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Ich bin nach draußen gegangen

um niemandem zu begegnen

und fand die Welt bereit

alles zu sein

was du mir verwehrtest

 

bereit

um niemandem auszuweichen

der noch steht

stummer als ich

 

ich bin in die Ferne gegangen

um dir zu entfliehen

und fand mich bereit

jedes Tier zu sein

das du in mir zurückließt

bereit mir selbst zu begegnen

 

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Hallo Lichtsammlerin, das sind wieder wunderbare Zeilen voller Tiefe. 

"bereit mir selbst zu begegnen" Die Welt liegt dem LI zu Füßen und es ist bereit, sich einzulassen auf das Leben.

 

Das LI ist geflohen, vielleicht vor der Wahrheit und geht, um bei sich anzukommen. 

Großes Kino. 

 

Lieben Gruß Darkjuls

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Hallo Darkjuls,

 

danke dir, das hast du schön zusammengefasst.

Dass etwas nach Außen hin so scheinbar "kleines" so unfassbare Größe haben kann - bei sich selbst ankommen.

LI hat wohl nach langem Fliehen, Kämpfen und Schweigen die Bereitschaft gefunden, diese Welt zu betreten. Die Bereitschaft... zu leben.

Danke auch für dein Lob!

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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vor 4 Stunden schrieb Lichtsammlerin:

ich bin in die Ferne gegangen

um dir zu entfliehen

und fand mich bereit

jedes Tier zu sein

das du in mir zurückließt

bereit mir selbst zu begegnen

 

Hallo, moin lieb Lichtsammlerin

Diese Strophe gibt mir noch ein Rätzel auf,

TIER??

Auf jedenfalls hat mir dein Gedicht wieder sehr gefallen!

LG Josina

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OK? Was hast du dir  bei diesen Zeilen gedacht? Bist du auf der Flucht und musst wie ein Tier um dein Leben kämpfen? Eine beschissene Beziehung kann ja auch ein Gefängnis sein. Und Tiere sind wir ja im Prinzip alle.  

 

Ich bin nur neugierig und will jetzt auch nichts hineininterpretieren, was da nicht steht. 

 

Gruß Travis

 

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Hallo Lichtsammlerin,


LI ist  bereit. Vorbereitet. Entschlossen. Gewillt. Der Anker wird gelichtet und
die große Fahrt kann beginnen ...  ☺️


"Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass."
LI geht hinaus in die Welt; jedoch nicht um Menschen kennenzulernen, sondern um
'niemandem zu begegnen'. Dieser Wunsch scheint widersprüchlich, fast paradox.
Auf der einen Seite die Neugier auf die Welt außerhalb LIs Erfahrungshorizont,
auf der anderen Seite die Angst vor all den Menschen, denen LI begegnen könnte.
Erfreulicherweise haben LIs Mut und Neugier gesiegt. Und siehe da: 'Die Welt'
bzw. die Menschen begegnen LI - so scheint es - offen und freundlich; die Welt
war 'bereit' für LI, so wie sie schon immer bereit für LI war.
 

Die Welt bzw. die Menschen denen LI nun begegnet, scheinen die Sorgen und
Befürchtungen des LI nicht zu bestätigen; sie behandeln es nicht wie einen
Fremdkörper oder Aussätzigen, sondern, so mein Eindruck, sie gehen auf LI zu ... 


Die Schlussstrophe finde ich spannend. Das 'Fortgehen, um zu entfliehen' wurde
selbst zu einem Weg, zu einem Prozess, in dem LI die 'Welt' und sich selbst
kennen- und akzeptieren lernt. Nunmehr ist es bereit - so mein Leseeindruck - ja
zu sich selbst zu sagen, ja zu Ängsten und Nöten zu sagen, ja zu seiner
Geschichte zu sagen: "Mag ich mich manchmal auch wie ein verschrecktes Reh
fühlen oder auch wie ein zorniger Wolf ... ('bereit jedes Tier zu sein'), so
will ich diese 'Tiere' in mir nicht mehr verdammen, ignorieren, einsperren,
sondern sie als Teil meiner Selbst begreifen und auf sie zugehen" ('bereit mir
selbst zu begegnen').


All diese Gedanken und Wege konnte LI gehen, nachdem es 'bereit' war zu gehen
und - losgegangen ist. Und so wie ich den Schlussgedanken lese, beginnt LI, sich
mit sich selbst und seiner Geschichte auszusöhnen, Frieden zu schließen. - Ich
finde, das ist ein schönes und verheißungsvolles Schlussbild.
 -  - 
 Meine Gedanken zu deinem Gedicht.
Ich habe es gern gelesen.


