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Geschrieben am

Ehrfurcht

 

Zu ehren und fürchten zugleich

davon wird mir etwas schlecht

Erniedrigung hängt daran,

ist zu nah, da kann

ich mich nicht recht

entzwei reißen vielleicht,

dass Angst mich nicht beschleicht

 

Ist kein gutes Wort, ich wünscht

es hätt‘ etwas mehr Mut,

damit niemand kriechen muss,

rauf und runter leiern – Stuss!

Im Fürchten wird nichts gut,

von oben her beschimpft,

ewig eingeimpft

 

Für Seelenheil geschunden,

was sonst so unermesslich lieb

und teuer wie das Leben war.

So lebt‘ es sich, vernarrt,

unendlich tief gebückt, gebietet

Ehrfurcht unser, ohne zu gesunden,

niemals überwunden.

  • Gefällt mir 3
Geschrieben

Stimmt. Was hat es mit Furcht zu tun?

Oh und Hallo Peter! 

Ehrmut... ist irgendwie aber auch nicht passend. Ist Ehrfurcht nicht ein bewunderndes Staunen? 

Geht das überhaupt in Ehrfurcht leben? Ist das nicht etwas das mal kurz aufpoppt und dann wieder abflaut?

Oder lebt ein Erleuchteter in Ehrfurcht von den Dingen dieser Welt, aber auf eine schöne Art und weise? 

Ist das ein anderer Begriff, ein anderes Gefühl?

Jedenfalls.

Ein ehrfürchtiger Begriff. Und mein Kommentar sicher auch nicht sonderlich hilfreich, oder?

LG JC

  • Danke 1
Geschrieben

Herzlichen Dank für Eure Likes @MatSo und @GünK und natürlich für Deine Gedanken, @Joshua Coan.

Ehrfurcht ist für mich ein zutiefst verwirrender Begriff, den ich, außer im abwertenden Sinne ironisch, nur aus einem religiösen Kontext heraus kenne. Als ich ein Kind war, habe ich einmal meinen Vater gefragt, was Ehrfurcht bedeute - bezogen auf (den katholischen) Gott. Offenbar hatte er sich selbst nie richtig Gedanken gemacht und stammelte sich etwas zurecht, das ich nicht verstand. In meiner kindlich naiven Gläubigkeit war mir die Verehrung nicht fremd, Furcht habe ich aber vor diesem Gott nie empfunden. Ganz im Gegenteil, er gab mir vielmehr das fehlende Stück Geborgenheit, das ich von zuhause nicht kannte. Einige Jahre später, mein Glauben war längst dem Zweifel und der Vernunft gewichen, wurde mein Vater dann zu einem toxischen, religiösen Fanatiker, der Furcht verbreiten konnte, wo immer er war, ohne Vorwarnung, was einige Jahre anhielt und böse endete.

So bleibt mir das Wort "Ehrfurcht" bis heute ein Rätsel. Am liebsten verbinde ich es mit dem nordkoreanischen Regime - als Verständnis-Stütze oder Metapher. Dort fürchten sich die Menschen, während sie gleichzeitig zur Verehrung gezwungen werden, bis sie vielleicht tatächlich daran glauben oder zumindest zu Widerworten nicht imstande sind.

Der Verarbeitungsimpuls, in meinem persönlichen Sinne, hat mir jedenfalls ein Stück weit geholfen und ich bin jedes Mal sehr dankbar, dass ich hier eine Plattform gefunden habe, wo ich so ein Zeug hinschreiben kann. Vielen Dank.

VLG Euer Peter

  • Gefällt mir 1
  • in Love 1
Geschrieben

Hallo Peter,
Ehrfurcht empfinde ich als ein positiv geprägtes Wort, wahrscheinlich weil mir deine Erfahrungen fehlen. 
Ich kann Ehrfurcht allerdings  nur zur Natur empfinden und nicht zu Menschen.
Wieder sehr gerne gelesen, wenn es auch noch etwas früh ist für so schwere und ernsthafte Texte.

 

Grüßend Freiform

  • Danke 1

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