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Geschrieben am (bearbeitet)

zuerst sah ich ihr gesicht im sonnenverspiegelten
fenster des euro-city nach mailand vielsagend
jedenfalls die äußere dolce & gabbano erscheinung
wie zufällig verfingen sich die blicke auge in auge
verharrten länger als gewohnt im fragenden erblühte
ein fremdsprachliches lächeln in den mundwinkeln

angekommen im herzen der lombardei tauschten
wir hoffnungsvoll unsere visitenkarten tauchten
ein ins anonyme großstadtgeflimmer von milano
trafen uns wieder am brunnen in der piazza castello
seine fontänen hoben uns himmelhoch du formtest
mit den lippen ein yves saint laurant roughes ti amo

als du wie gottgeschaffen vor mir lagst malte ich mit
dem finger die ränder der nacht auf deinen rücken
hauchte dir ein ti amo anch'io in den nacken und wir
atmeten im gleichklang bis ins morgenrote erwachen
nach dem frühstück in der bottega emilia entließen wir
unsere namen auf einem papierschiffchen ins meer

 

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Geschrieben

Hallo Perry,

deine Zeilen lassen vor unserem inneren Augen das Bild einer eleganten Dame und eines beneidenswerten Mitreisenden entstehen.

Aus einem zufälligen Augenkontakt entsteht ein traumhaftes Erlebnis.

Es bleibt offen, ob nach der Abfahrt des Schiffchens mit ihren Namen sie sich für immer trennen oder nicht.

Ich glaube schon.

Geschrieben

Hallo Perry,


wie auch immer diese Geschichte endete, begonnen hat sie mit einem tiefen Blick, einer ersten Kontaktaufnahme der Augen. ☺️


Schön erzählt und spannend zu lesen deine lustvolle Italienreise - vom 'fremdsprachlichen Lächeln' bis hin zu den 'Papierschiffchen'. Daumen hoch.


Sehr gern gelesen.
Bleib gesund und


LG, Berthold 

Geschrieben

Hallo Zusammen,
ich freue mich, dass mein kleines Liebesintermezzo mit der eingeflochtenen Hommage an Milano so gut angekommen ist. Die Liebe ist nunmal vielsprachlich und funktioniert -zumindest am Anfang- hauptsächlich über den Augenkontakt.
Papierschiffchen haben auf dem Ozean des Lebens kaum eine Chance zu bestehen, sie sind ja auch mehr für den Augenblick gedacht.
Vielen Dank an Gina, Carlos und Berthold für euere Reflexionen dazu.
LG
Perry

Geschrieben

Hallo Perry,

 

das Italienische ist mir zwar fremd und auch dies Land durfte ich binher noch nicht erkunden.. aber ein klein wenig hast du mich heute dorthin mitgenommen.

Vielleicht hat es keine Bedeutung, vielleicht große Bedeutung, aus gewohnten dreizeiligen Strophen wurden sechszeilige. Ich muss gestehen, dass mich die Unbeständigkeit lockt, die Veränderung.. thematisch wäre ich sonst wohl gar nicht an deinen Zeilen "hängen geblieben". Nun haben sie mich doch erfasst..

 

Die Papierschiffchen runden die Symbolik für mich ab, denn in diesem Bild vereint sich die Bedeutung der Begegnung - es bedeutet die Welt für den Augenblick, aber nichts im weiten Ozean der Zeit. Also treiben die Papierschiffchen mit den Namen und der darin gespeicherten Bedeutung davon, wissend, dass sie diesen Hafen für immer verlassen und ab diesem Moment nur mehr in Erinnerung an Bedeutung sind.

Ein ebenso tragisches wie schönes Bild. Und passend zur Situation, die mit einem Blick begann..

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

Geschrieben

Hallo Lichtsammlerin,
danke für dieses für mich sehr wertvolles Feedback.
Ich habe nach Abschluss meines Gedichtbands "Ein Hauch von Vergänglichkeit" mich auch von der in den letzten Jahren von mir gepflegten Terzettform verabschiedet, weil manche Texte einfach weniger oder mehr Worte brauchen, um ihre Wirkung voll zu entfalten. Ich hoffe, dass meine Texte auch so erkennbar bleiben.
Deine Interpretation des Schlussbilds ist übrigens fantastisch!
LG
Perry
 

  • Schön 1
Geschrieben (bearbeitet)

Lieber @Perry,

 

mir gefallen die mit dem Finger gemalten Ränder der Nacht besonders. Ich stelle sie mir vor, wie die Ränder unaufhörlich vor dem erbarmungslos anbrechenden Tag zurückweichen müssen.

 

Verdammter Glückspilz, dieser Papierschiffchenfalter. Und ein Glück, dass er seine Erinnerungen auf so berührende Weise teilt.

 

Robert

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Kurt,
die wahren Abenteuer sind im Kopf, heißt es, so können wir beim Schreiben unsere Fantasie auf Reisen zu den schönsten Orten gehen und sie zum Schauplatz für unsere liebsten Erinnerungen werden lassen.
Danke fürs Hineinfühlen und Wertschätzen.
LG
Perry

Hallo Robert,
freut mich, dass Dich die Bilder ansprechen konnten.
Was den "Papierschiffchenfalter" anbelangt, ist er überwiegend ein lyrisches Ich mit einem nicht näher genannten autobiografischen Anteil des Autors.:wink:
Danke fürs Feedback und LG
Perry

Geschrieben

Das gefällt mir sehr gut, lieber Perry.

 

Annäherung, Liebe und Trennung werden fast nüchtern, aber im Detail beschrieben, wobei Signale der Körpersprache, symbolische Handlungen und das gemeinsame Erleben der Orte die Gefühle und ihre Intensität gut ausdrücken.

 

Sehr gern gelesen.

 

Grüße von gummibaum

 

t.

 

 

 

 

 

 

Geschrieben

Hallo  gummibaum,
ver"dichten" geht oft auch mit einer Art Zeitraffer einher,
lässt sich aber durch bewusstes und öfteres lesen entschleunigen.
Freut mich, dass Dir die amouröse Hommage an Milano gefallen hat.
LG
Perry

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