LG, Berthold 


 

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  • 2 Wochen später...

Liebe Josina,

Hallo travis und Berthold,

 

bitte entschuldigt die späte Antwort! Ich glaube die Bereitschaft hat LI und mich etwas umgehauen. Da mussten wir erst einmal den Boden unter den Füßen wiederfinden....... :whistling:

 

Am 17.1.2021 um 00:31 schrieb Josina:

Diese Strophe gibt mir noch ein Rätzel auf,

TIER??

Liebe Josina, ich finde, Berhold hat das sehr gut reflektiert. Mit Tieren verknüpfen wir unterschiedliche Eigenschaften, oft nutzen wir sie im Rahmen einer Personifikation - "Er/sie kämpfte wie ein Löwe" - "schreckte zurück wie ein scheues Reh" usw... Zugleich können Menschen manchmal andere Menschen wie ein Tier behandeln, also unmenschlich. Anstatt sich dem zu entwinden, schöpft LI daraus etwas Neues.

Ich hoffe das klärt dein Fragezeichen etwas auf!

Lieben Dank dir!

 

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Am 17.1.2021 um 08:11 schrieb travis:

OK? Was hast du dir  bei diesen Zeilen gedacht? Bist du auf der Flucht und musst wie ein Tier um dein Leben kämpfen? Eine beschissene Beziehung kann ja auch ein Gefängnis sein. Und Tiere sind wir ja im Prinzip alle.  

 

Ich bin nur neugierig und will jetzt auch nichts hineininterpretieren, was da nicht steht. 

OK? Mmh. Weiß ich nicht, ob das OK ist.

Eine Flucht wäre so ziemlich das Gegenteil, denn LI ist ja endlich bereit, nicht mehr zu fliehen, sondern zu kämpfen. Ja, auch um das eigene Leben.

Ich weiß allerdings nicht sicher, was eigentlich deine Frage ist. An unterschiedlichen Deutungen bin ich immer interessiert, also keine Scheu etwas vermeintlich "falsches" zu interpretieren!

 

-------------------------------------------------------------------------------

 

Hallo Berthold,

deine Reflektion gefällt mir sehr, du hast die einzelnen Aspekte stimmig erfasst.

Hinauszugehen, um niemandem zu begegnen, kann vielleicht auch ein Wunsch nach Unverbindlichkeit sein. Ohne sich festzulegen, ohne jemand bestimmten zu treffen, aber doch diese Welt zu betreten, wie sie ist.

Und ja, sie war bereit, wie sie es schon immer war, und wartete nur, dass auch LI bereit ist.

Am 17.1.2021 um 12:48 schrieb Berthold:

Die Welt bzw. die Menschen denen LI nun begegnet, scheinen die Sorgen und
Befürchtungen des LI nicht zu bestätigen; sie behandeln es nicht wie einen
Fremdkörper oder Aussätzigen, sondern, so mein Eindruck, sie gehen auf LI zu ... 

Ja, so würde ich es auch sagen! Und das führt dazu, dass LI einige Annahmen revidieren muss, die es als "Gesetz" angesehen hat. Eine seltsam neue Erfahrung..

Am 17.1.2021 um 12:48 schrieb Berthold:

Die Schlussstrophe finde ich spannend. Das 'Fortgehen, um zu entfliehen' wurde
selbst zu einem Weg, zu einem Prozess, in dem LI die 'Welt' und sich selbst
kennen- und akzeptieren lernt. Nunmehr ist es bereit - so mein Leseeindruck - ja
zu sich selbst zu sagen, ja zu Ängsten und Nöten zu sagen, ja zu seiner
Geschichte zu sagen: "Mag ich mich manchmal auch wie ein verschrecktes Reh
fühlen oder auch wie ein zorniger Wolf ... ('bereit jedes Tier zu sein'), so
will ich diese 'Tiere' in mir nicht mehr verdammen, ignorieren, einsperren,
sondern sie als Teil meiner Selbst begreifen und auf sie zugehen" ('bereit mir
selbst zu begegnen').

Dieser Abschnitt, Berthold, zeigt mir sehr viel. Und Wort für Wort möchte ich bejahen, laut und deutlich, JA.  Danke dafür..

 

Deine Gedanken zeigen mir immer wieder, dass du durch die Worte hindurch das Leben dahinter ertasten kannst, das empfinde ich als sehr wertvoll. Vielen Dank!

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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