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Geschrieben am

In meiner Schrift findest du längst nicht mehr den Sturm der Jugend, auch wenn es zeitweise noch heftig windet. Nur ein kleiner Funken Rest des einst brodelnden Vulkans, der, wenn er ausbrach, nur verbrannte Asche hinterließ, ohne Hoffnung, dass jemals ein neuer Phönix aus ihr entsteigen wird. Des Alters milde hat die Flammen längst gelöscht, und wenn es auch manchmal noch brodelt, ist die zerstörerische Kraft der Worte auf ewig verloren.

Ich hadere mit dem Leben, warum kann man nicht ewig nach vorne stürmen und alles niederschreiben!
Warum schiebt man sich irgendwann seine Zunge in den Rachen, bis man fast daran verreckt. Früher fand ich Harmonie zum Kotzen und meine Worte waren ein Schwert, das alles niederstreckte, während an meinem Panzer jegliche Gegenwehr verhalte. Der Blick in den Spiegel schmerzt, an welcher Kreuzung habe ich meine Bestimmung und Identität verloren? Wo habe ich das Boot bestiegen, das mich in Richtung Kuschelkurs verschiffte? Wo?

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Geschrieben

Lieber Freiform, die Sturm und Drangzeit liegt wohl in der Jugend. Harmonie hat doch etwas, ebenso wie die Gelassenheit des Alters. Alles zu seiner Zeit und wer sagt, dass Menschen sich nicht ändern können oder sollten und wer sagt, dass Du es nicht noch einmal so richtig krachen lassen wirst oder aus der Reihe tanzt? Ich denke mit der Zeit treibt unser Boot eben in ruhigere Gewässer und wir haben einen anderen Blick auf die Dinge, also kein Grund zu klagen. Suche und erfinde Dich neu! 

 

Lieben Gruß Darkjuls

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Geschrieben

Moin, lieber Freiform

Na ja, das ist sicher auch so ein Generation-Ding.(Nachkriegskinder) Ich weiß nicht welcher, Jahrgang das LI ist. Doch bei den fünfziger Jahrgängen – bis 60er,wurden die Männer oft auf Draufgänger getrimmt, also eine Ohrfeige oft sogar Schläge waren in vielen Familien normal. Um sie zu richtigen harten Kerlen zu erziehen. Dieses war natürlich eine schlimme Demütigung. Was ist schlimm daran, wenn man im Alter aus seiner Lebenserfahrung schöpft? Die Dinge ruhiger u gelassener angeht. In der Jugendzeit sind viele oft(ich war es auch)sehr impulsiv, anstatt erst einmal Nachzudenken. Ich liebe auch die Harmonie. Doch nicht um jeden Preis. Ab und zu rappelt es auch im Karton! 

HG Josina

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Geschrieben (bearbeitet)

Sehr gut beschrieben hast Du das.

Manchmal reisst mich das fast nieder - dies - vermeintliche - Verlorengehen des Feuers.

 

Es ist aber nicht verloren.

Es wütet nur nicht mehr. Es hat erkannt, wo es sinnlos ist -- zum Einen, weil der nächste Waldbrand in einem Projekt oder in einer Angelegenheit, wo hinterher der Wald wieder genauso aufersteht, zwecklos ist. Zum Anderen, weil soviel beständiges Brennen eine auch ausbrennen kann, krank machen.

 

Feuer gezielt einsetzen -- als Lagerfeuer, wo andere und eineR selbst sich daran wärmen. Als Kerzenlicht, zum Erhellen finsterer Ecken in der eigenen und der Seele der Mitmenschen.

Als kurzen heftigen Flammenwerfer, wenn Unrecht gar zu groß wird, als dass mensch es mittragen könnte.

 

Was mir auch noch einfällt: Die starke Wut, das so starke Feuer ist oft auch übernommen. Auch das ... erkennt ein LI im Älter-Werden, dass das Brausen gegen jedes Unrecht vllt. ein Brausen für einen ganz anderen Menschen ist, der selber nicht entflammen konnte oder durfte.

 

Ich habe gestern was entdeckt, nämlich tanzte ich früher viel und leidenschaftlich. Und gestern tanzte ich sicherlich seit 10 Jahren das erste Mal. Und es reichen wenige Minuten nur und gemässigt um das Feuer einmal rund um meine Welt zu schicken ....überall wird es schön warm. Auch das ist das Alter.

 

Viele Grüße

 

Ichbrenneab&zu & Ichglüheimmer

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Geschrieben

Hallo Miteinander,
der Wechsel und Wandel im Fluss des Lebens ist ein immer wiederkehrendes Thema in meinen Texten und hier habe ich versucht, ein Li zu erschaffen, das seinen Unmut über die Wandlung in seiner Schrift, in kraftvollen Bildern, so jedenfalls die Hoffnung, aufzeigt. Im letzten Vers habe ich dann versucht mit „Kuschelkurs“ noch eine leicht amüsante oder sympathische Note hineinzulegen, weiß aber nicht, ob das bei euch Lesern so angekommen ist.

Mein Motto ist ja „Alles hat seine Zeit“ und so nehme ich das Leben wie es Mutter Natur vorgesehen hat. Erst stürmt man kopflos nach vorne und arbeitet sich ab, um es dann später etwas überlegter und ruhiger angehen zu lassen. Wenn ich mir meine Arbeiten über die Jahrzehnte so anschaue, erkenne ich schnell, dass meine Themen und auch mein Schreibstil weicher geworden sind, was mich allerdings nicht stört, und wenn ich will, kann ich auch noch so wie früher, ab und zu und so, die Natter döst  halt inzwischen nur gerne etwas länger.

Ich freu mich riesig, dass diese Textidee so viel Zuspruch erhielt. Ich glaube, ein Thema, das die älteren unter uns in irgendeiner Form auch durchleben. Ich danke euch ganz herzlich fürs zuhören! :smile:

Dankeschön ! 

@Darkjuls@Josina@Der Sentimentalist@Ichdichteab&zu@Buchstabenenergie@Flutterby@Sternwanderer@Melda-Sabine Fischer@Gina@Lina

 

Grüßend Freiform

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