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Geschrieben am

Das Urteil

 

Es war ein ewig altes Ding,

das wirklich vor Millionen von Jahren,

wie Sachen, die nicht zu suchen sind,

weil man nicht wusste, das sie da waren,

unter meterhohem Sand und Gestein

und auch wirklich ganz allein,

begraben doch wohl schien zu sein.

 

Es begab sich eines Tages,

natürlich sehr viel später war es,

wir wollen nun nicht wieder sagen,

natürlich nach Millionen von Jahren

(…weil wir da ja schon mal waren),

dass ein Mensch mit Spaten kam,

und der schien sehr viel Zeit zu haben,…

 

…und dieser fing, in des Spatens Namen,

nun just im Bereich des beschrieben Ding,

ohne davon Wissen zu haben, an mit graben,

tief ging‘s hinein, in den sandigen Boden,

manches Mal störte auch schon Gestein,

er legte es frei und warf‘s nach oben

und immer tiefer ging‘s hinein.

 

Doch dann, er war schon sehr, sehr tief,

wo kein Tageslicht mehr zu ihm stieß,

weil es erstmal nachts schon war,

also vom Tag schon nichts mehr da

und er so tief, wohin kein Tageslicht ging,

da stach er noch ein letztes Mal

des Spatens glänzendes Metall,

in den Sand und stieß auf das Ding.

 

Er merkte gleich, das ist kein Stein,

und vorsichtig mochte er sein,

als er das Ding hat freigelegt,

und es hat sichtbar ihn bewegt,

denn hatte er sowas noch nie geseh´n,

darum konnte er es nicht einordnen,

doch sah er, es war alt, drum schön,

und wahrscheinlich war es ein Knochen.

 

Doch festlegen wollt‘ er sich nicht,

er besah’s nochmal im Feuerschein

und als die Nacht weg, bei Tageslicht,

doch fiel ihm echt nichts dazu ein,

ein alter Knochen, bloß von was(?)

und als sein Urteil benannte er das,

auf was anderes kam er nicht.

 

Wie ein Lauffeuer ging‘s um,

die Kund vom mysteriösen alten Fund

und das vom Urteil ward gesprochen

und wer, nun was, vielleicht hat verbrochen,

wenn nicht jetzt, dann aber vor langer Zeit,

mit seinem Urteil war er stets bereit,

dafür Rede und Antwort zu stehen,

doch wollte ihn niemand hören oder sehen.

 

Es ging nur noch um das Gerede,

von viel Geschichten einer Fehde,

wo irgendwer zu Tode kam,

ein Gelaberspuk und der war dann,

letzten Endes auch schlecht dran,

weil immer etwas Neues dazukam,

was man letztlich gar nicht glauben kann.

 

Es machte sein Urteil vollends zunichte

durch viele erfundene Realitätsberichte,

die man auch Lügen könnte nennen,

doch das klingt letztlich primitiv

und weil wir ja den Ursprung kennen,

der wahrscheinlich aus der Urzeit ist

und mit Urteil ward benannt,

lässt man die Lüge kurzerhand

als wahrheitsgetreue Geschichte leben,

das klingt besser und hebt die Laune an,

für nachfolgende Zeiten eben.

 

Und die Moral von der Geschicht‘:

Trau deinem Gegenüber nicht,

wenn er Geschichten mag erzählen,

Hand und Fuß ist selbst erleben,

also was man selber hört und sieht,

persönlich wahrnimmt, so an sich,

das ist die Wahrheit eigentlich,

und wenn diese dich beehrt,

ist sie dein eigenes Urteil wert.

 

R. Trefflich am 23. Januar 2021

 

 

  • Gefällt mir 5
Geschrieben

Hallo Ralf,

vor 7 Stunden schrieb Ralf T.:

lässt man die Lüge kurzerhand

als wahrheitsgetreue Geschichte leben,

das klingt besser und hebt die Laune an,

für nachfolgende Zeiten eben.

frei nach dem Motto, die Geschichte ist nichts anderes, als die Lüge dich sich schlussendlich durchsetzt und an die die meisten glauben wollen. Ob sie wirklich wahr ist interessiert dann niemanden mehr, weil sie genauso wenig widerlegbar wie beweisbar ist. So halten sich manche Lügen über Jahrtausende und werden sogar mit dem eigenen Leben verteidigt. Sehr gerne gelesen!

 

Grüßend Freiform

  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)
vor 8 Stunden schrieb Freiform:

...die Geschichte ist nichts anderes, als die Lüge dich sich schlussendlich durchsetzt und an die die meisten glauben wollen. Ob sie wirklich wahr ist interessiert dann niemanden mehr, weil sie genauso wenig widerlegbar wie beweisbar ist. 

 

Hallo Freiform,

ganz genau und

das ist eigentlich

fernab jeder Norm

des normalen Denken,

denn jene, die so keinen

reinen Wein einschenken,

wie alle die, die diesen trinken,

sind wenn man's ganz genau nimmt

dem Miteinander nicht unbedingt

zugetan, weil Neid, Hass, Gier,

ihr Tun immer bestimmt,

das wird wohl auch

in Zukunft so sein

obwohl noch

Hoffnung

besteht,

das es einmal,

irgendwann, auch anders geht,

doch dazu müssen die Menschen lernen,

das sie, wenn sie zusammen klar kommen wollen,

also friedlich miteinander, hier auf Erden,

das so etwas eigentlich nur geht,

wenn man in ehrlicher Hilfe

zusammensteht,

führ' ich hier

dazu mal an,

und für deine

Gedanken dazu

einen lieben Dank.

Grüße Ralf

 

 

vor 6 Stunden schrieb Flutterby:

Hallo Ralf,

 

mir gefällt vor allem der letzte Absatz über die Moral sehr gut. Schön beschrieben und in Worte gefasst  

 

LG Flutterby

 

Hallo Flutterby,

der Schluss ist wie

in dem eigenen Leben,

wo wir uns die Gedanken

zum Abschluss geben,

für alles das, was

wir so machen,

jeder seins,

egal was

für Sachen,

alles beginnt man

und bringt es zu Ende,

für sich selbst aber dann

in guter abschließender Wende,

so das man neu beginnen kann,

es ist das Happy End,

das man hier nennt,

darauf kommts an,

und hiermit wär

Dank an dich 

zu sagen.

 

Grüße Ralf

 

Und natürlich noch einen Dank fürs lesen und liken, hier nun noch unbedingt,

und zwar an @Ponorist, @Gina, @Melda-Sabine Fischer und @GünK.

 

LG Ralf

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  • Schön 1

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