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Geschrieben am

 

 

Früher hauchte der Hartung weiße Wunder,
bizarre Blumenmuster,
mit frostigem Atem an die Scheiben.

Ich suche sie vergebens
an vielfach verglasten Fenstern,
muss nicht mehr mit warmem Atem

die Zauberbilder zerstören,

um staunend durch Großvaters Lupe
fragile Gebilde wachsen zu sehen:
Es gibt keine Eisblumen mehr.

 

 

 

 

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Geschrieben

Ja lieber @Hayk - genauso ist es. Jetzt, wo du es schreibst, fällt mir diese Erinnerung ebenfalls ein. Wo sind die Eisblumen, die wir als Kinder an einem kalten Wintermorgen an den Fenstern entdeckt haben? So kalte Tage gibt es anscheinend nicht mehr.

Freut mich, dass du die Eisblumen nicht vergessen hast. Sie wieder zum Blühen gebracht hast.

Mit viel zu warmen Wintergrüßen

Sonja

 

Geschrieben

Liebe Sonja,

ja, eine Erinnerung an die Kindheit und ein Merkmal des oft geleugneten Klimawandels. Damit die Nostalgie nicht zur Sentimentalität wird, erinnere mich aber auch daran, wie meine Mutter im (holzgeheiztem) Backofen Backsteine/Ziegelsteine  anwärmte, um sie, in Zeitungspapier eingewickelt ins Bett zu legen, damit wir Kinder warme Füße hätten. Oder auch daran, dass wir an einem Eisengeländer leckten und die Zunge kleben blieb. Heute schreiben wir den 16. Dezember ("Julmond"( und mein Thermometer zeigte gestern Mittag 11 Grad plus.

 

Liebe Josina, auch Dir meinen Dank fürs "gefällt mir"!

 

Liebe Grüße Euch beiden,

Hayk

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Auch das mit der Zunge lieber @Hayk erkenne ich wieder. Oder die Angst vor dem Ofen im Kinderzimmer, der so rot glühte, dass ich oft nicht schlafen konnte, weil ich schon glaubte, dass er explodieren wird. Oder die durchnässten Füße und Hände, die wir gar nicht mehr gespürt haben, wenn wir mit völlig unzureichendem Schuhwerk und meist mit gestrickten Fäustlingen, an denen lauter Schneekugerl klebten, nach Hause gekommen sind vom rodeln in tiefstem Schnee. Den Schnee mussten wir uns erst runtertreten, damit wir Schlitten fahren konnten. Wenn dann zu Hause alles langsam aufgetaut ist, waren das tatsächlich stechende Schmerzen. 

Es gibt so viele Erinnerungen, die du mit deinen Eisfenstern hervorgezaubert hast. Danke dafür.

Sonja

Geschrieben

Liebe Sonja,

da wir bei Erinnerungen sind: Von einem glühenden Ofen im Kinderzimmer waren wir so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Ich habe meine ersten 8 Jahre in Jena/Thüringen gelebt. Die Kohlenknappheit (10 Zentner im Jahr!) zwang meine Eltern zum Holzsammeln im Wald. Der einzige beheizte Raum war die (ziemlich große) Wohnküche, alle anderen Räume waren unbeheizt. Die peinlichste Erinnerung für mich war, dass mein Bruder und ich sogenannte "Leibchen" tragen mussten. Da waren Strippen dran, an dem lange Strümpfe befestigt wurden. Mein Gott, wie ich das hasste - ein Junge mit Langen Strümpfen und Strumpfhaltern! Schrecklich! An den Füßen "Igelit"-Schuhe, das waren Plastikschuhe, die natürlich nicht vor Kälte schützten, mit denen wir aber vorzüglich auf langen Eisbahnen "glittern" (rutschen) konnten.

Wir haben es überlebt und im Gedächtnis bleiben hauptsächlich die schönen Erinnerungen - die Riesen-Iglus, die wir gebaut haben und in denen es wärmer war als in der Wohnung.

 

Liebe Gina,

vielen Dank für Deine Wortmeldung!

 

Liebe Grüße,

Hayk

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