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Geschrieben am

Wenn ich schreibe, will mir scheinen,
dass die Feder mich regiert,
Worte aus den Seelenschreinen
an sich reißt und formuliert.

Lese ich, was sie geschrieben,
wird mir wunderlich zumut.
Meinem Bild nicht treu geblieben,
überschrieb sie es mit Blut.

Anders hat sie mich gegeben,
eigentlicher soll ich sein,
meinem Wagemut zu leben,
flößte sie Vertrauen ein…

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Geschrieben

Hallo gummibaum,
"Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust", schrieb schon Goethe,
hier scheint der Autor und das LI einen Disput auszutragen.
Konstruktiv bin ich am "eigentlicher soll ich sein" hängengeblieben.
Ich ahne zwar was gemeint ist, aber es liest sich etwas gezwungen.
LG
Perry

Geschrieben (bearbeitet)

Lieber Perry,

 

vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar. Mit dem „eigentlicher“ ist ehrlicher und authentischer gemeint.

 

Dagegen meinen „zwei Seelen“ (Goethe, 1808// Wieland, 1773//Racine, 1694) etwas anderes, nämlich:

 

„So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde“ (Paulus, 55 n. Chr.).

 

Liebe Grüße von gummibaum

 

 

Geschrieben

Unglaublich gut gemacht die ersten beiden Strophen.  Chapeau.

Die dritte fällt ab, und ich bin mir nicht sicher, ob sie überhaupt noch

gebraucht wird.

vor 5 Stunden schrieb gummibaum:

Meinem Bild nicht treu geblieben,
überschrieb sie es mit Blut.

Das ist eigentlich bereits ein großartiger Höhepunkt.

Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

mir gefällt, was aus deiner Feder stammt.;-) Ich kann gut verstehen, dass einem schon mal komisch zumute ist, wenn man liest, was da so geschrieben steht.

vor 13 Stunden schrieb gummibaum:

meinem Wagemut

Müsste es hier nicht eher meinen heißen?

 

Lieben Gruß, Letreo

Geschrieben

Vielen Dank, liebe Wackeldackel. 

 

Die dritte Strophe ist mir wichtig, da sie klärt, dass das im Schreibprozess aus dem Unbewussten Gehobene den vielleicht kreativsten Bestandteil des Textes ausmacht und dieser manche Lügen im bisherigen Selbstbild aufdeckt.

 

    

Danke, liebe Letreo.

 

„Meinen“ (Akk.) würde bedeuten, dass sie mir den Wagemut eingeflößt hat. „Meinem“ (Dat.) aber bedeutet,  dass sie dem bereits vorhandenen Wagemut Selbstvertrauen eingeflößt hat.

 

 

Ich wünsche euch einen schönen Tag.

Herbstgrüße von gummibaum

 

 

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