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Geschrieben am (bearbeitet)

Auf ewiger Flucht

 

Durch die menschenleere Bahnhofshalle

- uralt, funktional, voller Hall und mit Oberlicht -

macht Ihr Euch davon:

 

Er mit kariertem Hut, fast dreieckig

Sie verhuscht, ohne Kontur

 

Es stinkt ihnen zu sehr

Mit ihren Koffern und wehenden Fahnen

sind sie

auf ewiger Flucht.

 

 

Nur die Kleinen

haben sie im Gepäcknetz liegen gelassen

oder einem vorübereilenden Hehler anvertraut:

Schwarzmarktware.

 

Er ist der Messerwerfer, der Muskelmann, der ewige Cowboy. der Fabelhafte.
Sie wünscht sich einen VW und ist eine der ersten im Wohnblock mit Schwarz-Weiß-Fernseher

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Geschrieben

Hallo @Sternenherz - Bedrückend, einsam und fast übermannt mich das Gefühl, ebenfalls flüchten zu müssen. "Nur die Kleinen" sind hoffentlich nicht Kinder - sonst wäre mir das  zu viel. Obwohl es noch viel mehr Wahnsinn auf dieser Welt gibt, als man es sich im beschaulichen Wohnzimmer zu Hause vorstellen kann.

Mein Herz klopft schneller - das Gefühl des Flüchtens hast du in jedem Fall in dieses Gedicht hineingelegt. Wow.

LG Sonja

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Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Sonja -

 

das Gedicht ist einer Assoziationskette geschuldet -

es berichtet von zwei Kriegskindern, die sich als Erwachsene gefunden haben

und dann irgendwann aufbrechen mussten in ihren "inneren Welten".

 

Deren  Kinder - Kriegsenkel - wurden auch nicht in Gepäcknetze gelegt - jedenfalls nicht in tatsächliche ... .

 

Ich wollte auch aufzeigen, wie wichtig die traditionellen Rollenzuschreibungen waren _ sind und wie wichtig, im Höher-Schneller-Weiter-Wirtschaftswunderland seine Pfründe im Trockenen gehabt zu haben .... .

 

 

Wenn mein Gedicht Dich so erreichen konnte, dann ist es mir ein wenig gelungen.

 

Herzliche Grüße

 

Sternenherz 

 

 

 

 

  • Gefällt mir 2
Geschrieben

Hallo Sternenherz,
wenn du anstatt „Nur die Kleien“ „Ihre Kindheit“ schreiben würdest, wäre die Passage eindeutiger. Aber vielleicht möchtest du das gar nicht! Starkes Werk und sehr gerne gelesen!

 

Grüßend Freiform

  • Danke 1
Geschrieben

Liebe Sternenherz,

 

ich möchte Freiform zustimmen. Ich bin beim Lesen ebenfalls über die "Kleinen im Netz" gestolpert und wusste sie nicht so richtig mit dem Rest in Einklang zu bringen.

Es ist ein wirklich gutes Gedicht.

 

Liebe Grüße

Liara

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  • Danke 1
Geschrieben (bearbeitet)

Grüß Euch Liara und Freiform --

 

die Kleinen im Gepäcknetz der Züge sind die Kinder des Paares.

Sie haben sie einfach dort zur Aufbewahrung abgegeben.

 

Insofern, Freiform, kann ich Deine Idee nicht nehmen, weil es sich nicht um die Kindheit des Paares handelt.

 

Danke für Eure lobenden Worte.

 

Das Gedicht entstand aus einem Traum von mir, den ich dann mit eigenen Versatzstücken  aus meinem Tagbewußtsein versehen habe - daher mutet das Ganze sicherlich sehr surreal an.

 

Liebe Grüße

 

Sternenherz

 

 

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