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Nur ist der Zweifel selbst

dem harten Kern entsprungen, der Mandel

reines Herz. Dem, der Schaffen wollt',

hat es die Schale aufgebrochen.

Dem Gärtner, der die Rosen zähmte,

die treue Hand zerrissen.

 

Ich selbst hab' es begonnen.

Den Geist in die Gestalt gezwungen,

die mir ein Schmerz aufgab. Diesem,

den ich zu heilen strebte,

überließ ich ganz das Herz.

Fügung war's nicht. Unwissen hielt

noch keine Füße ab zu gehen,

allein der Kopf vermag es nicht.

 

So muss die Hand sich lösen

aus der Bande dieses Geists,

der meiner sich bemächtigt hat.

Die Hand des Gärtners -

von welcher Blume sollt' sie schreiben,

die sein Auge nie gesehen?

 

Nicht gezähmt sein kann Natur,

nicht der Gedanke unterworfen!

Der Gärtner trägt die Saat zur Erde

und muss dem Zweifel trotzen,

der dort heraus gedeiht. Der Rose Blüte,

der Mandel Kern. Reines Herz. Auch meines

wirf hernieder!

Wildkraut möge nie vergehen.

 

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vor 4 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Nicht gezähmt sein kann Natur

nicht der Gedanke unterworfen!

Der Gärtner trägt die Saat zur Erde

und muss dem Zweifel trotzen

der dort heraus gedeiht. Der Rose Blüte

der Mandel Kern. Reines Herz. Auch meines

wirf hernieder!

Unkraut möge nie vergehen.

 

Moin, liebe Lichtsammlerin

In der Natur gibt es keine Unkräuter nur Wildkräuter! Sie sind sehr nützlich !

Gerne gelesen!

LG Josina

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Hallo Flutterby,

 

Auch dir mein Dankeschön. Ich habe einige Kommata ergänzt - das war tatsächlich unglücklich. In Gedichten verzichte ich gerne auf Kommata, aber wenn ich welche gebrauche, sollte das natürlich auch durchgängig so sein. Führt sonst wohl schnell zu Verwirrung..

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

 

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Moin liebe Josina,

 

da hast du Recht! Ich bevorzuge auch den Begriff "Kulturbegleitkraut" anstelle von "Unkraut". Die meisten als solche verunglimpften Pflanzen haben vielerlei nützliche Eigenschaften, viele schmecken sogar sehr lecker :whistling:

Ich habe den Begriff hier nur gewählt, weil es das Sprichwort aufgreift. Und dessen Bedeutung wollte ich hier gespiegelt sehen. Vielleicht fällt mir da ja noch eine Alternative ein. Oder du hast spontan etwas im Sinn?

Danke auch dir!

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Hallo Freiform,

 

vielen Dank dir. Wenn für dich nichts zu kritisieren ist, dann freut mich das natürlich!

Aber spannend, wie stark sich das unterscheiden kann. Ich selbst war bei diesem Gedicht sehr unsicher und dachte, es gäbe noch viele Besserungen. Nun ja, Klagen will ich nicht! :biggrin:

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

 

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vor 4 Stunden schrieb Josina:

Jeder Mensch ist nützlich!

Es gibt kein Unkraut, sondern Wildkräuter! Die gebraucht werden!

Liebe Josina, dem kann ich mich nur noch anschließen. Habe das noch überlegt, aber ich denke ich verwandel "Unkraut" auch im Gedicht in das schönere "Wildkraut". Dankeschön.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

 

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Liebe Sonja,

 

auch dir lieben Dank, und auch dich möchte ich natürlich keineswegs zu einer Kritik nötigen!

So ist auch diese Rückmeldung ja hilfreich für mich..

vor einer Stunde schrieb Sonja Pistracher:

Solche Zeilen sind einfach wie eine Melodie

Wenn Zeilen, wenn Worte, Melodie werden.. habe ich ja auch alles bewirkt, das Wirken will :smile:

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Wieder sehr ausdrucksstark und vor allem bildreich geschrieben, liebe Lichtsammlerin. Einzig das "Nur" gleich zu Beginn macht mich stutzig. Ist es gewollt?

 

Mein Sohn hat gerade die Aufgabe "Gefunden" zu lernen und bei nächstmöglichem Schulbesuch vortzutragen. Irgendwie sehe ich hier eine starke Verbindung zu deinen Zeilen, weil sie so irre sinngebend erscheinen.

 

Daher kommt für mich nur ein Kraut infrage, das Sinnkraut.

 

In diesem Sinne, lieben Nachtgruß, Letreo

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Danke dir, liebe Letreo.

