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Geschrieben am (bearbeitet)

ABGRUNDTIEF

 

Ein Vogel, der sich Mensch genannt,

wollte der Sonne Strahlen sehen,

dabei hat er sein Kleid verbrannt.

Er wollte über allem stehen


Setzte Gesetze außer Kraft,

um das Gesetz allein zu sein.

Begann die finstre Machenschaft,

so stürzten Menschheitsträume ein


Nun kreiste er durch Ort und Straßen,

sein Kleid verbrannt und er selbst auch

und alle, die noch Mut besaßen,

zog er hinab mit seinem Rauch.

           

Stets wird verdunkelt, nie erhellt.

Verschleierung, das alte Leid.

Und immer, wenn ein Traum zerfällt,

ist es als ob der Vogel schreit:

 

Nur mir allein gehört die Welt, 

in der ihr mir zu Willen seid.

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Geschrieben

Hallo Darkjuls,
es gibt leider zu viele Menschen, die die Angewohnheit haben, sich über andere erheben zu wollen, warum auch immer. Das traurige daran ist, das andere Menschen es auch zulassen und sich unterwerfen. Hierarchie scheint in unserem Wesen tief verankert zu sein und so wird uns dieses Spiel wohl auf ewig, bis in unseren Untergang begleiteten. Sehr gerne gelesen und sinniert!

 

Grüßend Freiform

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Geschrieben

Hallo Darkjuls,

ich kann ihn gut verstehen Deinen kleinen Flattermann da draußen, der mit verbranntem Federkleid, die emotionale Kälte und Abweisung der Welt, körperlich spürt und leidet, weil sein feines Fiepsen keiner hört. Da kommt er, der Wille vom gehört werden; er erhebt sich, brüllt lauthals , sein finsteres Verständnis von der Welt, hinaus ; und so erhoben zieht er alles und jeden, einschließlich sich selbst, nach unten. Ein starkes, berührendes Stück Lyrik. Danke dafür. Kurt

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Geschrieben (bearbeitet)

Sehr, sehr schön, liebe Darkjuls, 

 

hast du die Ikarusssage, in der der Übermut eines einzeln bestraft wird, auf den Menschen in seiner Eigenschaft, Herrscher über alles sein zu wollen, übertragen.

 

Mit Freude gelesen.

Grüße von gummibaum

 

 

Zum letzten Mal eine Variante:

 

 

Ein Vogel, der sich Mensch genannt,

flog auf, die Sonne nah zu sehen.

Er wollte über allem stehen

und fiel, die Federn weggebrannt.

 

Er setzte viel noch außer Kraft,

um das Gesetz allein zu sein,

und Menschheitsträume stürzten ein

durch seine finstre Machenschaft.


Verbrannt die Federn und er auch,

kreist er am Boden auf den Straßen,

und alle, die noch Mut besaßen,

zog er hinab mit seinem Rauch,

           

der stets verdunkelt, nie erhellt. -

Verschleiern ist und bleibt ein Leid

und immer, wenn ein Traum zerfällt,

ist es, als ob der Vogel schreit:

 

Nur mir allein gehört die Welt, 

in der ihr mir zu Willen seid.

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Geschrieben

Deine Zeilen liebe @Darkjuls bedürfen wohl keiner Änderung, obgleich natürlich auch die von Gummibaum überarbeitete Version - wie sollte es anders sein - ihren Anspruch auf Perfektion hat.

Doch ich habe mir deine Zeilen jetzt noch 2 x durchgelesen, weil man sich erst dann damit indentifizieren kann, wenn jedes Wort sich dem Geschehen beugt, das man zu verstehen glaubt. Und jedes Wort gefällt mir sehr gut.

Freue mich immer wieder auf deine Einträge.

Mit liebem Gruß

Sonja

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