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Geschrieben am (bearbeitet)

Wandern ist ein Seelenwohl,

lässt, was vorher leer und hohl

im andern Licht erscheinen

sollte man wohl meinen.

 

Steil bergauf ins Ungewisse

ausgetrickst die Kümmernisse,

feucht, erhebend, Waldgeruch,

auf den Lippen einen Spruch.

 

Laub, das jede Spur verdeckt,

Waldgetier, das aufgeschreckt,

versuche keuchend mitzuhalten,

um den Tag mir zu gestalten.

 

Irrwege, im Kreise drehend,

plötzlich dann am Anfang stehend,

Dunkelheit, die schleierhaft,

in ihr versinkt die eigene Kraft.

 

Durchhalteparolen konsequent

man als Ansporn gern benennt,

während Knochen schwächeln

und die Lungen müde hecheln.

 

Dann am Ziel schlürfend Schritt

schlotternd ausgerutscht am Split

fast schon vor der Eingangstür,

man sich phrasenhaft verlier

 

im Bewusstsein vom Erkennen

dass nur stark, der ohne flennen

den Spaziergang nun beschreibt,

herrliche Erinnerung, die bleibt.

 

„Es ist vollstreckt, was war perfekt“

 

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Geschrieben

Liebe @Sonja Pistracher,

 

dein Gedicht lässt wunderbare Erinnerungen in mir hochkommen. Bei den Pfadfindern wandern wir sehr gerne und dann auch über mehrere Tage mit Übernachtungen im Zelt oder bei netten Bauern im Stall. Wandern ist einfach etwas schönes, draußen in der Natur ohne Gedanken und trotzdem ein Ziel verfolgen.

Sehr schön geschrieben und sehr gerne gelesen!

 

Liebe Grüße

Lina

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Geschrieben

Liebe Sonja,

 

das Wandern ist mir immer eine große Freude und ich danke der deutschen Sprache für das Wort WANDERLUST. Dies Gefühl, selten in anderen Sprachen benennbar, spüre ich immer gerne durch meine Glieder strömen..

In deinen Worten lese ich einen Zwiespalt. Innerlich eben diese große Lust hinauszugehen und zu wandern, die Natur zu durchstreifen usw.., körperlich aber eine große Überforderung, vielleicht weil LI aus der Übung ist, lange nicht mehr gewandert ist o.ä..

So wird der schöne Ausflug zu einer Plackerei.. und doch scheinen die schönen Erinnerungen zu überwiegen.

 

Einige Kommata sind mE überflüssig und etwas irreführend, vielleicht schaust du da nochmal drüber :smile:

 

--- Versuche, keuchend mitzuhalten, ---

 

--- Irrwege, im Kreis sich drehend, ---

 

 

Liebe Grüße Lichtsammlerin

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Geschrieben (bearbeitet)

Ich erinnere mich nur daran, liebe @Sonja Pistracher, dass ich in jungen Jahren bei meinen wiederholten Urlauben im Zillertal an Wanderungen teilnahm, die mich doch arg angestrengt haben. Es ging bis zu 4 Hütten bergauf. Die Hütten waren immer ein wunderbares Ziel. Dort gab es ein Glas frische Milch und einen Obstler, zumindest auf der 1. Hütte. In der 2. nahmen wir dann 2 Gläser Milch und 2 Obstler zu uns. Anlässlich unseres Aufenthalts auf der 3. Hütte mit 3 Gläsern frischer Milch und 3 Obstlern sparten wir uns dann allerdings den Aufstieg zur 4. Hütte. 

 

Lag das jetzt an den Obstlern oder der Milch? - Aber schön war es allemal.

 

Liebe Grüße von Melda-Sabine

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Geschrieben

Liebe @Lichtsammlerin, liebe @Melda-Sabine Fischer, liebe @Gina, liebe @Lina, liebe @Josina.

Ihr habt völlig recht - ich war bei diesen Gedanken zwiespältig unterwegs. Vor drei Wochen bin ich bei einer dieser Wanderungen, die ich so gerne mit einem/einer meiner Enkelkinder mache, unglücklich gestürzt. Auch nur dem Schalk im Nacken geschuldet, weil wir dann Fotos machten, die ein bisschen akrobatisches Geschick verlangten. Wir haben so herzlich gelacht und dabei bin ich einfach umgefallen. Bänderzerrung bzw. kleiner Einriss am rechten Knöchel und dickes Knie links. Echt nervig. Dann war gestern die erste Wanderung mit meinem Enkel angesagt. Sollte nur kurz sein, weil ich ja noch Probleme habe. Aber dann haben wir uns vertratscht, sind immer weitergegangen und irgendwann einfach quer feld ein durch den Wald. Dabei haben wir uns vergangen und sind plötzlich bei Einbruch der Dunkelheit wieder an einer Wegkreuzung gestanden, die wir zwei Stunden davor auf anderem Wege verlassen hatten. Also ging es nochmals eine dreiviertel Stunde durch den Wald - bei einbrechender Dunkelheit - steil bergauf in das nächste Dorf. Das hat mich etwas überfordert ( vor allem meinen Knöchel) und genau das wollte ich darstellen.

Ansonsten bin ich fast jeden Tag unterwegs und manchmal eben auch über Stunden. Und fast immer mit meinen Enkeln, die ja schon etwas älter sind. Ich liebe es, einfach loszumarschieren und spontan die Richtung zu wechseln. Je nach Stimmung, Laune und Zeit. Mein Mann rennt immer - er kann es nur sportlich sehen. Mache ich auch, aber mit den Enkelkindern kann ich es ein bisschen mehr genießen.

