Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Geschrieben am

Unendlichkeit

 

zehn hoch achtzig ist unendlich genug

auch in Planckzeit kann das niemand zählen

so viele Atome, wie das Universum hat

 

Die Schachstellung im dreißigsten Zug

Tresorkombination in einem W-Lan

Zwei hoch acht Buchstaben und Ziffern statt

 

unendlich vielen, die noch blieben

 

Schon die Wahl des Salates vorweg

für zehn hoch egal extrem lange Leben

man würde von seiner Vielfalt satt

 

Mit achtzig Dingen, die ich an dir mag

auf einer Skala von eins bis zehn

mit dem Taschenrechner, zwar nicht exakt,

 

kann ich dich unendlich lieben

 

Und doch sind so manche Welten nun

einmal boolisch beschränkt im Streben

entscheiden zu müssen ohne ein Patt

 

Gefällt oder nicht, aus oder an

kein Dimmer, kein Schimmer, stets daneben,

ist der Verstand von der Gabel glatt

 

unendlich zerrissen geblieben

 

  • Gefällt mir 3
  • in Love 2
  • Schön 3
Geschrieben

Lieber @Ponorist - Wahr oder falsch, zu berechnen oder lieber nur die Einschätzung wählen, der Zeitintervall in seiner kleinsten Form oder in seiner größten Ausbeutung - du hast hier ein kleines Zauberwerk geschaffen, das der Pattstellung im Schach eine Bedeutung gibt. Wenn man sich all diese Fragen stellt, bleibt das Leben auf der Strecke. Und am Ende ist man nur zerrissen geblieben. Du musst ein guter Mathematiker sein, der mit seiner poetischen Ader ein kleines Wunderwerk geschaffen hat. Gefällt mir sehr sehr gut.

Mehr kann man dazu nicht sagen.

LG Sonja

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben

Gefällt mir sehr, Peter!

 

Das Schicksal des Menschen ist es wohl, mit seinem Bewusstsein zwischen den Welten in halben Wahrheiten hin und her zu pendeln. Insofern existieren wir nur in Teilen dazwischen. 

Was ist dann Liebe? Was ist dann Verzweiflung? Nur ganze Potenzen durch das unser Wahrnehmungspendel schwingt. 

 

LG JC

 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Vielen Dank für Eure Kommentare, @Sonja Pistracher und @Joshua Coan. Zur Entstehungsgeschichte muss ich ein wenig ausholen. Die ganze Zahlenspielerei ist ein Überbleibsel von früher, als mir Logik, Vernunft und alle möglichen, durchaus interessanten rationalen Systeme viel bedeutet haben. Auch Musik gehört dazu, wenn man sie in Zahlen und Mustern auffasst. Dann musste ich mich vor etwa zwei Jahren auf die Suche nach Entspannung begeben, weil ich einer Phase steckte, die man, sagen wir, eine geistige Dysbalance nennen kann. Seitdem entdecke ich die emotionale und spirituelle Welt, die mir vorher so gut wie unbekannt war. Abgespalten, nicht gefühlt, nur in der Theorie erfahren und im wahren Leben betäubt. Die ganzen schönen Zahlenmuster der geordneten Welt sind seitdem bestenfalls eine nette Plauderei.

Neulich aber unterhielt ich mich mit einer Freundin über ihren WhatsApp-Status-Aufruf, der sinngemäß lautete: wenn du mich magst, schick mir ein ❤️, ansonsten schick mir irgendwas anderes. In der Unterhaltung stellte sich heraus, wie viel Unendlichkeit es zwischen "mag ich" und "mag ich nicht" gibt. Ich habe dann für mich entschieden, dass Unendlichkeit dann anfängt, wenn man alle Atome im Universum gezählt hat - das ist geschätzt eine etwa 80-stellige Zahl. Wenn ich die Möglichkeiten betrachte, die es in jedem Moment gibt, sei es bei einem Spiel, Dinge, die ich an einem Menschen mag, Arten einen Salat zuzubereiten*, treffe ich immer und überall auf Unendlichkeit, ohne mich in Zahlen flüchten zu müssen.

Und dann musste ich für einen Moment den Atem anhalten

VLG Euer Peter

 

Vielen Dank auch an alle anderen für's Lesen und Mögen

 

 

*) zur Salat-Theorie steht der formale Beweis noch aus - vielleicht eines Tages hier

  • wow... 1
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Was für ein einfühlsames Wesen.

Mir kam die Synästhesie in den Sinn.

Deine Gedanken entspringen sehrwohl aus der Spiritualität und der Dualität eurer Beziehung.

Da möcht ich sogar in einem Kommentar poetisch klingen.

Schön sowas zu lesen. Ich glaube, du findest auch Spiritualität in der Mathematik.

Stichwort Goldener Schnitt, Pi oder Blume des Lebens.

 

Am besten eine Sonnenblume, da ist die Gottesformel besonders gut sichtbar.

Und diese überreichst du deiner Freundin als einer von unendlich vielen Möglichkeiten, ihr deine Liebe zu erklären. Seufz.

Ich sag ja, es wird poetisch, zumindest besser als ein Emoji.

 

Sehr gern gelesen

(Gedicht und Kommentar dazu)

MfG

  • Danke 1

Erstelle ein Autorenkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Autorenkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Autorenkonto erstellen

Neues Autorenkonto für unsere Community erstellen.
Es ist ganz einfach!

Neues Autorenkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Autorenkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.