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Das farbenfrohe Straßenleben


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'silbern' ist mein Haar nicht 'grau'

meine Seele ? Weiß ich nicht genau.

 

Meine Kappe ist 'blau' wie das Meer,

der Schirm leider nicht mehr so sehr.

 

Meine Hose war früher mal 'braun',

wer das nicht weiß der glaubt es kaum.

 

'Gelb' vom Rauch sind meine Zähne,

blöd das ich das jetzt erwähne.

 

Wund und 'rot' sind meine Wangen,

kommt der Winter muss ich bangen.

 

Kalt und 'weiß' sind meine Füße,

weil ich für die Armut büße.

 

Hab 'ne Decke dünn und 'bunt',

auf die Dauer nicht gesund.

 

Gestern hab ich 'rot' gespuckt

und dabei 'nen Zahn verschluckt.

 

Hab auf kaltem Stein gesessen

und von 'grauem' Brot gegessen.

 

'Schwarz' war diese Nacht und lang,

hab 'ne Grippe eingefang'.

 

Der 'braune' Schnaps hilft mir zu schlafen

träum dann heiß von süßen Hasen.

 

der Herbst wirft 'goldne' Blätter runter,

leg sie als weiches Kissen drunter.

 

Ach hätt' ich so ein 'buntes' Haus,

dann zög ich von der Straße aus.

 

 

 

(Im November 2018 das erste mal hier veröffentlicht. Heute neu überarbeitet )

 

 

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Ach liebe Gina, eigentlich ist das Gedicht sarkastisch gemeint. Wie man in allen, aber besonders in dem letzten Vers lesen kann, ist dieser Obdachlose nicht froh über die Farben der Straße.

Aber wenn wir einen treffen, der friert und hungert, dann helfen wir vieleicht ein wenig.

 

liebe Grüße

Heinz

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Ein düsteres buntes Bild, dass du hier zeichnest. In banalen Paarreimen und mit einfachen Worten wirfst du uns eine Welt vor die Füße, die keiner sehen will, die keiner ändern will.

Und es gibt noch so viele von ihnen, viel zu viele. Die meisten davon haben die Hoffnung längst aufgegeben.

 

Ich kämpfe seit Jahren für ein BGB, dann bräuchte niemand mehr auf der Straße schlafen oder vor der Arche Schlange stehen oder betteln

 

Liebe Grüße

Liara

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Lieber @Gutmensch,

 

am Anfang hatte ich ein farbenfrohes Gedicht erwartet, aber dann habe ich den Titel richtig verstanden und es macht mich betroffen. Trotzdem finde ich es sehr gelungen und wirklich lesenswert, weil du aufzeigst was oft untergeht, Menschen die unter Obdachlosigkeit leben müssen, täglich ums überleben kämpfen und die Farben, die du beschreibst wahrscheinlich gar nicht mehr wahrnehmen. Ich versuche mir oft Zeit für diese Menschen zunehmen und ihnen zuzuhören, leider können viele nicht mehr richtig sprechen aber ich merke trotzdem jedes Mal wie sie sich freuen wenn ich mich zu ihnen setze.

Tolles Gedicht mit unglaublich wichtiger Botschaft!

Vielen Danke!

 

Liebe Grüße

Lina

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Hallo Liara, Lina, Nesselröschen,

ich glaube ihr drei gehört zu der jüngeren Generation. Vielleicht seit ihr die, die nicht nur vorbei gehen an Armut und Ungerechtigkeit. Ich danke euch fürs lesen und dafür, das ihr die Verse so interpretiert wie sie gemeint sind, wie sie aufmerksam machen sollen.

 

Nesselröschen, die Zeile, die du ansprichst unterschreibt schon seit einigen Jahren meine Gedichte und Geschichten. Vielleicht kommt sie dir von daher bekannt vor. Ich habe hier früher unter anderem Pseudonym teilgenommen.

