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Geschrieben am (bearbeitet)

Die Frau

 

Das Gesicht verschleiert

die Augen geschlossen

eine Zuflucht, die sie gut gewählt

 

Sie will nicht schauen

die Qual scheint groß

leicht geöffnet ihr Mund

dem ein Weh entweicht

 

Es kommt kein Trost

 

Lupenrein, wie ein Diamant

rinnt eine einzige Träne

den Schleier benetzend

unterm Lid hervor

 

Sie nährt eine Rose

die in Schwarz gekleidet

ein Abschiedsgeschenk

in kraftloser Hand, nahe dem Schoß

 

Und dennoch trotzt sie

hebt stolz ihr Haupt

die schmalen Schultern entblößt

wartend auf DAS was sie erlöst

 

- mit verhülltem Antlitz

 

 

© Sternwanderer

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Geschrieben

Mir entsteht hier auch ein Bildnis, aber kein schönes, eher ein schreckliches, liebe Sternwanderer.

Ich warte aber gern auf deine Auflösung, um hoffentlich erleichtert aufatmen zu können, dass sich nicht bestätigt, was ich sehe.

 

Lieben Gruß, Letreo

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

 

Hallo Carlos, Letreo und Sonja,

 

 

wenn Bilder vor den Augen des Lesers entstehen freut sich der Autor.

 

 

Du hast es richtig erkannt, lieber @Carlos

 

es ist eine Bildbeschreibung über ein Halbportrait, das ich vor Jahren im Internet sah.

Was mir nicht gefallen hat war, dass sie die schwarze „Frozen Rose“ im Mund hatte und für mich nicht wirklich zum Gesichtsausdruck passte. Somit kreierte ich ein „Schwesterbild“ im Portrait.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

Das Ende bzw. die im Text erwähnte Erlösung, liebe @Letreo71, musste offen gelassen werden.

 

Du scheinst an den Tod/Freitod zu denken, unterstützt durch die entblößten Schultern, die die Bereitschaft zum Dahinscheiden anzeigen und nicht zuletzt der schwarzen Rose wegen, die in der müden Hand liegt. Wie wäre es, wenn „Die Frau“ verzweifelt und nichtwahrhabenwollend (und dennoch trotzt sie) auf das Zurückkommen wartet?

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Vieles konntest du aus meinen vorherigen Kommentaren schon lesen, liebe @Sonja Pistracher,

 

 

Es kann ein Abschied für immer sein, aber ebenso unendliches Warten – mit den Schultern der Reinheit und geschmücktem Schoß.

 

 

LG Sternwanderer

 

 

 

 

Ich danke euch sehr für das Beschäftigen mit meinem Text.

 

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Liebe @Sternwanderer,

 

beeindruckende Zeilen, die auch in mir ein Portrait entstehen lassen: der Schleier, die Trauer, die Frau beherrscht, die Träne "lupenrein"!

 

Die entblößten Schultern rissen auch mich aus der Träumerei heraus und ließen mich erschrecken und mich fragen, ob die Frau einer Liebe nachtrauert und nun (mit Würde und ihr Inneres verschlossen, tapfer) ihren Lebensunterhalt mit Freiern verdient. - Eine verschleierte Frau würde nie ihre nackten Schultern freiwillig zeigen; es tut mir richtig weh, mir das vorzustellen!

 

Aber du hast recht: Das Ende bleibt offen, und jeder kann drumherum spinnen.

 

Sehr gerne gelesen! Lieben Gruß und danke!

Nesselrose

 

  • Gefällt mir 1
Geschrieben

Vielen Dank, liebes @Nesselröschen

 

 

"Meine" unbekleideten Schultern sorgen für viel Irritation, das hätte nicht erwartet, sind sie doch:

 

vor 9 Stunden schrieb Sternwanderer:

Schultern der Reinheit

 

- und ein geschmückter Schoß - der für kein Geld der Welt zu kaufen ist.

 

 

Die Verschleierung, liebe Nesselrose, solltest du dir als kleinen Schleier wie bei einem Fascinator bzw. kleinem Hut vorstellen.

 

 

LG Sternwanderer

 

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