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Geschrieben am

Gedanken

 

Wie des Meeres Wellen

fließen die Gedanken.

Kommen in Fluten schnellen

und fangen an zu tanzen.

 

Halten sich fest im warmen Sand,

versuchen sich zu ordnen

bevor sie nehmen überhand

entlassen in des Bodens Orten.

 

Der Rest der Wellen treibt davon

in die großen Weiten.

Sie enden dort am Horizont

und werden dort verbleiben.

 

27.12.08

 

Gruß!

mystic

  • Antworten 6
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aktivste Mitglieder in diesem Thema

Geschrieben

Hallo mystic,

 

da bin ich wieder. Diese Ehre wird nicht jedem zuteil, doch ist mein Kommentar das Ergebnis selbstlosen Handels und keine Erwartung führt meine Feder noch füllt sie das Tintenfässchen.

 

Dein Gedicht ist metrisch nicht ganz sauber, aber das ist mir scheißegal, weil ich ein Liebhaber des vers libre bin ob mit oder ohne Endreim. Es liest sich trotz allem bis zum Ende flüssig. Anfangs dachte ich, wie langweilig es doch sei, die Vokabeln Gedanken, Meer und Wellen in "einem Atemzug" zu nennen , aber die folgenden Strophen zeigen durchaus kreative Momente. Sie bringen mir eine kleine aber feine Kurzweil. Was wieder negativ auffällt sind die Satzverdreher (Inversionen).

 

Kommen in Fluten schnellen

und fangen an zu tanzen.

 

Also die erste Zeile des Zitats finde ich scheußlich. Hier verbiegst Du den Satz des Endreims wegen. Das ist aber nicht Sinn der Sache, weil Reime eher unterstützend wirken sollen, als dass die Sprache voll und ganz des Reimes wegen ihren Glanz verliert.

 

In den folgen Strophen geht es leider so weiter.

 

Ich danke Dir für Deinen Gedichtbeitrag.

 

Nichts für ungut

und beste Grüße

Mike S

Geschrieben

Herzlichen Dank!

 

Ich habe es nochmal nachgelesen und finde es ganz prima!

Nun ja, manchmal erfordert es in meinen Sinn, das Gedicht stimmig zu machen, eben Satzverdrehungen. Der Inhalt bleibt ja unberührt.

 

Ich bin eben grad erstaunt, dass das von mir kommt. :lol:

 

Gruß!

mystic

Geschrieben

Hallo Mystic,

 

über Metrik, Schemata, Betonungen und gerade über den Begriff des vers libre (der keineswegs feststehend ist, sondern verschiedenfach genutzt wurde und wird) lässt sich vortrefflich streiten. Daher beschränke ich mich darauf, wie dein Gedicht inhaltlich und klanglich bei mir ankommt.

 

Ich kann deinen Metaphern viel abgewinnen. Sie zeichnen fantasievolle Bilder und berühren mich. Jedoch muss ich gestehen, dass mich der Rhythmus stolpern lässt, was aber vermutlich an meiner Lesart liegt, da Mike es anscheinend flüssig lesen kann:-)

 

Die einzigen wirklichen Kritikpunkte sind in meinen Augen der recht dürftige Inhalt, sowie die bereits von Mike erwähnten Inversionen, die ich stets als klanglich unschön empfinde. Zum Inhalt: das lyr. Ich hat rasende, durcheinander wirbelnde Gedanken, die teils Fuss fassen und teils wieder entweichen und nicht zu fassen sind. Steckt für dich mehr dahinter? Interpretiere ich falsch? Ich verlange keine lückenlose Aufdeckung - ein ja oder nein würde mir jeweils reichen;-)

 

Auch dies ist sicherlich Geschmacksache und viele mögen sagen, dass dieses Gefühl durchaus ausreicht, um 3 Strophen zu füllen. Mir persönlich fehlt der Hintergrund, eine Geschichte und die Lösung.

 

Dennoch mein Lob zu einer größtenteils lyrischen Sprache und einem Text, den ich gern gelesen, überdacht und kommentiert habe.

 

Danke

 

Gruß

Quicksilver

Geschrieben

Hallo Quicksilver!

Der Nick gefällt mir, weil ich mal großer Surffan war! :lol:

Steckt für dich mehr dahinter? Interpretiere ich falsch? Ich verlange keine lückenlose Aufdeckung - ein ja oder nein würde mir jeweils reichen;-)

Nun ja wie es mir auch mit anderen Gedichten geht, kann ich verstehen, dass es Dir ziemlich inhaltslos erscheint.

Kennst Du Dich mit Depressionen aus? Weißt Du wie man da grübelt? Für mich bedeutet es einfach, und versuchte es etwas positiv darzustellen, dass es einen Weg gibt den Grübeleien- Gedanken- zu entkommen, sich denen zu entledigen. Man baut sich eine Schublade im Kopf- rein imaginär- und verschließt diese mit samt den Gedanken. Nichts ist weg, aber abrufbar und dieses positive Ende habe ich dann mit dem Horizont gemeint.

 

OK, vermutlich für nicht oder niemals Betroffene nicht nachvollziehbar, aber ich gebe mein bestes.

 

Gruß!

mystic

Geschrieben

Ich hab' noch nie Depressionen so schön beschrieben bekommen! :wink:

 

Metrisch unsauber ist mir bloß S1,V1+V3 aufgefallen und sonst in Ordnung.

 

Die Idee das Ganze so aufzuziehen finde ich sehr gut und sehr schön umgesetzt vor allem! Deine Sprach- und Wortwahl ist wirklich schick und selten zu finden!

 

lg David

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