Liebe Grüße euch

Heinz

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Hallo, Heinz,

 

ein herzliches Danke für die Blumen! Ich gehöre nicht zur jüngeren Generation. Das Foto, obwohl ziemlich aktuell, ist bloß von weitem aufgenommen (und war farbig). Habe bereits Enkel. -

 

Ich meinte, ich kenne dich von Gedichte.com. Diese Unterschrift hat mir immer gefallen!

 

Wünsche dir eine angenehme farbenfrohe Woche! 

LG Nesselröschen

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Hallo nochmal Nesselröschen,         Ja Gedichte.com ist wohl gut möglich. Hast du mitbekommen, dass der Server und alle Backup's von Gedichte.com abgebrannt sind. Das Portal ist futsch und mit ihm fast 300 Gedichte und Geschichten die von mir dort zu finden waren. Glücklicher Weise, habe ich ja einen Teil selbst gesichert.

 

Gruß und weiterhin viel Spaß beim lesen und schreiben

Heinz

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Hallo @Gutmensch,

ich muss gestehen, dass ich beim ersten Lesen auch nicht sofort dahinter gekommen bin, dass ein Obdachloser gemeint ist. Das ist mir erst nach dem zweiten Durchgang bewusst geworden.

Ja, viele (viel zu viele) leben auf der Straße. Im Winter stelle ich mir das furchtbar vor. Früher bin ich (muss ich gestehen) einfach nur daran vorbei gegangen, innerlich die Augen verschlossen. Ich wollte es nicht sehen. Der Vorsteher unserer Kirchengemeinde hat uns vor ein paar Jahren darauf sensibilisiert, dies nicht zu tun. Ich muss sagen, für mich kostet es etwas Überwindung. Aber ich habe angefangen, etwas Geld, Essen und Trinken zu schenken, wenn ich so jemanden sehe. Mit einer jungen Obdachlosen bin ich sogar ins Gespräch gekommen. An zwei aufeinander folgenden Tagen haben wir ein paar Minuten geredet. Interessanterweise WILL sie auf der Straße leben. Sie zieht mit dem erbettelten Geld von Stadt zu Stadt. Sie genießt die Freiheit und Unabhängigkeit. Das war für mich eine ungewöhnliche Erfahrung. Auch solche Menschen gibt es. 

Letztes Jahr in der Adventszeit hat meine große Tochter einem Obdachlosen eine ganze Tasche gefüllt mit verschiedenen Dingen geschenkt. Als ich das hörte, hab ich das in ein Gedicht verpackt. "Eine wahre Weihnachtsgeschichte"

Es gibt so viele viele unterschiedliche Gründe, warum manche auf der Straße leben. Meist schlimme Schicksale, die dahinter stehen. Ich hoffe, es überwinden sich noch mehr Menschen, zu helfen. 

Es gibt aber auch Obdachlose, die aus dem Ausland zu uns "gekarrt" werden und denen das erbettelte Geld fast komplett weggenommen wird. Trotzdem sollten wir nicht daran vorüber gehen. 

 

Danke Gutmensch, für diese Sensibilisierung. 

 

Liebe Grüße 

ConnyS 

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Hallo, Heinz,

 

ja, ich weiß es - seither bin ich hier. Leider ist alles weg! Ich habe auch alle Gedichte gespeichert, aber die vielen wertvollen und unterhaltsamen Kommentare, all die Erfahrungen und die Menschen, die man dort kennengelernt hat (war seit 2013 dort), sind nicht mehr da oder nicht mehr zusammen zu finden. Es macht mich sehr traurig, und ich finde mich noch nicht ganz zurecht in dem neuen Forum, aber es beginnt mir zu gefallen.

 

Mich quält natürlich, wer du bist (dein Nick aus dem anderen Forum), doch das ist schon in Ordnung so!

 

Liebe Grüße und danke für deine Antwort!

Nesselröschen

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