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Geschrieben am (bearbeitet)

selbst als winziger punkt an einer der nördlichen küsten
bin ich entschlossen mich mit dem stahlblau des meers
in den augen gegen den wind des vergessens zu stemmen

vielleicht bin ich dabei zu oft am strand entlang gegangen
habe zu intensiv hinaus in die wellige weite geschaut dabei
die schärfe des blicks im aufkommenden nebel verloren

ich beiße mir auf die zunge um den blick zu fokussieren
spüre den metallischen nachgeschmack des erinnerns an
momente in denen wir als bollwerk zusammen standen

 

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Geschrieben

Hallo Gina,
Ich denke, es ist nur zum Teil die Örtlichkeit, sondern vor allem das, was wir an ihr reflektieren.
Für mich ist der Blick von den Dünen hinaus aufs Meer eine Mischung aus Erinnerungsgeborgenheit und Zukunftsehnsucht, untermalt von der rauen Wirklichkeit des Seins. Vermutlich war ich in einem früheren Leben mal ein Nordmann.
Danke fürs intensive Begleiten und LG
Perry
 

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Geschrieben

Hallo Perry,

in der ersten Strophe tritt ausdrücklich der Wunsch, nicht in Vergessenheit zu geraten, zutage.

In der zweiten Strophe erklärt das poetische Ich, woher dieser Wunsch kommt, nämlich durch die lange Berührung mit der Standhaftigkeit des Meeres.

In der abschließenden Strophe dieser lyrischer Triade erfahren wir, dass in seinem Bestreben das Ich nicht alleine ist, es wendet sich an ein Du mit dem es früher schon gegen die Vergessenheit gerungen ist.

Es fällt auf, dass im selbigen Strophe die Rede nicht von salzigen sondern von metallischen Nachgeschmack ist.

Liebe Grüße

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Carlos,
danke fürs detaillierte Betrachten der Bilder.
Das "metallische" ist dem Geschmack des Blutes geschuldet, es zieht sich als "Herzblut" auch durch den gesamten Text ( stahlblau, schärfe, metallisch).
LG
Perry
 

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Geschrieben

Hallo, Perry,

 

kann mir gut vorstellen, wie bitter es für das Lyr.Ich ist, nun allein da zu stehen. Der Schmerz ist gut beschrieben! Die Weite des Meeres kann tröstend wirken, lieblich voller Erinnerungen sein, aber auch kalt und trostlos.

vor 2 Stunden schrieb Perry:

momente in denen wir als bollwerk zusammen standen

Die Zeile ist grandios!

 

Gruß Nr

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Nesselröschen,
freut mich, dass Du bei mir reinschaust.
Die "Bitterkeit" ist mittlerweile einer süßlich schwerer Melancholie gewichen, mit der Ich das Salzige des Seins abmildere.
LG
Perry
PS: Schreiben ist für mich die beste Medizin fürs Überlebens.

Geschrieben

Hallo Kurt,
danke für die Blumen, aber ich halte es eher mit dem Übersetzer Franz Seewald der unter der Bezeichnung Skalden auch alltägliche Gelegenheitsdichter versteht.
LG
Perry

Geschrieben

Hallo Perry,


vom nicht vergessen wollen, getrübten Blicken und schmerzhaft schönen Erinnerungen. 


Die erste Strophe finde ich besonders gelungen. Eine Prise Westernheld, ein Schuss Asterix & Obelix und jede Menge Perry. Daumen hoch. ☺️


Das 'auch' in S2V1 steht für meinen Geschmack ein wenig beziehungslos herum; entbehrlich wäre es jedenfalls.
Und dass LI im aufkommenden Nebel nur mehr unscharf sieht, liegt (eigentlich) in der Natur der Sache. Natürlich kann ich den Nebel hier auch als Metapher sehen, aber schöner wäre es mE, wenn die zweite Strophe ein einheitliches Bild, einen einheitlichen Gedanken darstellt (und der Nebel also Nebel bleibt.)


Genug genörgelt, zumal mir deine Gedanken und Bilder in diesem Gedicht sehr gut gefallen. Ich habe sie gern gelesen.


LG, Berthold 

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Berthold,
ja das LI sieht sich hier durchaus in der Rolle des Helden (Cowboy etc.), der einst zusammen mit seiner Gefährtin gegen die Unbillen des Lebens kämpfte.
Alt geworden lassen seine (Seh)Kräfte nach, doch er beißt  nochmal die Zähne zusammen um dem Vergessen zu trotzen.
Was das "auch" betrifft ist der Bezug tatsächlich etwas schwach, deshalb werde ich stattdessen "dabei" verwenden. Da der aufkommende Nebel tatsächlich eine Metapher für das getrübte Sehen ist, möchte ich ihn stehen lassen, auch weil Lyrik ja davon lebt.
Danke fürs konstruktive Feedback und LG
Perry

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