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Geschrieben am

Ich mag den Hain,
in dem die Stille weilt        
und die Betriebsamkeit
noch so bedächtig eilt;


wenn sich die Birke hell
aus dunklem Tann erhebt,
das späte Himmelsblau     
sich schon ins Nachtlicht webt.    


Wo mir die Sonne auch        
im trauten Mondschein lacht.    
Hier lass uns rasten.
Ich halte Wacht.         


 

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Geschrieben

Lieber @Berthold - deine Zeilen entführen, schenken Kraft und irgendwie bin ich dabei versucht, tiefer ein- und auszuatmen, um die Stimmung nicht zu zerstören, die mich mitnimmt. Wenn ich dann die Augen schließe, entdecke ich das dunkle Blau über der Birke und fühle mich beschützt. Du hältst ja Wacht.

Wirklich immer wieder ein Vergnügen, von dir zu lesen.

LG Sonja

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Berthold!

 

Du könntest hier ruhig öfter mal auftauchen! 

Die Kontraste harmonisieren sehr fein miteinander und erzeugen feine Übergänge, Übergänge die für sich allein schon in neuer Schönheit entstehen. 

 

Vielen Dank für diese Zeilen!

 

LG JC

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Berthold,

nach soviel Lob kannst du bestimmt eine konstruktive Kritik ertragen.

 

"Ich mag den Hein,

in dem die Stille weilt..."

 

Dieser Anfang ist wunderbar.

Die zwei folgende Verse stören, ja zerstören die eingangs hervorgerufene Harmonie.

Die beiden Schluss Verse wirken für mich etwas abrupt, vielleicht weil ich davor in einer Traumstimmung versetzt worden war... Dein Gedicht könnte ruhig länger sein und sanfter landen.

  • Danke 1
Geschrieben

Hallo Berthold,

 

ein wunderbares Spiel der Gegensätze, das du hier hervorbringst. Die Aussagen werden immer wieder aufgehoben, ihre Wirkung aber wird gerade dadurch bestärkt, die Unschlüssigkeit scheint sich zu vertiefen.

In gewisser Weise weiß ich nach dem Lesen kaum mehr, woran ich hier bin.

Jedes Oxymoron sät einen kleinen Zweifel ins Bild. Zurück bleibt der starke Eindruck eines Zwiespaltes, wie er womöglich dem LI selbst entspringt.

 

In diesem Zwiespalt möchte LI schließlich rasten. Vielleicht um sich diesem erst gänzlich bewusst zu werden, nachzuspüren, und "Wacht" über all dies innere Empfinden zu halten.

Aber das ist natürlich nur eine von vielen möglichen Deutungen.

 

Vielmehr als Gewissheit entsteht die Ahnung von etwas, und gerade das finde ich hier sehr schön. Es birgt die Möglichkeit, dass vieles daraus wachsen kann, überraschend, vielleicht hoffnungsvoll. Es bleibt also offen, was sich in der Folge aus dem Empfinden ergibt, so kann ich selbst verschiedenes im Kopf durchspielen.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

  • Danke 1
Geschrieben

Lieber Berthold,

 

deine Zeilen regen zum Nachdenken an. Ich empfinde beim Lesen eine gewisse Ungewissheit und vielleicht sucht das LI gerade danach um genau dort zu verweilen und dennoch Geborgenheit zu empfinden, weil es sich vermutlich eingeengt oder bevormundet fühlt. Die Gegensätze wirken auf mich wie ein Ausbrechen aus Mustern und dennoch läuft das Ganze sehr harmonisch ab.

 

Sehr gern drüber nachgedacht!

 

Lieben Gruß, Letreo

  • Danke 1
Geschrieben

Meine Lieben,


schön, dass ihr mich auf meinem Abendspaziergang begleitet habt. Meinen herzlichen Dank für eure Kommentare; danke auch fürs Mögen und stille Lesen.
LG, Berthold

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@Elmar
Wenn meine Stimmungsbilder so treffend bei dir angekommen sind, dann freut mich das. Danke für deinen Besuch. ☺️

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@Buchstabenenergie
Danke für dein Lob. - Ein Bild vor Augen haben, ist das eine, dieses Bild mit Worten zu zeichnen, das andere. Dieser Schaffensprozess ist jedesmal aufs Neue spannend und - gelingt nicht immer. :)

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@Sonja Pistracher
Da bleibt mir nur, dir herzlichen Dank zu sagen, für deine wohlwollende Besprechung meines Gedichts. ☺️

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@Joshua Coan
Auch dir meinen herzlichen Dank für deinen freundlichen Kommentar. Deinen Blick auf die Kontraste in diesem Gedicht und ihr Harmonieren finde ich hilfreich und spannend. 

