.

Wie nicht anders zu erwarten, meldete sich Martha als erste „Gibt’s auch noch ein bisschen Taschengeld für die Minibar obendrauf?“ Und dabei grinste sie spitzbübisch bis über beide Ohren. „Höre mal Mädel, hast du eigentlich gar kein eigenes Geld, das du versuchst, meine Börse über Gebühr zu strapazieren?“ Dabei versuchte ich ein amüsiertes Gesicht aufzusetzen, auch wenn mir diese Forderung doch etwas unverschämt vorkam. Ich wollte aber unter allen Umständen vermeiden, dass sich die neu entstandene Stimmung zwischen uns wieder in Luft auflöste „Für ein paar Entspannungsbiere werde ich euch schon was dalassen können!“ Und hoffte, dass sie sich damit zufriedengab. „Das ist ein guter Vorschlag vor dir, Ken. Du zahlst das Zimmer und ich bezahle das Frühstück für uns!“ Erwidertest du und verblüfftest mich erneut. Du schienst wirklich einen Gerechtigkeitssinn zu besitzen, der dazu passte, dass du mich in Smittis Kaschemme vor Jack beschützt hast.

„Dann ist das abgemacht!“ Und ich hielt ihnen verschwörerisch meine Hand zum Einschlagen hin, die dann auch tatsächlich angenommen wurde. Ich fragte den Kellner nach akzeptablen Übernachtungsmöglichkeiten, die über eine Trucker-Absteige hinausgingen, aber auch nicht zu kostspielig sein sollten. Er brachte mir eine Liste, von denen er dann einige Adressen strich und empfahl mir einige Häuser, von denen er wusste, dass man sie ohne großes Risiko weiterempfehlen konnte.

Die nächste Stunde verbrachte ich mit telefonieren, da die Messegäste auch schon bis in die Randregionen ausgewichen waren, denn die Stadt war bis unters Dach ausgebucht. Ihr habt euch währenddessen noch eine Flasche Wein kommen lassen und als ich Marthas Zehen plötzlich zwischen meinen Beinen spürte, wurde mir erstens klar, dass sie tatsächlich ein sexuelles Interesse an mir hatte und zweitens, dass der Wein seine Wirkung tat. „Nicht doch Lust auf ne flotten Nummer, Kennymaus?“ Ließ die anstößige Frage hinter der Zehenaktion nicht lange auf sich warten. Am andern Ende der Leitung verschluckte sich deutlich jemand, während ich erneut die Augen verdrehte und genervt ihre Zehen von meinem Genitalbereich entfernte. „Spielverderber!“ War ihre kurze und knappe Reaktion, während du nur kurz amüsiert den Kopf schütteltest.

Eine weitere Stunde später setzte ich euch am Hotel „Bruchbude“ ab, die als Geheimtipp galt. Bei dem Namen vermutete ich bei dem Besitzer einen ausgedehnten Dachschaden, denn Werbung funktioniert doch irgendwie anders. Ihr amüsiertet euch aber köstlich über die Namensgebung, was mir bestätigte, dass wir doch aus unterschiedlichen Welten kamen.

Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen und der Tag endete strahlender, als er begonnen hatte. Letzte Schatten von Blau flossen langsam ins dunkle der Nacht und ich freute mich nur noch auf mein Bett, das in nicht allzu weiter Ferne bereits auf mich wartete. Martha küsste mich zum Abschied hemmungslos auf den Mund und lallte ein „Gute Nacht, Kennymaus!“ Während du noch vollkommen nüchtern wirktest. „Bis morgen, Ken. Sagen wir gegen elf?“ Ich nickte kurz, reichte dir die Hand und setzte mich in meinen Wagen, um in mein Hotel in der Stadt zurückzufahren.

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Na dann - warten wir lieber @Freiform, was Jack noch einfällt und ob sich seine Aggressivität weiter bemerkbar macht und vielleicht auch warum.

Hoffe ja nicht, dass damit das Ende "und wenn sie nicht gestorben sind, dann....." eingeläutet wurde.

Du schreibst wirklich gut und ich warte auf irgendwas Unvorhergesehenes oder doch nur auf Jack? Ich weiß es nicht.

Dann bis zum nächsten Mal!

Lieben Gruß

Sonja

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Hallo Miteinander,

danke euch allen ganz herzlich, das ihr immer noch dabei seid und der Geschichte die treue haltet. Wie es weiter geht behalte ich natürlich für mich :grin: hoffe aber das euch die Fortsetzung auch anspricht. :attention:

 

Dankeschön! :smile:

@Sonja Pistracher@Kurt Knecht@Melda-Sabine Fischer@Carlos@CB90@Gina

 

Grüßend Freiform

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