So - nun wisst ihr alle, warum dieses Gedicht alle Facetten in sich trägt. Ist ja auch genau erklärt.

Danke für Euer G´spür, genau diese Momente herauszulesen, die ein bisschen den Widerspruch zur doch sehr vorhandenen Wanderlust aufgezeigt haben. Freue mich dann immer sehr über Kommentare, weil ich mich gerade in solchen Momenten gerne verstanden fühle.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend und sage dir liebe @Flutterby ein ebenso herzliches Dankeschön für dein Like.

Sonja

 

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Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Sonja,

 

ich habe deine Zeilen gern gelesen und gut nachempfinden können. Ich wandere sehr gern, aber leider komme ich aus gesundheitlichen Gründen dabei oft an meine Grenzen, was ich sehr schade finde, dennoch tue ich mir, alleine für das Seelenwohl, das immer wieder an.

 

Liebe Grüße, Letreo

 

 

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Geschrieben

Liebe @Letreo71 - Das ist bei mir auch so,  dass ich früher gar nicht zu halten war und immer hinausgestiefelt bin,  sobald es ging.  Zumal es auch eine lange Zeit gegeben hat,  die ich alleine war.  Manchmal bin ich ohne Ziel einfach losmarschiert. Es tut mir wirklich sehr leid,  dass du krankheitsbedingt eine Einschränkung hinnehmen musst.  Das ist die schlechteste Option,  nicht wandern gehen zu können.  Ich wünsche dir das Allerbeste und vor allem keine Schmerzen.  

In diesem Sinne einen schönen Sonntag.  

LG Sonja 

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Geschrieben (bearbeitet)

Huhu Sonja!

 

Bin auch mal wieder zuhause, und kann wieder ein wenig schreibseln.

Ich nehme an, dass du bei dieser Gedichtform nach "Kritik" suchst - zumindest, die Metrik betreffend. Inhaltlich habe ich bei dir sowieso nie etwas zu "kritisieren", aber das weißt du ja.

Noch bin ich nicht 100% fit.. aber ich werde dir die Tage eine PN bezüglich der Zeilen schreiben.

 

Die Zeilen hier:

"in ihr versinkt die eigene Kraft.

Durchhalteparolen konsequent"

 

Springen mir z.B. bei der angestrebten metrischen Form ins Auge. Wahrscheinlich, weil du hier 9 Silben nutzt, wo du in den Strophen zuvor einen anderen "Takt" beibehalten hattest. Auch wechseln sich ab und an jambische Verse mit trochäischen Versen ab, was in den ersten Strophen allerdings gut und flüssig zu lesen ist, da du eine Zeit lang die Strophen in gleicher Form durchgezogen hast. Wenn man dann in einer Strophe etwas deutlicher von der vorherigen Strophenform abweicht, fällt es dem metrischen Leser evtl. als Stolpersteinchen vor die Füße. Dass ich die Zeilen dennoch gut finde, weißt du ja auch

 

Liebe Grüße,

Stefan

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  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Lieber @Lightning, lieber Stefan! 

Gerade sehe ich erst,  dass du dich meiner Zeilen angenommen hast und freue mich sehr darüber.  

Irgendwie bin ich wohl ein blindes Huhn, dass ich das nicht erkennen kann.  Auch wenn ich auf- und abbetone,  was das Zeug hält.  Bin wohl ein hoffnungsloser Fall,  der sich aber weiter bemühen will.  

Bin sehr froh, dass du wieder da bist.  

Lieben Abendgruß

Sonja 

  • Schön 1
Geschrieben

Hallo Sonja, 

große Klasse Dein Gedicht. Du wandelst damit in Fontanes Spuren. "An einem Sommermorgen da nimm den Wanderstab, es fallen deine Sorgen wie Nebel von dir ab."

ist eine meiner Lieblingszeilen. Schon Deine ersten drei Strophen stellen für sich genommen, ein wunderbares Gedicht dar. Du hast meisterlich vier weitere hinzugefügt. Danke dafür. Kurt

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Geschrieben (bearbeitet)

 

Huhu Sonja!

 

Jepp.. habe dir mal eine PN bezüglich metrischer Analyse geschickt.

Wäre hier doch etwas viel Text gewesen *g*

 

Und so blind bist du doch gar nicht. Fast alle Zeilen sind trochäisch zu lesen.. die paar Ausreißer könntest du leicht umformulieren, wenn du möchtest. Sieht in meiner "Analyse" evtl. nach mehr aus, als es ist. Im Prinzip "stören" fast nur die bereits erwähnten 2 Zeilen den Lesefluß des Trochäus. Auch die 2 jambischen, die sich irgendwo verstecken.. kann man trochäisch lesen, wenn man zeilenübergreifend liest.. daher stören die auch nicht weiter. Silbenzahlen sind dann auch aus metrischer Sicht Geschmackssache, wenn alles trochäisch zu lesen wäre, da du ja den Takt beibehalten würdest, und nur mit den "Pausen" am Zeilenende "spielst". Wenn du gleiche Silbenzahlen testen möchtest, würde ich es evtl. in neuen Gedichten versuchen, und keines, das dir bereits gefällt, nochmal umschreiben. Wenn Zeilen bereits gefallen, fällt es schwerer, neue Formulierungen zu finden.. da schreibt man "schneller" neue Gedichte, und lernt somit auch schneller.

 

Liebe Grüße,

Stefan

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