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@Carlos

Ja, ich ertrage konstruktive Kritik. :wink:
Mehr noch, ich bin daran interessiert. Auch sie ist ein Grund, warum ich Gedichte hier einstelle.

Stichworte Harmonie und Störung.
In diesen Versen war es durchaus meine Absicht, eine positive, angenehme Abendstimmung zu zeichnen; gern auch harmonisch. Was ich jedoch nicht möchte, ist, eine überzeichnete Bilderbuchstimmung / Bilderbuchharmonie gestalten. Durch solch ein Bild dürfen schon mal ein paar lästige Fliegen und Ameisen huschen. Insgesamt versuche ich also, Überzeichnungen, die ins Kitschige abrutschen könnten zu vermeiden.


Stichwort abruptes Ende.
Vielleicht würde dieses Gedicht noch eine weitere Strophe vertragen, da muss ich erstmal in Klausur gehen und drüber nachdenken. 
Bei der Beschreibung einer 'Szene' orientiere ich mich gerne auch an einer Handreichung, die sich genau genommen aufs Drehbuch schreiben bezieht: So spät wie möglich hinein, so früh wie möglich wieder heraus (in die Szene / aus der Szene). Hm.

Die Länge des Gedichtes könnte sich also noch ändern, die Landung jedoch, das Auftauchen des LD werde ich wohl so belassen. Hier finde ich einfach keinen Grund den Schlussgedanken zu verlängern. Sorry. 

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@Lichtsammlerin, Geburtstagskind :attention:
Deine Lesart meines Gedichtes finde ich spannend - und sie gefällt mir. 
Die Widersprüchlichkeiten, die du thematisiert hast, resultieren nach meiner Sicht aus der Gegenüberstellung: ruhiger, harmonischer Feierabend in sympathischer Natur versus lauter hektischer Arbeitstag / Alltag in verbauter Umgebung.  Ich wollte hier eher die äußeren Umstände andeuten; die 'Betriebsamkeit' des Alltags. 
Freut mich, dass dir meine Verse Raum für eigene Gedanken gelassen haben. ☺️

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@Letreo71
Lieben Dank auch für deine spannenden Gedanken zu meinem Gedicht.
Also eigentlich wollte ich ja nur einen Abend in friedlicher Natur zeichnen, dessen angenehme  Stimmung beschreiben und im Schlussbild auf LD schwenken.  - Vielleicht habe ich dabei zu stark am 'Kontraste'-Regler gedreht. Hm.

vor 21 Stunden schrieb Letreo71:

weil es sich vermutlich eingeengt oder bevormundet fühlt. Die Gegensätze wirken auf mich wie ein Ausbrechen aus Mustern

Wobei ein betriebsamer Arbeitsalltag ja durchaus 'einengend' ist. Und wenn dann der Wunsch entsteht 'auszubrechen' ... dann macht LI einfach einen Spaziergang zum Wäldchen.  - Und schon fügt sich eins ins andere. 
Ich glaube, die Sichtweisen von dir und Lichtsammlerin auf der einen Seite und die Meine auf der anderen - liegen nahe beieinander.

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:hiya:



 

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Geschrieben

Hallo Freiform,

freut mich, dass du mein Gedicht noch entdeckt hast, und es dir gefällt. ☺️

 

vor 7 Stunden schrieb Freiform:

Hier darf man echt nicht zu lang fernbleiben,

Stimmt. Selbst wenn ich mehr oder weniger täglich hier vorbeischaue, finde ich jedesmal eine beachtliche Zahl neuer Werke vor. Sie alle zu lesen, ist sehr zeitintensiv ...

Danke für deinen Besuch und Kommentar.

LG, Berthold 
 

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