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Liebe anais,

 

danke dir, ich denke, die Kraft wird LI finden.. und feststellen, dass manche Federn nachwachsen. Und dass manche Schwalbenkinder - auch Jahre später, im Gewand eines Erwachsenen - noch flügge werden können.

Vielleicht ist es nie zu spät, das Fliegen zu erlernen..

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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liebe Lichtsammlerin,

 

als ich vor langen Jahren die Stellungnahme des Leiters der hier ansässigen Erziehungsberatungsstelle las,

worin er sexuellen Mißbrauch als "verirrte Zärtlichkeiten" bezeichnete,

also die Tat bagatellisierte bzw. aus der Täterperspektive nahebringen wollte,

 

bin ich unglaublich zornig geworden.

 

Es ist kein Fehler, es ist ein Verbrechen.

 

Dieses Bewußtsein muss in die Köpfe bzw. die innersten Zellkerne der Menschen hinein -- da aber Mißbrauch so weit verbreitet ist, insbesondere in Mitteleuropa, wie ich mal gelesen habe,

wird viel beschwichtigt, bagatellisiert und weggeschaut.

 

Gut, es zu thematisieren, immer und immer wieder.

 

liebe Grüße

 

Ichdichteab&zu

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Hallo Ichdichteab&zu,

 

deine Worte kann ich nur unterschreiben.

Der Ausdruck "verirrte Zärtlichkeiten" ist eine so unfassbare Verharmlosung grausamer Taten.. da fehlen mir manchmal schlicht die Worte.

Ja, es wird zu viel weggesehen. Weil das Ausmaß kaum zu begreifen ist. Aber wer nicht hinsieht, kann nichts ändern.. Es ist die Realität, die schonungslos ist.

 

Ein Vogel ohne Federn.. als Kind nie flügge geworden. Ich glaube fest daran, dass sich das Fliegen auch später noch lernen, "nachholen", lässt, aber es bleibt doch immer etwas anders. Vielleicht fehlt eine Spur Unbeschwertheit. Leichtigkeit. Es gibt nur eine Kindheit, all diese Dinge zu erfahren und zu verinnerlichen, sie ganz in sich verankert zu wissen. So tief können spätere Wurzeln des Vertrauens wohl nicht mehr reichen.

 

vor 2 Stunden schrieb Ichdichteab&zu:

Es ist kein Fehler, es ist ein Verbrechen.

Und eben dieser Ausspruch wird von den Tätern ver-kehrt. Und indem die Gesellschaft sich auf diese Seite stellt, von "Ausrutschern" spricht und "er hat nur einen Fehler gemacht" usw.. macht sie sich mit schuldig. Sprache hat viel Macht. Deswegen wiederhole ich es gerne:

Es ist kein Fehler, es ist ein Verbrechen.

 

Danke dir.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Guten Morgen Lichtsammlerin,

 

die Gesellschaft spricht von Ausrutschern, weil sie immer noch patriarchal geprägt ist.

"It's a man's world".

Auf Männer ausgerichtet, von ihnen dominiert.

 

Frauen lernen sehr früh durch Männeraugen zu schauen --

da wird nach wie vor eher ihr Liebreiz und ihr freundliches der Mama helfen betont

als wenn sie auf dem Baum rumsteigt oder ihr Fahrrad reparierten möchte.

 

Jungs wiederum wird ihre weiche Seite abgesprochen - auch dies nach wie vor - und sie werden künstlich stolz gemacht auf ihre Männlichkeit, kondensiert in ihrem Geschlechtsteil.

 

Ist ja auch klar, wir alle wurden von Frauen großgezogen, die lange nach den Männern erst das Wahlrecht bekamen und denen noch vor ca. 50 Jahren ihre Arbeitsstelle gekündigt werden konnte vom Mann. Irgendwelche Philosophen billigten uns gar weniger Intelligenz zu aufgrund der geringeren Gehirnmasse ...

 

Frauen herabzumindern, zu entwürdigen und zu benutzen ist so eine Art Gewohnheitsrecht geworden ...

In meiner Stadt gab es unlängst einen Freispruch für einen Mann, der eine psych. abhängige Person sexuell mißbraucht hat.

Eine Freundin von mir, die am Bahnhofsclo von einem Mann bedroht worden ist, ging zur Polizei. Diese fand den Mann, der angab, er habe sich von meiner Freundin, die er für einen Schwulen hielt, bedroht gefühlt. Die Polizei glaubte dem Mann ...

 

Diese Reihe ließe sich endlos fortsetzen - ich spare es mir.

 

Es ist sehr unbequem da nicht mitzumachen. Es werden einer die Belohnungen entzogen, die das "System" für angepasste Frauen bereit hält.

Klar, wir haben inzwischen Gleichstellungsbeauftragte und Frauenhäuser und "Me-too-Debatten" -- dennoch. Wenn frau_man bei dem normalen Abwertungsringelreihen nicht mitmacht, ist sie schnell draußen und das kann bis hin zu Mobbing gehen.

 

liebe Grüße in einen warmen Vorfrühlingstag

 

Ichdichteab&zu

 

 

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Hallo Sternenherz,

 

etwas verspätet noch ein dankendes Wort. Ich finde du hast hier die Grundproblematik in klaren Worten erfasst..

Aber das gibt auch Anlass zur Hoffnung. Ja, unsere Gesellschaft und ihre Strukturen sind sehr patriarchal geprägt und das ist leider sehr spürbar. Aber dass sich die Strukturen verändert haben und immer noch verändern, lässt mich hoffen, dass es eines Tages wirkliche Gleichheit geben kann.

Damit das geschehen kann, braucht es wohl weiterhin Menschen, die sich nicht vor dem Unbequemen scheuen.

Meine Worte und Gedichte sind allzu oft sehr unbequem, das lese ich auch in den Kommentaren, aber wem wäre schon gedient, wenn ich die Worte in hübsche Lügen einkleide?

Solange alles bequem und angenehm ist, besteht ja für keinen ein Anlass etwas zu ändern. So gesehen - bin ich gerne etwas unbequem.

 

Danke dir.

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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