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Geschrieben am (bearbeitet)

Die Zelle, die zum Feind mutiert

will ungehemmt sich teilen,

weil sie nach Entfaltung giert,

um als Zombi zu verweilen.

 

Verdrängt egomanisch alles,

was in den Weg sich stellt,

tötet, was als gutes Dralles

in ihr Beuteschema fällt.

 

Ein Ziel verfolgt sie unbeirrt

im heroisch wirren Siegen,

dass sie keine Schlacht verliert

der Wirt kommt zum Erliegen.

 

Die Blutbahn ist ein Träger

für den perfid verfolgten Plan

die Zeit ihr verbündet Jäger

so entwickelt sich der Clan.

 

Grausam ob Mensch, ob Tier

Verzweiflung oder Schmerz,

hat dich der Teufel im Visier

hilft auch kein liebend Herz.

 

  • Gefällt mir 9
  • Schön 1
Geschrieben

Tja, liebe Sonja, kann ich ein Lied davon singen.

Dabei frage ich mich: Wie kann man trotzdem an Gott glauben? Ich meine an einen persönlichen Gott, den man zu beten pflegt.

Dagegen haben wir uns erfolgreich gewehrt, meine Frau und ich, als sie in der Palliativstation ihre Seele fangen wollten. Sie ist tapfer, ruhig gestorben. Wir haben sogar gelacht.

  • in Love 1
Geschrieben

Lieber @Carlos - Das gefällt mir sehr, dass ihr es fertiggebracht hat, zum Ende hin noch gemeinsam zu lachen. Ich meine fast, dass beten dann nicht so wichtig ist, denn wenn es einen Gott gibt (was ich hoffe), dann sieht er so einen Übergang wohl selbst viel lieber. Wer die Entscheidung trifft, dass uns ein Schicksal wie Krebs ereilt, kann ich nur auf eine chemische Reaktion, das Immunsystem, einen Auslöser im körpereigenen Bereich zurückführen. Dafür kann wohl keiner etwas, auch nicht Gott. Und manchmal denke ich mir, dass die Menschen, die früher gehen können, vielleicht priviligiert sind, die Sorgen auf dieser Welt nicht weiter tragen zu müssen. Vielleicht leben wir im Fegefeuer und jedes Gehen ist eine Erlösung. Viele Nahtoderzählungen lassen darauf schließen, dass es einen sanften Übergang gibt. Irgendwie will ich es mir so erklären, weil ich völlig fertig bin, wenn Kinder sterben und mit dieser These, dass sie vor Schlimmerem bewahrt wurden, kann ich irgendwie besser leben. Wir werden sehen - eines Tages - wie unser Ende sein wird. Hoffentlich überraschend - zumindest hätte ich das gerne so.

Mit liebem Gruß mit ein bisschen Sonne, damit die dunklen Gedanken wieder entschwinden.

Sonja

  • Gefällt mir 1
Geschrieben (bearbeitet)

Schön, liebe Sonja, dass der bösartige Tumor durch dich poetische Qualität erlangt.

 

Eine Kette von Mutationen führt dazu, dass die Zelle zunächst Signale des Teilungsstopps nicht mehr erkennt, dann das eigene Gewebe verlässt und -über die Blutbahn transportiert- in fremdes infiltriert. Für Betroffene und Angehörige ist eine schlimme Erfahrung.   

 

Der Titel scheint mir nicht adäquat, da Apoptose den programmierten Suizid von Zellen bezeichnet.

 

Gern gelesen und leicht bearbeitet.

 

Beste Abendgrüße von gummibaum

 

 

Die Zelle, die zum Feind mutiert,

will ungehemmt sich teilen,

und weil sie nach Entfaltung giert,

als Zombi in dir weilen.

 

Und egomanisch drückt sie alles

zusammen, was in Schranken hält,

zerquetscht dabei Gesundes, Dralles

dass in ihr Beuteschema fällt.

 

Ein Ziel verfolgt sie unbeirrt

in fortgesetzten Siegen,

dass ihr der Wirt, der stets verliert,

erliegt in all den Kriegen.

 

Die Blutbahn ist ihr treuer Träger

für den perfid verfolgten Plan,

die Zeit verbündet ihr als Jäger,

so wächst aus ihr ein großer Clan.

 

Und grausam stirbt, ob Mensch, ob Tier,

ihr Opfer, reich an Schmerz.

Hat dich der Teufel im Visier,

hilft ach kein liebend Herz…

 

 

 

 

  • Danke 1

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