Tatsächlich geht dem Gedicht eine Art innere Diskussion voraus. Das "Nur" schließt an diesem Gedankengang an, in der Folge erläutert LI quasi das Ergebnis, zu dem es nach reiflichen Überlegungen gekommen ist.

Ja, so ist dies schon gewollt. Über einen alternativen "Einstieg" müsste ich noch nachdenken.

 

Ich stehe leider etwas auf dem Schlauch:

vor 19 Stunden schrieb Letreo71:

Mein Sohn hat gerade die Aufgabe "Gefunden" zu lernen

Was meinst du mit "Gefunden"? Ist das ein wichtiger Text, der mir gerade entgangen ist?

Falls ja würde ich den gerne lesen, wo du schon eine Verbindung zu meinen Zeilen siehst. :saint:

Über das "sinngebend" freue ich mich besonders! Und das Sinnkraut gedeiht sehr gerne und prächtig in so manchen Worten..

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Liebe Lichtsammlerin,

 

vor 3 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

Tatsächlich geht dem Gedicht eine Art innere Diskussion voraus. Das "Nur" schließt an diesem Gedankengang an, in der Folge erläutert LI quasi das Ergebnis, zu dem es nach reiflichen Überlegungen gekommen ist.

Ja, so ist dies schon gewollt. Über einen alternativen "Einstieg" müsste ich noch nachdenken.

 

Nein, nichts ändern, das ist ein toller Einstieg!;-)

 

"Gefunden" ist eines meiner Lieblingsgedichte von Johann Wolfgang von Goethe.

 

https://www.deutschelyrik.de/gefunden.html

 

Ich hoffe, ich verstoße jetzt nicht wieder gegen irgend eine Regel, wenn ich es hier verlinke.

 

Was ich damit sagen möchte? Also weshalb ich eine Verbindung sehe. Ich war nicht auf der Suche und dann habe ich dein Gedicht gefunden.;-) Und solche Momente sind einfach schön.

 

Lieben Gruß, Letreo

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Liebe Letreo,

 

Danke dir, nun geht mir ein kleines Licht auf..;-)

vor 22 Stunden schrieb Letreo71:

Ich war nicht auf der Suche und dann habe ich dein Gedicht gefunden

Ja, manche Dinge finden ganz unverhofft zu uns. Sie dann wertschätzen zu können ist sehr kostbar.. Es heißt zwar manchmal "Wer suchet, der findet", aber manchmal hält einen die Suche auch davon ab zu Finden.

Freue mich sehr über diese Worte von dir..

Und tatsächlich, das Gedicht von Goethe offenbart ein ähnliches Erlebnis. Vielleicht.. "finden" nicht wir, sondern werden mitunter gefunden.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

 

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Liebe Nina,

 

Es freut mich, dass auch du gerne mit auf diese Reisen gehst.. die vielen Bilder in einem Gedicht mögen eine Art Gesamtbild ergeben, aber in den tieferen Ebenen lässt sich die Bedeutung natürlich besser in den kleineren Bildern erfassen. Das kann ich gut verstehen.

vor 13 Stunden schrieb Nina K.:

ob denn nicht der Zweifel selbst erst den Sinn einer Handlung unterstreicht.

Das denke ich auf jeden Fall! Denn erst der Zweifel schafft ein Bewusstsein für die eigene Handlung. Das Für und Wider, das wir hin und her überlegen, dieses Abwägen von Möglichkeiten.. es bringt uns näher an unsere Werte. Wenn uns etwas z.B. wirklich wichtig ist, dann wird einem das manchmal erst durch große Zweifel bewusst, sobald entgegen dem handelt.

Für mich ist der Zweifel etwas, dass die Konturen schärft. Und ein klareres Bild über die Dinge schafft. Auch wenn es sehr unangenehm und fordernd sein kann, sich mit ihnen auseinander zu setzen.

Wenn Zweifel auftauchen.. kann es wert sein, ihre Beschaffenheit und Begründung genauer zu betrachten. Ohne sich darin zu verlieren..

 

Die Angst ist ein weiterer Part. Und in manchen Bereichen vermischen sich Zweifel und Ängste schnell.. ich wollte aber den Zweifel selbst betrachten, ohne die Angst zu sehr wirken zu lassen. Was die Angst betrifft, gibt es einen weiteren sinnreichen Spruch:

"Wenn es dir Angst macht, könnte es einen Versuch wert sein."

 

vor 13 Stunden schrieb Nina K.:

Wir können nie vorher wissen, was wild wachsen wird, aber wir können uns mit den Umständen, die wir vorfinden, arrangieren. 

Sehr treffend! Ja.. und der Zweifel gehört zu diesem Prozess des Arrangierens dazu..

 

Vielen Dank für deine Reflektion.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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