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Geschrieben am

Sie finden sich noch jung, die alten Sterne.
Doch ich, der junge, fühle mich sehr alt.
Hab Bluthochdruck und massige Gestalt.
Mein Kopf ist rot und strahlt so in die Ferne.     

Schon schwindelt mich, ich fühl mich transpirieren,   
um endlich, als mein Herz zusammensackt
und seine letzte Glut mich panisch packt,   
als Supernova jäh zu explodieren.

Und ein paar Wochen gleißt euch nun mein Ende,
als wäre ich der Stern von Bethlehem.
Als ob ein zweiter Mond am Himmel stände, 

mach ich die Nacht zum magischen Extrem.
Dann lege ich mein Licht in Gottes Hände. -
Er hat mit Schwarzen Löchern kein Problem…

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Geschrieben

Lieber @gummibaum!

Heute lese ich schon des öfteren die Gefühle vor einem "Himmelfahrtskommando"; die Poesie ist ein Nährboden für angstfreies Gehen oder der Verzweiflung entspringendes Festhalten am irdischen Leben. Deine Interpretation ist natürlich wieder wunderbar gelungen und zeigt das LI in einer starken Position mit etwas Gleichmut seinem Schöpfer gegenüber.

Wunderbar zu lesen. Wie immer.

Sonja

Geschrieben

Lieber gummibaum,

 

42, definitiv 42!!! Und ich habe mein Handtuch in der Wäsche.

 

Ok, sorry. Aber sobald ich "Beteigeuze" höre, bin ich gedanklich immer gleich per Anhalter durch die Galaxis unterwegs :whistling:

Das Vergehen eines Sternes in einer Supernova birgt natürlich ein unglaubliches Schauspiel. Und hat zugleich eine schöpferische Symbolik, denn alles Leben und der größte Teil uns bekannter Materie stammt aus Supernoven.

Und doch ist das Zeitliche ein irreführender Aspekt. Ist doch das Vergehen schon seit Jahrmillionen abgeschlossen, betrachten wir doch ständig nur die letzten, nachhallenden Lichtspiele von etwas einst Gewesenem. Der Blick in den Himmel ein steter Blick in die Vergangenheit..

Gefällt mir sehr, deine Verdichtung eines Sternenlebens!

 

vor 19 Stunden schrieb gummibaum:

Als ob ein zweiter Mond am Himmel stände, 

Nur hier ist für mich eine kleine Unsauberkeit, denn der Konjunktiv von "stehen" ist "stünde". Was reimtechnisch natürlich nicht passt..

Vielleicht gibt es eine Alternative? Adhoc fällt mir nicht viel ein, vielleicht etwas dieser Art:

Als stünd' ein zweiter Mond zur Himmelswende

oder so ähnlich..

 

Ansonsten sehr gelungen!

Ich trauer nun ein wenig um die armen Beteigeuzen, aber so sind schon viele Zivilisationen gezwungen gewesen, neue Weiten im Weltraum zu erkunden..;-)

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

Geschrieben

Danke, liebe Lichtsammlerin. Ich freue mich.

 

Beteigeuzes Licht braucht etwa 600 Jahre bis zur Erde.

 

stünde/stände: Beide Formen sind möglich. (Bildung des Konjunktivs II aus dem Präteritum. Früher: er „stund“, heute: er „stand“.)

 

Liebe Grüße von gummibaum

Geschrieben
vor 28 Minuten schrieb gummibaum:

stünde/stände: Beide Formen sind möglich. (Bildung des Konjunktivs II aus dem Präteritum. Früher: er „stund“, heute: er „stand“.)

Hey Gummibaum! Du bist oder warst Deutschlehrer oder? 

 

Schöner Blick in die dunklen Tiefen, auf die aufgeblähten Überriesen.

LG JC

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