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Empfohlene Beiträge

 

Des Atem Schöpfung

formbarer Lehm

            Sinngestalter

                         handlos

hauch ihnen Leben ein

 

 

Unsichtbarer

schwankend

wirf deine Schatten nicht hin

ins weite

         sichtbare Nichts

                  ins

spiegelnde Antlitz

 

 

oh Erde

oh Geist

           Urgewalt

                  die wirkende Kraft

du Flüsterer

am Seelengrund

 

 

Träumer

Hüter der Frage

                unwissende Ahnung

         noch

nenne sie nicht

 

 

der Suche Sinn

verwandeltes Sein

                 Wanderer

                            zeitlos

schwöre zu leben

                     jenseits der

                           wissbaren Antwort

 

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Hallo Lichtsammlerin,

optisch lassen deine Verse das Bild einer Treppe, das Bild von Stufen im Geiste entstehen.

Am Anfang scheinst du Gott, einen Schöpfer anzusprechen. Du bittest ihn, "ihnen" Leben einzuhauchen.

Ich interpretiere es so, dass, deiner Ansicht nach, die Menschen, die dich umgeben, quasi tot sind, nicht wirklich lebendig. Der Geist fehlt ihnen, oder die Nächstenliebe.

Ich glaube, in der zweiten Strophe bis du selbst die du dir selbst ansprichst.

In der dritten Strophe wendest du dich an die Natur.

Vierte und fünfte Strophe gehören zusammen.

Dein Gedicht lässt mich an den Nietzsche von "Also sprach Zarathustra" denken.

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Hallo Carlos,

 

es stimmt, optisch entsteht der Eindruck von Stufen, das war mir gar nicht so bewusst, aber es passt inhaltlich. Damit drückt sich eine Art "Vor" und "Zurück" aus, das im Ganzen einen Weg zeichnet.

Der anfängliche Verweis auf einen göttlichen Bezug ist natürlich ein Rahmen für alles Folgende. Die Anrede des "Sinngestalters" weicht dann leicht davon ab. Gemeint ist nicht zwingend ein Gott oder eine göttliche Person, sondern ein Mensch, ein Geist, der durch seine Hände oder Worte etwas erschafft, Sinn gestaltet.. in diesem Sinne - schöpft. Und aus leblosen Dingen etwas lebendiges schafft, indem er ihnen Leben einhaucht..

Deine Reflektion ist sehr treffend, Danke dir für dein Hineinspüren!

 

vor 26 Minuten schrieb Carlos:

Dein Gedicht lässt mich an den Nietzsche von "Also sprach Zarathustra" denken.

Mmh.. mir begegnen immer wieder Verweise auf diesen Text. Ich denke, ich sollte ihn selbst mal lesen :whistling:

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Liebe @Lichtsammlerin - Carlos liegt mit seinem Hinweis auf Zarathustra tatsächlich punktuell richtig, wie ich meine. Allerdings ist Zarathustras Ziel der Übermensch, wobei ich in deinen Zeilen den Hinweis auf die Hoffnung nach dem Sinn, deren Erfüllung und deshalb den Atem der Schöpfung dafür angerufen erachte.

Ein faszinierendes Gedicht, das am Ende der Hoffnung auf ein verwandeltes Sein einen zeitlosen Sinn verleiht. Mir gefällt die Aufforderung "schwöre zu leben jenseits der wissbaren Antwort" unglaublich gut.

Deine Begabung, mit Worten eine Welt aufzuzeigen, eine Begegnung, ein Gedankenspiel, ist wirklich von besonderem Wert.

Sehr gerne immer wieder gelesen.

LG Sonja

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Liebe Sonja,

 

lieben Dank für deine Worte. Ich muss wirklich, wirklich WIRKLICH dringend diesen Zarathustra Text lesen, wie es scheint! Naja, momentan ist die Bücherei geschlossen. Also Geduld :saint:

Du hast recht, es geht keineswegs um einen Übermensch, vielmehr um eine Gesamtheit, ein Einklang all der Anteile in einem Menschen. Und ihre Versöhnung..

Am 20.2.2021 um 12:59 schrieb Sonja Pistracher:

Mir gefällt die Aufforderung "schwöre zu leben jenseits der wissbaren Antwort" unglaublich gut.

Vielen Dank! Ich werde dazu auch keine weitere Erläuterung o.ä. geben, ich glaube, diese Worten sprechen allein durch ihr Wirken, zumindest lese ich das auch aus deiner Antwort.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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